Satellit: Apstar 2R

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Fernsehsatellit mit starkem Transponder

76,5 Grad Ost zählt zu den seit Langem für den asiatischen Raum relevanten Satellitenpositionen. Sie wurde in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre durch Apstar 2R in Betrieb genommen. Der Orbiter versieht auch heute noch seinen Dienst auf der Position.

Apstar 2R wurde am 17. Oktober 1997 vom chinesischen Weltraumbahnhof Xi Chang mit einer Langer-Marsch-CZ-3B-Trägerrakete ins All befördert. Der Satellit wurde ursprünglich von der in Hongkong ansässigen Firma Apstar betrieben, die auch weitere Apstar-Orbiter ihr Eigen nennt. Vor Jahren wurde der auf 76,5 Grad Ost positionierte Apstar 2R vom kanadischen Satellitenbetreiber Telesat übernommen, der ihn in Telstar 10 umbenannte. Im Juni 2009 ging Telstar 10 wieder an seinen ursprünglichen Besitzer zurück, der ihn als Apstar 2R führt.

Der Satellit

Die Kanalbelegung des Apstar 2R zeigt, dass es sich bei ihm primär um einen Fernsehsatelliten handelt. Seine leistungsstarken Transponder bieten sich förmlich für den Direktempfang an. Daneben finden wir im C-, aber auch im Ku-Band Überspielungsleitungen, über die zum Beispiel Reportagen vom Ort des Geschehens zu den TV-Studios übertragen werden. Da über 76,5 Grad Ost eine Brücke zwischen vier Kontinenten geschlagen wird, bieten sich C-Band-Feeds insbesondere an, um von weit entfernten Regionen zu berichten.

Footprints

Der Satellit erreicht von seiner Position auf 76,5 Grad Ost vier Kontinente. Der Fokus liegt auf dem asiatischen Markt, wobei insbesondere China, der Indische Subkontinent und Südostasien bedient werden. Apstar 2R erreicht ebenso weite Teile Russlands. Lediglich der Nordosten Sibiriens liegt außerhalb der Versorgungszone des Orbiters. Ferner wird der gesamte australische Kontinent von dieser Position eingesehen, wenngleich die Elevationswerte in den Ballungsräumen an der australischen Ostküste ähnlich sind wie bei uns.
 
Soweit von 76,5 Grad Ost einsehbar, werden von Apstar 2R auch Afrika und Europa versorgt. Dabei muss Westafrika westlich der Ostgrenze Marokkos bis hin zur Westgrenze Ghanas auf die Dienste des Satelliten verzichten. In Europa liegen lediglich die Britischen Inseln, die Bretagne (Frankreich) und der überwiegende Teil der Iberischen Halbinsel hinter dem von 76,5 Grad Ost einsehbaren Bereich. Die C-Band-Versorgung des Apstar 2R ist damit schon gut beschrieben. Dieser großzügige Footprint lässt lediglich den Süden des Indischen Ozeans im Dunkeln.
 
Die Ausleuchtzone hat drei Signalmaxima. Das Zentrum liegt über Peking, wo an die 40 Dezibel Watt (dBW) bereitgestellt werden. In China sind es immerhin 39 dBW. Darüber hinaus fällt der Signalpegel nur geringfügig ab. Die weiteren Signalmaxima mit ebenfalls je 39 dBW befinden sich über Südindien und Zimbabwe im südlichen Afrika. Innerhalb der Kernausleuchtzone genügen bereits 120- bis 150-Zentimeter-Antennen. Dies stellt für das C-Band einen sehr kleinen Schüsseldurchmesser dar. Aber auch wir in Europa dürfen uns nicht beklagen.

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