Der Weg zum einwandfreien Empfang
Der digitale Satellitenempfang kennt nur zwei Signalzustände: Entweder er funktioniert einwandfrei oder gar nicht. Bedeutet dies nun folglich, dass eine Antenne optimal auf den Satelliten ausgerichtet ist, wenn das Bild in Ordnung ist?
Nein! Der gute Empfang wird nämlich durch den sogenannten Nutzsignalpegel bestimmt. Dieser Wert – auch als C/N bekannt – sagt aus, wie viel das vom Satelliten ausgestrahlte Signal über dem Grundrauschen liegt. Je höher das Signal ist, umso mehr Empfangsreserven sind vorhanden.
Die Mindestansprechschwelle
Dies ist jener untere Grenzwert, ab dem der digitale Satellitenreceiver einwandfreien Empfang sicherstellt. Kommen die Kanäle mit einer Sat-Schüssel fehlerfrei herein, heißt das lediglich, dass der erforderliche Mindestpegel empfangen wird. Schlechtwetterreserven, die z. B. bei starkem Regen, dicken Gewitterwolken oder Schneefall im Winter dafür sorgen, dass die Mattscheibe ein buntes Programm liefert, sind dabei noch nicht einkalkuliert.
Werden Programme nur mit schwacher Signalstärke empfangen, reicht das in der Regel für einwandfreien Schönwetterempfang. Blauer, wolkenloser Himmel sorgt für die geringste Dämpfung und somit für besten Empfang. Bei sehr schlecht ausgerichteter Antenne kann dieser jedoch bereits bei etwas dichteren Wolken zusammenbrechen. Klötzchenbildungen oder Totalausfälle sind die unausweichliche Folge. Auf Astra wird von den gängigen Receivern ein C/N-Wert von mindesten 5,5 Dezibel benötigt, um ein fehlerfreies Bild darzustellen. Bei HDTV-Sendern sind es oft sogar einige Dezibel mehr.
Maximalpegel
Damit eine Sat-Schüssel das zeigen kann, was in ihr steckt, muss sie auf den maximalen Signalpegel des Satelliten ausgerichtet sein. Ist beispielsweise eine 90-Zentimeter-Antenne unzureichend eingestellt, hat sie mitunter nur den Wirkungsgrad einer 40er-Camping-Schüssel. Wiederkehrende Signalausfälle sind bei nicht optimalem Wetter somit an der Tagesordnung.
Elevationseinstellung
Jeder Satellit wird durch seitliches Schwenken und Einstellen der Schräge der Antenne angepeilt. Die Schräge (Fachbegriff Elevation) gibt jenen Höhenwinkel an, in dem der Satellit am Empfangsort über dem Horizont steht. Südliche Satelliten stehen am höchsten, weit im Osten oder Westen positionierte entsprechend niedriger. Maßgeblich ist ferner die geografische Breite des Wohnorts. Sie wird vom Äquator ausgehend in Grad angegeben.
Österreich liegt etwa bei 47,5 Grad, Norddeutschland bei 55 Grad nördlicher Breite. Das heißt, dass man im Süden etwa zum Anpeilen des Astra-Satelliten steilere Elevationswinkel als im deutschen Norden einstellen muss. Während in Süddeutschland und Österreich Elevationswerte für Astra 19,2 Grad Ost von rund 33 Grad erforderlich sind, sind im hohen deutschen Norden nur an die 27 Grad vonnöten.
Die für den Wohnort erforderliche Elevation ist an der Sat-Antenne voreinzustellen. Dazu müssen im Bereich der Masthalterung zu beiden Seiten ein bis zwei Schrauben gelockert werden. Meist ist an einer Seite auch eine Gradskala eingeprägt, die das Einstellen des geforderten Winkels erleichtert.
Grobe Voreinstellung
Da die Winkelskalen einerseits nur einen groben Anhaltswert bieten, andererseits der Antennenmast nicht zu 100 Prozent senkrecht sein muss, kann hier vorerst nur eine grobe Voreinstellung erfolgen. Sie wird in der Regel aber bereits genügen, um den gewünschten Satelliten zu finden, wenngleich wir bei dem ersten Test wahrscheinlich noch schlechte Signalwerte erhalten.