Qualität entscheidet
Antennenkabel haben die Aufgabe, Frequenzen, auf denen TV- oder Radioprogramme übertragen werden, von der Antenne zum Receiver zu transportieren. Dabei wird erwartet, dass dies verlustlos und in optimaler Qualität geschieht. Wir stellen die Eckpunkte vor.
Alle Antennenkabel für Sat-TV und terrestrisches Fernsehen haben einen elektrischen Widerstand von 75 Ohm und ähneln sich äußerlich sehr stark. Einige haben einen etwas größeren Durchmesser, andere sind dünner und leichter zu verlegen. Dennoch variieren die Preise für Koaxialkabel – so der Fachausdruck – beträchtlich. Da ohnehin alle Kabel gleich sind, nimmt man einfach das billigste. Aber fährt man mit dieser weitverbreiteten Meinung wirklich gut?
Die Realität sieht anders aus. Selbst wenn sich verschiedene Antennenkabel zum Verwechseln ähneln, gibt es beträchtliche Unterschiede, von denen Sie einige selbst erkennen können. Koaxialkabel sind konzentrisch aufgebaut. Der Mittelleiter ist von einem Isoliermaterial, dem Dielektrikum, umgeben. Um dieses ist der Schirm gewickelt, der aus Drahtgeflecht und einer metallbeschichteten Folie besteht.
Vereinfacht ausgedrückt, werden über den Mittelleiter die empfangenen Signale transportiert. Der Schirm soll auf dem Leitungsweg Störeinflüsse abhalten. Beim Satellitenfernsehen werden Mittelleiter und Schirm aber auch in die entgegengesetzte Richtung genutzt, nämlich um die LNB-Speisespannung sowie verschiedene Schaltbefehle vom Receiver zum LNB oder zumindest dem Multischalter zu transportieren.
Je nach Kabeltyp ist der Mittelleiter entweder sehr dünn oder stabil ausgeführt. Mittelleiter und Schirm sind in der Regel aus Kupfer oder Kupferlegierungen gefertigt. Dieses Metall ist zwar ein guter elektrischer Leiter, aber auch sehr weich. Da das Kabel beim Verlegen besonders von langen Leitungen sehr stark auf Zug beansprucht wird, kann der Mittelleiter umso leichter reißen, je dünner er ausgeführt ist. Bei mehrmaligem Biegen besteht ebenso die Gefahr des baldigen Knickens.
Elektrische Eigenschaften
Die elektrischen Eigenschaften eines Koaxialkabels sind umso besser, je größer der Abstand zwischen Mittelleiter und Schirm ist. Das macht sich unter anderem bei der Störfestigkeit bemerkbar. Kabel mit einem Durchmesser von etwa 9 Millimetern (mm) sind daher eine gute Wahl. Aufgabe des Schirms ist es, äußere Einstrahlungen in das Kabel zu vermeiden.
Und Störfaktoren gibt es viele: Zu ihnen zählen DECT-Schnurlos-bzw.-Funktelefone, diverse Funkübertragungssysteme oder Funkenflug bei Elektromotoren. Da der „Elektrosmog“ fortlaufend zunimmt, steigen die Anforderungen an das Kabel. Die Gefahr äußerer Beeinflussungen vergrößert sich außerdem mit zunehmender Leitungslänge. Strahlt etwa ein Schnurlostelefon ins Kabel ein, ist der Empfang auf einigen Frequenzen stark gestört, während andere Kanäle einwandfrei funktionieren.
Abschirmung
Eine gute Abschirmung erreicht man nur mit einem massiv ausgeführten Schirm. Minderwertige Kabel besitzen neben einer Alufolie häufig bloß ein sehr dünnmaschiges Geflecht aus wenigen Litzen. Es erfüllt nur minimale Anforderungen und ist mit potenziellen Störquellen schneller überfordert, als einem lieb ist. Hochwertige Koaxialkabel sind am sehr dichten Geflecht erkennbar.
Man sieht auf einen Blick, dass bei ihnen im Vergleich zu billigen Kabeln durchaus ein Vielfaches an Material verbaut wurde. Zudem kommen bis zu zwei Alufolien zum Einsatz. Während die Abschirmfolien minderwertiger Kabel meist nur einseitig beschichtet sind, werden bei Qualitätsprodukten mitunter sogar doppelt beschichtete Folien verwendet. Damit verfügen gute Kabel über einen bis zu fünffach ausgeführten Schirm, während einfache nur mit einer mangelhaften doppelten Schirmung auskommen müssen.