Sat-Anlage erweitern

0
2695

Sat-Anlage erweitern

Mehrere Satelliten

Der Empfang von Astra 19,2° Ost ist in unseren Breiten allgemeiner Standard und Fernseh-Grundversorgung. Der Satellitenhimmel hat aber weit mehr zu bieten. Auf rund 60 Orbitpositionen werden Programme aus beinahe der ganzen Welt ausgestrahlt. Viele davon sind bereits mit Durchmessern ab etwa 90 cm bei uns zu sehen.
 
Der Empfang zusätzlicher Satellitenpositionen bietet sich an, um seine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. Spannend ist diese Option auch, wenn man eine andere Muttersprache als Deutsch hat. Egal ob Englisch, Französisch, Türkisch, Italienisch, Arabisch und so weiter, es ist nicht schwer, über Satellit den Kontakt zur alten Heimat aufrecht zu erhalten. Soll neben dem deutschen Astra auf 19,2° Ost eine benachbarte Satellitenposition empfangen werden, braucht dazu seitlich nur ein weiterer LNB zum bereits bestehenden installiert zu werden.
 
Dazu werden im Fachhandel ab rund 20 Euro so genannte Multifeed-Schienen oder -LNB-Halterungen angeboten, die mit wenigen Handgriffen an der vorhandenen Schüssel zu installieren sind. Auf diese Weise können mit einer Standardantenne bis zu vier Satellitenpositionen empfangen werden. Sollen mehr Satelliten angepeilt werden, bieten sich spezielle Multifeed-Spiegel an, mit denen bis über acht Satellitenpositionen möglich sind. Wobei für jeden Satelliten ein separater LNB erforderlich ist.
 
Pro LNB ist man, je nach Ausführung ab etwa 10 Euro mit dabei. Wird nur mit einem Receiver empfangen, sind die von den LNBs kommenden Leitungen an einem DiSEqCSchalter mit 2, 4 oder 8 Eingängen anzuschließen. Sein Ausgang ist mit dem Receiver zu verbinden.

Mehrere Satelliten verteilen

Am einfachsten und elegantesten ist die Verteilung mehrerer Satellitenpositionen mit einem dafür vorgesehenen Multischalter. Ist dieser für zwei Orbitpositionen vorgesehen, besitzt er acht Sat-Zf-Eingänge, für vier Satelliten 16. Vereinzelt werden sogar Multischalter für bis zu acht Positionen und somit 32 Sat-Zf-Eingängen, angeboten. Für einen 2-Sat-Multischalter muss man ab etwa 60 Euro rechnen, für einen für vier Positionen ab rund 150 Euro.

Drehanlage

Sat-Antennen bis zu 120 cm Durchmesser können mit einem DiSEqC-Motor zur Drehanlage erweitert werden. Solide Motoren gibt es ab etwa 70 Euro. Da heute alle üblichen Sat-Receiver DiSEqC-Motoren steuern können, sind keine weiteren Ausgaben erforderlich. Fernseher mit eingebautem Sat-Tuner sind hier in der Regel im Nachteil. Sie vermögen maximal vier Satellitenpositionen einer Multifeed-Antenne zu verwalten.
 
Die Schüssel drehen können sie nicht. Ein drehbarer Spiegel kann nur für einen Teilnehmer ausgelegt sein. Schließlich kann nur einer bestimmen, auf welchen Satelliten gedreht wird. Mit einer Drehantenne können alle Satellitenpositionen angesteuert werden. Selbst solche, die erst in Zukunft mit einem neuen Satelliten erschlossen werden. Nur mit einer Drehanlage kann man jederzeit alle Satelliten und verfügbaren Kanäle empfangen. Was mit einer Multifeed-Lösung nur mit extremen Materialaufwand und entsprechend hohen Kosten realisierbar wäre.

(Thomas Riegler)

Kommentare im Forum