Quentin Tarantino, Teil 6
Django Unchained
Mit Spannung erwartet: Django Unchained (2012)
Wann immer Tarantino ein neues Projekt ankündigt – oder vielmehr, wann immer die ersten Informationen auf dubiosen Kanälen ihren Weg die unendlichen Weiten des Internets finden bricht sofort ein wahrer Sturm aus Vermutungen, Gerüchten und ersten handfesten Neuigkeiten los.
Wenn dann, wie letztes Jahr, zu allem Überfluss gar das komplette Drehbuch per File-Sharing seinen Weg in die Hände jedes interessierten Tarantino-Maniacs findet, kennt die Vorfreude Halten mehr. Doch keine Sorge: Lange müssen wir uns nicht mehr gedulden, denn als krönenden Abschluss des Kinojahres feiert „Django Unchained“ Ende 2012 seine Premiere. Doch worum geht es in diesem Quasi-Reboot von Sergio Corbuccis unter Genrefans fast schon kultisch verehrtem Italo-Western „Django“ 1966) eigentlich?
Kurz zum Inhalt: Ein flüchtiger Sklave (Jamie Foxx als Django) und ein skrupelloser Kopfgeldjäger (Christoph Waltz als Dr. King Schultz) machen sich auf den Weg, um die große Liebe von Django (Kerry Washington als Broomhilda) aus den Händen eines sinistren Plantagenbesitzers (Leonardo DiCaprio als Calvin Candie) zu befreien. So weit, so gut, finden wir: Der Boden scheint mit diesem schauspielerisch herausragenden Stammpersonal mehr als bereitet für eine äußerst unterhaltsame, ausufernd anspielungsreiche und gleichzeitig durchaus tiefgängige Hommage.
Insbesondere natürlich an Sergio Leone (der im Pantheon von Tarantinos Filmhelden einen der absoluten Spitzenplätze einnimmt) und die großen Spaghettiwestern-Klassiker der 1960er und 1970er Jahre. Die Dreharbeiten laufen bereits seit Anfang Februar: Gefilmt wird unter anderem in der drückenden Südstaaten-Atmosphäre von New Orleans sowie in den traditionsreichen Melody Ranch Studios in Kalifornien, in denen schon Klassiker des Genres wie „The Lone Ranger“ oder „Wyatt Earp“ entstanden.
Der Cast liest sich mit Namen wie Samuel L. Jackson, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Kurt Russell wie eine Allstar-Auswahl von Tarantinos absoluten Lieblingsschauspielern: Wen er für seine Filme will, den bekommt er auch, und er ist sicherlich einer derjenigen Regisseure, der für jede einzelne seiner Figuren schon beim Schreiben eine mehr als konkrete Vorstellung davon hat, von wem diese letztendlich verkörpert werden sollen.
Hinzu kommen kultige und auf den ersten Blick eher unerwartete Stars wie Jamie Foxx, Sacha Baron Cohen und Don Johnson, die man bisher noch nicht mit dem Tarantino-Universum in Verbindung brachte … und die doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach diesem Film ebenso selbstverständlich dazugehören werden wie John Travolta, Uma Thurman, Samuel L. Jackson und Co.
Ganz gleich, ob man „Django Unchained“ nun als Drama, schwarze Komödie, klassischen Spaghettiwestern oder doch eher Retro-Southern bezeichnet (da er ja ausschließlich in den Südstaaten spielt und sich stark mit dem Thema der Sklaverei auseinandersetzt) – auch sein mittlerweile achter Kinofilm wird zweifelsohne ein echter Tarantino und all diese widersprüchlichen Elemente auf einzigartige und höchst unterhaltsame Art und Weise miteinander verbinden. Kinostart in Deutschland ist voraussichtlich der 27. Dezember 2012.
Wir können es schon jetzt kaum noch erwarten und freuen uns diebisch auf alles, was uns dieser aufregende, visionäre und unverwechselbare Charakterkopf der zeitgenössischen Filmwelt in Zukunft noch so alles auf der großen Leinwand bescheren wird. Also: Happy Birthday „QT“, und auf das nächste knappe halbe Jahrhundert, das hoffentlich genauso aufregend und produktiv wird wie das erste!
Der Trailer zu „Django Unchained“
(Tiemo Weisenseel)