Qualitätssteigerung mit DCDI
Sie kaufen einen neuen Fernseher. Flach muss er sein, natürlich. HDTV muss er können, das ist klar. Aber was ist mit der Vollbilddarstellung? ‚Vollbilder?‘, werden sich nun nicht wenige fragen. Einer der wichtigsten Aspekte der schönen neuen Bilderwelt wird stiefmütterlich behandelt, obwohl das Bildformat 1 080i in Zukunft eines der bestimmenden Formate darstellen wird. Wie all diese Zahlen und Begriffe zusammenhängen, lesen Sie im folgenden Artikel.
Stellen Sie sich vor, Sie verschicken ein Foto, versenden es in einem Umschlag und der Empfänger kann das Foto betrachten. Er sieht auf einem Blick das vollständige Bild – das ist unser „Vollbild“. Was ist jedoch, wenn der Umschlag für das Foto zu klein ist? Angenommen, Sie greifen nun zur Schere und schneiden das Bild in Streifen, versenden diese und der Empfänger besitzt nach dem Öffnen des Umschlages zuerst nur Bruchstücke. Er ist gezwungen, die Einzelteile wieder zusammenzubauen, will er das komplette Foto erkennen. Das sind unsere „Halbbilder“.
Nun ist für jeden ersichtlich, dass Vollbilder einfach zu handhaben sind und keinerlei Aufwand betrieben werden muss, um diese darzustellen – sie sind einfach vorhanden.
1 080p nennt sich das Format, das überflüssige Rechenspiele erübrigt und für flüssige Bewegungen und flimmerfreie Bilderwelten sorgt. Bei 1 080i müssen wir hingegen unser Halbbildchaos in den Griff bekommen, was nichts anderes bedeutet als das Puzzle zusammenzubauen.
Formatfrage
Unter Umständen haben Sie im Bildmenü die Wahl zwischen „Video“ und „Film“. „Film“ ist immer die richtige Einstellung für DVDs, ganz gleich ob Abenteuer wie „Der Herr der Ringe“ oder Konzerte. Hierbei liegt unser Film halbiert vor, als hätten wir unser Foto in zwei Teile zerlegt und die zwei Hälften müssen nur wieder zusammengefügt werden. „Video“ ist hingegen die richtige Einstellung bei unseren täglichen Fernsehsendungen und Bonusmaterial auf DVD.
Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Foto aus dem Eingangsbeispiel in zwei Hälften geschnitten und beim Empfänger kommt nur eine Hälfte an, die andere muss er selbständig hinzufügen. Genau dieses Problem besteht im Video-Modus – jede zweite Bildzeile ist praktisch schwarz, enthält somit keinerlei Bildinformationen. Der Vollbildkonverter muss hier errechnen, wie die andere Bildhälfte auszusehen hat und bei bewegten Elementen den Weg voraussagen – eine fast unmögliche Tat.
Falls Sie keinerlei Möglichkeiten besitzen, den Vollbildkonverter zu überprüfen, können Sie trotzdem auf eine gute Vollbildwiedergabe achten. Die vier Buchstaben DCDI sind die Abkürzung für eine Technologie der Firma Faroudja, die gerade bei schwierigem Videomaterial ein sehr gutes Ergebnis bringt. DCDI (Direction Correlational Deinterlacing) ist fast schon ein Standard für eine gute Vollbilddarstellung geworden und garantiert ein gewisses Maß an Qualität. Konkurrenzformate werkeln nach eigenen Algorithmen, die nicht minder erfolgreich arbeiteten – ein Patentrezept für flimmerfreie Bilder existiert somit noch nicht.
(Christian Trozinski)