Spannende Zusatzfunktion beim Digitalempfang
Der elektronische Programmführer, kurz EPG, ist die am häufigsten genutzte Zusatzfunktion beim digitalen Fernsehempfang. Dabei ist es egal, ob die TV-Signale vom Satelliten, dem Kabel oder dem digitalen Antennenfernsehen kommen.
Bereits bei jedem Kanalwechsel werden wir mit dem EPG konfrontiert. Ihm haben wir es nämlich zu verdanken, dass am unteren Bildschirmrand eine Infobox mit dem eingeblendeten Titel der gerade laufenden Sendung angezeigt wird. Der EPG kann aber noch viel mehr.
EPG-Grundlagen
Der elektronische Programmführer ist eine Zusatzfunktion, die von den meisten deutschen TV-Sendern gemeinsam mit dem TV-Signal digital übertragen wird. Er bietet eine Programmvorschau für bis zu sieben Tage im Voraus, zumindest aber für heute und morgen. Daneben hält er auch Details zu den in nächster Zeit laufenden Sendungen bereit, die man mit der Infotaste der Fernsteuerung abrufen kann.
Damit erhält man zum Beispiel einen schnellen Überblick, worum es in der nächsten Folge einer Serie geht oder wer bei einem Spielfilm mitspielt und vieles mehr. Die Programmvorschau wird in der Regel mit der Taste auf der Fernsteuerung gestartet, die mit „EPG“ oder „Guide“ beschriftet ist. Meist hält sie zwei Darstellungsvarianten bereit, zwischen denen man mit einer der Farbtasten wechseln kann.
In der vergleichenden Darstellung kommt ein Zeitbalken zum Einsatz, der die folgenden 2 Stunden zeigt. In meist sieben bis zehn Zeilen werden neben dem gerade laufenden Kanal die unmittelbar hinter ihm gespeicherten Programme angezeigt. Damit erhält man einen schnellen Überblick, was gerade wo läuft. Anhand des Zeitbalkens lässt sich zudem schnell feststellen, wann eine gewünschte Sendung anfängt. Mit den seitlichen Pfeiltasten kann man vorblättern.
Da dies jedoch Sendung für Sendung erfolgt, dauert es ziemlich lange, bis man beispielsweise beim übermorgigen Programm angelangt ist. Speziell für solche Fälle bietet sich die TV-Sendervorschau an. Sie zeigt ausschließlich die Vorschau eines einzigen Senders und erinnert somit an die bekannten Programmspalten unserer TV-Zeitschriften. Der Unterschied liegt einzig darin, dass die Spalte die Sendefolge für maximal eine Woche im Voraus bereithält.
Die Vorteile dieser zweiten Darstellungsvariante liegen einerseits in der größeren Übersichtlichkeit und andererseits im schnelleren Auffinden von Sendungen, die erst in einigen Tagen ausgestrahlten werden. Dies ist für die Programmierung des Aufnahmetimers nicht unerheblich, denn auch diese wird über den EPG bewerkstelligt. Dazu aber später mehr.
Schwäche des Standard-EPG
Über einen Transponder werden nur die Programminformationen jener Sender übertragen, die über ihn ausgestrahlt werden. Da der Receiver beim Empfang eines Programms immer nur einen Transponder empfangen kann, kann er auch nur die über ihn ausgestrahlten EPG-Daten auswerten. Das fällt besonders bei der vergleichenden Programmvorschau unangenehm auf. In den meisten Senderlisten finden sich auf Programmplatz eins Das Erste, auf zwei das ZDF und auf drei das ortsübliche Dritte.
Sie werden in der vergleichenden EPG-Vorschau auch untereinander gelistet. Da aber diese drei Programme über drei Transponder ausgestrahlt werden, bleiben die Zeilen des ZDF und des Dritten leer, wenn gerade Das Erste eingeschaltet ist. Um zur Programmvorschau des ZDF zu gelangen, müsste das ZDF zuerst eingeschaltet werden. Damit würden auch die Programminfos dieses Transponders geladen werden. Insgesamt kann das aber ziemlich nervenaufreibend und zeitaufwendig sein. Hält man die vergleichende Vorschau der Sendefolge für verzichtbar, kann man diesen Mangel elegant mit der Vorschau einzelner Kanäle umgehen.
Redaktionell aufbereiteter EPG
Einige Receiver punkten mit redaktionell aufbereiteten EPGs, wie dem TVTV-EPG. Bei ihm werden die Programmdaten der meisten Sender mit Zusatzfunktionen versehen. Anders als beim normalen EPG werden diese redaktionell bearbeiteten Varianten als von den Programmanbietern unabhängiges Signal über einen separaten Transponder übertragen. Damit enthält dieser EPG-Datenstrom die Informationen aller Sender, die von der EPG-Plattform berücksichtigt werden.
Diese Daten fragt der Receiver nicht kontinuierlich ab, sondern lädt sie in einen internen Speicher, wenn er sich gerade in Betriebsbereitschaft befindet. Zum Teil lässt sich auch eine fixe Downloadzeit wie etwa 3 Uhr morgens festlegen. Sollte der Receiver zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet sein oder eine Timer-Aufnahme vornehmen, wird das Herunterladen der EPG-Daten zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Da der EPG-Download nur einmal pro Tag erfolgt, werden von redaktionell aufbereiteten EPGs kurzfristige Programmänderungen nicht berücksichtigt.