Predestination
Science Fiction pur
Es gibt so viele tolle Science-Fiction-Filme, die mit einem nur kleinen Cast auftrumpfen und dafür aber in die tiefsten Abgründe der menschlichen Natur vordringen.
Ähnlich wie „Moon“, „A Scanner Darkly“ oder auch „Vanilla Sky“ baut „Predestination“ auf wenige Hauptcharaktere auf, konzentriert sich auf deren Entwicklung und führt diese zu einem schockierenden Ende – Ein Erzählschema, dem die meisten Science-Fiction-Kurzgeschichten folgen. Dadurch wird die Handlung zu einer anthropologischen Selbstbetrachtung, die zwar phantastische Erzähl-Werkzeuge verwendet, aber im Prinzip nichts weiter ist als der sehr persönliche Blick in den menschlichen Geist.
Worauf die Spierig-Brüder besonderen Wert legten, waren die vielen kleinen Details und versteckten Hinweise auf den großen Twist am Ende. Wir empfehlen daher eine mehrmalige Konsumierung des Films, um all jene Gags bewusst wahrnehmen zu können. Wir sagen nur: Feuerzeug.
Bild und Ton
Was die visuelle Qualität anbelangt, so fällt vorwiegend die Zeilenverschiebung bei dem Bildmaterial auf, die besonders bei dargestellten Kanten für Treppchenbildung sorgt.
Beim Colorgrading achteten die Filmemacher in der Postproduktion darauf, dass die unterschiedlichen Erzählebenen auch verschiedene Farbcodes erhalten. Beispielsweise ist die Bar, in der sich die beiden Protagonisten treffen, eher dunkel und mit vielen warmen Braun- und Orange-Tönen versehen, während die Erzählung des geheimnisvollen Fremden eher kalte Blau- und Türkis- Töne bereit hält.
Die Farbsättigung ist jedenfalls relativ hoch , sodass einige „Marker“ bewusst ins Auge fallen. Der Kontrast bleibt durchgängig sehr hoch. Die Dunkelflächen verleihen den Charakteren mehr Kontur. Auch die Soundqualität bleibt Durchschnitt. Verzerrte Stimmen und die selten eingesetzte Räumlichkeit trüben den inhaltlich und visuell lohnenswerten Filmgenuss geringfügig.
Trailer zu „Predestination“:
(Falko Theuner)