Satellitenvorstellung
Der Satellit NSS 806 auf der Position 40,5 Grad West zählt zu den westlichsten bei uns noch empfangbaren Satelliten. Zusätzlich ist er einer der attraktivsten, denn über ihn sind zahlreiche TV- und Radiostationen aus Südamerika bei uns zu sehen und zu hören.
Der Satellit erfüllt vielfältige Aufgaben. An erster Stelle steht die Übertragung von Fernsehprogrammen. Sie werden von über 14 Millionen Haushalten direkt empfangen. Weiter werden mehr als 4 000 Kabelkopfstationen in ganz Lateinamerika erreicht.
Der Satellit wird weiter für Videoüberspielungen, Telefonie und Breitbandanbindungen genutzt. NSS 806 wurde am 28. Februar 1998 mit einer Atlas-IIAS-Rakete von Cape Canaveral in Florida aus ins All befördert. Der Satellit vom Typ AS- 7000 wurde von Lockheed Martin gebaut. Seine Startmasse betrug 3 720 Kilogramm (kg), sein Betriebsgewicht im All liegt bei 2 200 kg. Ursprünglich wurde NSS 806 von Intelsat unter dem Namen Intelsat 806 betrieben.
Später wurde er jedoch verkauft und von SES New Skies übernommen, die ihn in NSS 806 umbenannten. Zur eindeutigen Identifizierung wurde dem Satelliten die NORAD-Nummer 25239 zugewiesen, die von sämtlichen Namensänderungen unbeeinflusst bleibt. NSS 806 ist für eine überaus lange Lebensdauer konzipiert. Geplant ist, ihn bis Juli 2016 zu nutzen. Damit sollte er uns noch mehrere Jahre erhalten bleiben und für eine reichhaltige Programmvielfalt aus Südamerika sorgen. Der Satellit wird primär für Übertragungen im C-Band genutzt, wofür er 36 Transponder mit einer Bandbreite von je 36 Megahertz (MHz) an Bord hat.
Ihre maximale Signalstärke im Zentrum der Ausleuchtzone beträgt 39,7 Dezibel Watt (dBW) EIRP. Es wird für den Downlink der gesamte Frequenzbereich von 3,4 bis 4,2 Gigahertz (GHz) genutzt, wobei zirkulare Polarisation zum Einsatz kommt. Der C-Band-Uplink wird im Bereich von 5 850 bis 6 650 MHz vorgenommen. Das Ku-Band spielt am Satelliten nur eine untergeordnete Rolle. Zur Verfügung stehen sechs je 36 MHz breite Transponder. Ihre Signalstärke beträgt im Beam-Maximum zwischen 50,4 und 51,7 dBW EIRP.
Die linear polarisierten Ku-Band-Signale werden zwischen 11,7 und 11,95 GHz ausgestrahlt. Für den Ku-Band-Uplink kommt der Frequenzbereich zwischen 14,0 und 14,25 GHz zum Einsatz. An Bord arbeitet auch eine Bake auf 11,701 GHz horizontal. Mit ihr lässt sich der Satellit eindeutig erkennen. Da Bakensignale jedoch sehr schmalbandig ausgestrahlt werden, benötigt man zu deren Empfang einen Scanner.