Neue Lichter, große Wirkung, Teil 3
LED statt CCFL
Der bisherigen Kaltkathodenröhrentechnik am nächsten kommt die direkte LED-Hinterleuchtung. Die Leuchtstoffröhren werden einfach durch Leuchtdioden ersetzt und flächendeckend hinter der Flüssigkristallanzeige verteilt. Zum Einsatz kommen dabei weiße LEDs. Es gibt verschiedene Methoden, Leuchtdioden mit weißem Licht herzustellen. Die kostengünstigste und am meisten verbreitete Variante ist die Pseudo-White-LED, eine Kombination aus blau leuchtender LED und einem gelb fluoreszierenden Farbstoff. Die Vorteile dieser Methode sind die höhere Lichtausbeute und das breite Spektrum im Farbbereich. Allerdings wird das Rotspektrum etwas vernachlässigt, sodass diese weißen Leuchtdioden nur annähernd an eine neutrale Farbdarstellung heranreichen.
Durch den Einsatz von LEDs ergeben sich auch vollkommen neue Möglichkeiten zur Kontrastverbesserung. Da theoretisch jede einzelne Leuchtdiode direkt angesteuert werden kann, ist es technisch möglich, abhängig vom Bildinhalt einzelne LEDs in dunklen Bereichen zu dimmen und somit den Schwarzwert zu verbessern. In der Praxis werden die gitterförmig hinter der Bildfläche angeordneten Leuchtdioden zu Blöcken zusammengefasst und dann gemeinsam in ihrer Helligkeit reguliert (Local Dimming). Dabei kommt es darauf an, wie viele LEDs in wie vielen Zonen verbaut werden.
Je mehr Dioden und Blöcke vorhanden sind, umso genauer kann die Helligkeitskorrektur zur Kontrastvergrößerung greifen, ohne Gefahr zu laufen, andere Faktoren wie die Farbwiedergabe negativ zu beeinflussen. Sind es jedoch zu wenige, kann zwar in dunklen Bildteilen ein tieferes Schwarz erzielt werden, die hellen Bereiche erhalten aber eine Art Aura: Das Local Dimming kann durch die schlechte Leuchtmittelverteilung keine genaue Abgrenzung zwischen hellen und dunklen Flächen durchführen. Im Extremfall ist die Blockverteilung bei schrägem Blickwinkel gut zu erkennen.
Die Anzahl der verbauten LEDs lässt sich aber auch nicht unendlich erhöhen. Eine übergroße Zahl an Leuchtdioden würde die sonst so gepriesene Stromeinsparung wieder zunichtemachen. Nicht zu vergessen die nicht unerhebliche Wärmeentwicklung, die von der Leuchtdiodenansammlung ausgehen würde. Bereits heute klagen Besitzer von extrem flachen Fernsehern über Nebengeräusche: Das Kunststoffgehäuse quittiert Temperaturschwankungen mit störenden Knacklauten.