Network Information Table, Teil 4
Gut Ding will Weile haben
Nicht alle Digitalreceiver scheinen die NIT-Informationen aus dem digitalen Gesamtdatenstrom eines Transponders gleich schnell auszulesen oder zu erkennen. Verschiedene Digi-Boxen melden im Programmsuchlaufmenü bei aktivierter NIT, ob ein Netzwerk gefunden wurde. Auf mehreren Transpondern dauert dies jedoch ausgesprochen lange und man wird oft zuerst mit der Meldung „keine Netzwerkkennung“ konfrontiert. Dieser Hinweis bedeutet aber noch lange nicht, dass über diesen Transponder tatsächlich kein NIT-Suchlauf geboten wird. Übt man sich weiter in Geduld, wechselt die Einblendung nämlich meist doch und nennt den Namen des gefundenen Netzwerks. Startet man den Sendersuchlauf zu früh, hat der Receiver keine Chance, den NITDatenstrom auszuwerten, und führt zum Beispiel bei der manuellen Sendersuche nur einen Scan auf einem Transponder durch.
Wir vermuten, dass das erschwerte Erkennen von NIT-Daten darin begründet liegt, dass diese nicht ganz DVB-konform übertragen werden. Würde es an der Signalstärke liegen, hätten derartige NIT-Probleme nicht auf Astra 19,2 Grad Ost auftreten dürfen.
Der Vergleich mit mehreren Receivern zeigte, dass nicht alle Digi-Boxen Ausleseschwierigkeiten haben und zahlreiche Modelle NIT-Netzwerke unmittelbar erkennen, nachdem auf den Transponder geschaltet wurden.
NIT-Frequenzliste
Wir haben eine Reihe von Satelliten unter die Lupe genommen und in die Liste alle NIT-Frequenzen integriert, von denen per Suche zumindest zwei Transponder gescannt wurden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Während unserer Tests haben wir festgestellt, dass sich NITZuordnungen auch ändern können.
Wie wir gesehen haben, ist die Network Information Table eine nette Sache zur schnellen Receiver-Programmierung. Da man jedoch nie weiß, wie viele Kanäle über die NIT-Suche tatsächlich gefunden werden, taugt diese bestenfalls für eine schnelle Erstinbetriebnahme. Sofern die im Receiver eingespielte Transponderliste noch halbwegs aktuell ist, wird man mit ihr höchstwahrscheinlich mehr Sender finden. Möchte man sichergehen, alle Stationen in der Kanalliste zu haben, führt kein Weg am Blindscan vorbei.
(Thomas Riegler)