Nach Full HD kommt Ultra HD, Seite 2
Die Zukunft heißt 8K
Entwicklung bleibt nicht stehen
Wer glaubt, durch einen Ultra-HD-Fernseher in die Zukunft zu investieren, liegt nur zum Teil richtig, denn es wird auch in den nächsten Jahren starke Verbesserungen hinsichtlich der Auflösung geben. Doch nicht nur die Erhöhung der Pixelanzahl steht auf dem Plan: Bislang werden Videoquellen wie TV-Signale, Filme auf DVD und Blu-ray sowie Internetstreams in einer vergleichsweise geringen Farbgenauigkeit gespeichert, um Speicherplatz zu sparen. Zwar sind bei Full-HD-Signalen tatsächlich zwei Millionen Pixel vorhanden, doch nur ein Viertel der Auflösung steht den Farbkanälen zur Verfügung.
In den nächsten Jahren wird sich die Farbauflösung stark verbessern, was den Speicherbedarf aber deutlich nach oben treibt. Gleiches gilt für die Anzahl der Bilder pro Sekunde: Entweder sehen Sie aktuell 50 bis 60 Bilder pro Sekunde, bei denen allerdings nur 540 Bildzeilen für jedes Einzelbild gespeichert werden (1 920 × 540 Pixel) oder Sie sehen einen Kinofilmen auf Blu-ray mit 24 Bildern pro Sekunde, der die volle Auflösung von 1 920 x 1 080 Bildpunkten pro Einzelbild zur Verfügung stellt – schnelle Kameraschwenks tendieren dabei allerdings zur Unschärfe.
Regisseur Peter Jackson hat deshalb bei der Aufzeichnung des Films „Der Hobbit“ die Anzahl der Bilder auf 48 pro Sekunde erhöht – auf der Blu-ray-Fassung finden aber nur 24 Bilder pro Sekunde Platz. Rechnet man alle Faktoren wie höhere Farbauflösung, mehr Bilder pro Sekunde und die 3D-Darstellung zusammen, so entsteht ein deutlich höherer Speicherbedarf, als es aktuelle Blu-ray-Discs bieten. Derart riesige Datenmengen wären nur durch einen verbesserten Blu-ray-Nachfolger, andere Speichermedien oder eine Hochgeschwindigkeitsinternetleitung zu stemmen.
Schrauben an Grundpfeilern
Größere Farbräume und Farbauflösungen werden in den nächsten Jahren zum Standard erhoben und neue HDMI-Schnittstellen sowie -Kabel fit für die exorbitanten Datenmengen gemacht. Dieses Szenario bedeutet allerdings, dass Sie sämtliche Elektronik und zudem alle Filme erneut in verbesserter Qualität erwerben müssen. Da dieser radikale Ansatz derzeit selbst den Herstellern zu weit zu gehen scheint, bieten diese einen Kompromiss: So können Sie mit z. B. mit ausgereift en Ultra-HD-Fernsehern nicht nur sämtliche Full-HD-Quellen in verbesserter Auflösung genießen, sondern auch Farbverläufe werden geglättet, Bildrauschen wird reduziert und die Anzahl der Bilder erhöht.
Zwar beruhen diese Berechnungen auf Schätzungen, doch klappt der technologische Kompromiss derart gut, dass der Wunsch nach mehr nur selten aufkommt. Ob Ultra HD für eine Revolution sorgt, darf somit bezweifelt werden, die Unterhaltungsindustrie wird dies aber nicht davon abhalten, Ihnen Ultra HD bzw. 4K als das neue Nonplusultra zu verkaufen, zumindest solange, bis 8K bereitsteht.
Echtes 4K auf Blu-ray
Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für die Verabschiedung eines neuen Bluray- Standards auf Hochtouren: Die „blaue“ Scheibe soll fit für 4K bzw. Ultra HD gemacht werden.
Durch die sogenannten BDXL-Scheiben erhöht sich die Speicherkapazität von aktuell 50 Gigabyte auf 128 Gigabyte pro Disc, zugleich soll der neue Komprimierungsstandard H.265 zum Einsatz kommen, der bereits bei 4K-Ausstrahlungen via Satellit die Daten kompakt hält. Inwieweit 4K-Blu-rays abwärtskompatibel zu bisherigen Blu-ray-Playern sein werden, steht noch in den Sternen.
(Christian Trozinski)