Sind Sie bereit für 4k?
Die ersten Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung kommen allmählich auf den Markt, doch was bewirkt die vierfache Full-HD-Pixelanzahl in der Praxis? Wir sagen Ihnen, ob Sie bereits heute umsteigen oder noch abwarten sollten.
Die Bedenken der meisten Verbraucher gegenüber technologischen Weiterentwicklungen wie Ultra HD sind berechtigt, schließlich kosten Fernseher mit einer Auflösung von 3 840 x 2 160 Bildpunkten (Ultra HD bzw. 4K) ein Vielfaches eines Full-HD-Fernsehers und passende Videoquellen mit einer derart hohen Auflösung sind noch Mangelware. Doch was macht dann eigentlich den Reiz von Ultra HD aus?
Auf dem Weg zur Wirklichkeit
Ultra HD beschreibt eine Auflösung von mehr als acht Millionen Bildpunkten und diese Pixelanzahl reicht aus, damit Sie selbst bei einem Sitzabstand, der der eineinhalbfachen Bildhöhe entspricht, ein scharfes Bild wahrnehmen. Für Kinosäle ist Ultra HD bzw. 4K damit eine Offenbarung, denn von der ersten bis zu den mittleren Sitzreihen beträgt das Verhältnis des Sitzabstands zur Bildhöhe 1:1 bis 2:1. Somit ist die Full-HD-Auflösung, die die dreifache Bildhöhe voraussetzt, auf den meisten Sitzplätzen nicht ausreichend, um eine optimale Schärfe zu gewährleisten.
Im Wohnzimmer sieht es freilich ganz anders aus: Gehen wir von einer durchschnittlichen Bilddiagonale von 46 Zoll aus, so wäre mit Full HD noch ein Mindestabstand von 1,5 m möglich – erst bei geringer Distanz würde sich die Ultra-HD-Auflösung bemerkbar machen. Selbst bei riesigen TVs mit 80-Zoll-Bilddiagonale würden Sie ab einem Sitzabstand von drei Metern kaum einen Unterschied zwischen einem Full-HD- und Ultra-HD-Fernseher ausmachen können und da letzterer in 84 Zoll knapp 20 000 Euro kostet, darf man zurecht von einem zweifelhaften Markterfolgt sprechen.
Aber all diese Nachteile scheinen vergessen, wenn man die Vorteile von Ultra HD in die Rechnung einbezieht, denn der sprichwörtliche Blick durch das Fenster wird mit Ultra HD endlich Realität. Die Erhöhung der Auflösung allein verspricht allerdings noch keinen vollendeten Bildschärfegenuss, denn auch bei schnellen Bewegungen sollte der Ultra-HD-Fernseher in der Lage sein, Details ohne Unschärfen darzustellen. Nach unseren Tests fällt das Fazit durchwachsen aus: Die Bewegtbildschärfe der ersten am Markt erhältlichen Ultra-HD-Fernseher fällt noch nicht optimal aus.
Mehr Freude am (3D-)Fernsehen
Selbst wenn Sie nicht einen 84-Zoll-Fernseher erwerben oder auf die eineinhalbfache Bildhöhe heranrücken, bietet Ultra HD gegenüber Full HD Vorteile. Besonders bei feinen Konturen und diagonalen Linien zeigen Ultra-HD-Fernseher das natürlichere Bild, denn gezackte Konturen und jegliche digitale Struktur löst sich scheinbar in Luft auf – eine optimierte Bildverarbeitung vorausgesetzt. Hersteller wie Sony sorgen dafür, dass selbst hochgerechnetes Full-HD-Material detaillierter erscheint als eine native Full-HD-Darstellung.
Der größte Vorteil ergibt sich allerdings in der 3D-Darstellung: Statt flimmernde Shutter-Brillen können im Zusammenspiel mit Ultra-HDFernsehern die bequemen Polfilterbrillen genutzt werden und trotz des Auflösungsverlusts bleiben am Ende immer noch genügend Bildpunkte für jedes Auge übrig, um eine Full-HD-Qualität in 3D zu erreichen. Kurzum: Ultra-HD-Fernseher sind die derzeit einzigen verfügbaren Bildwiedergabegeräte, die ein 3D-Erlebnis wie im echten Kino versprechen.