Musiklegenden im BluNote-Café, Teil 2
The Doors: When You’re Strange
Jim Morrison sagte in einem Interview: „Heutzutage, besonders in den Staaten, muss man ein Politiker oder Attentäter sein, um ein Superstar sein zu können.“ Trotz dieser Schwierigkeiten verkörperte wohl kaum eine andere Band das Aufbegehren einer jungen Generation so wie The Doors. „When You’re Strange“ ist die erste Dokumentation über diese Kultgruppe. Regisseur Tom DiCillo verzichtet vollständig auf Schauspieler und verlässt sich allein auf Archivmaterial. Darunter befinden sich unveröffentlichte Studioaufnahmen und Sequenzen aus Morrisons unvollendetem Filmprojekt „HWY: An American Pastoral“, die den jungen Sänger als Highway-Mörder zeigen. DiCillo schafft es in seinem 86-minütigen Meisterwerk, die Geschichte der Band von den Anfängen 1965 über die Produktion der sechs Studioalben bis zum Tod Morrisons im Jahr 1971 überzeugend auszubreiten. Kommentiert wird die tragische Story von Johnny Depp, der dies mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und nötigen Intensität bewältigt. Auch der Soundtrack der Dokumentation weist zahlreiche Hits und legendäre Konzertmitschnitte auf, unter anderem die herausragenden Songs „Light My Fire“ oder „People Are Strange“. Aufgrund des hohen Alters der Archivaufnahmen ist das Bild der Blu-ray eher von durchschnittlichem Niveau. Die Schärfe schwächelt und Details sind kaum sichtbar. Besonders auffällig wird dieses Manko, wenn nacheinander Filmsequenzen aus „HWY: An American Pastoral“ und hochaufgelöste Plattencover der Doors eingeblendet werden, wobei qualitativ deutliche Unterschiede auszumachen sind. Der HD-Sound ist recht gleichmäßig auf die einzelnen Lautsprecher aufgeteilt, sodass eine echte Konzertatmosphäre nicht aufkommen mag. Da es sich bei der Blu-ray aber mehr um eine Musikdokumentation als um einen Konzertmitschnitt handelt, ist dieser Fakt nicht unbedingt störend.
Tracklist
- Moonlight Drive
- Break On Through (To The Other Side)
- Light My Fire
- Five To One
- When The Music’s Over
- Hello, I Love You
- People Are Strange
- Soul Kitchen
- Touch Me
- The End
- L. A. Woman
- Roadhouse Blues
- Riders On The Storm
- The Crystal Ship