Hier bestimmt der Zuschauer das Programm
In Großbritannien werden immer mehr Musiksender via Astra 28,2 Grad Ost aufgeschaltet. In Deutschland hingegen sind nicht einmal mehr eine Handvoll Musiksender auf Astra 19,2 Grad Ost im Free-TV zu empfangen. Doch das Interesse an Musik ist nicht geringer geworden – ganz im Gegenteil!
Das Viva von heute hat nicht mehr viel mit den Anfängen seines Vorreiters MTV zu tun, dessen deutsche Version seit 2011 ohnehin nicht mehr im Free-TV zu sehen ist. Will man jetzt noch Musiksender via Sat oder Kabel sehen, muss man auf eine verschwindend geringe Anzahl an Programmen zurückgreifen. Während das klassische Musikfernsehen schon fast droht auszusterben, lebt das Musikvideo im Web weiter. Diese Entwicklung haben clevere Leute aus der Musikbranche längst erkannt und die Lücke durch hybride Musik-TV-Angebote geschlossen – bekannteste Vertreter in Deutschland sind QTom, Putpat und tape.tv.
Die Vorteile von Web-Musiksendern liegen auf der Hand: Man kann Musikclips zu jeder Zeit, so oft und wo man will schauen. Ein weiterer Anreiz ist die Selbstbestimmung über das Musikprogramm: Eine kostenlose Registrierung reicht bereits aus, um Clips zu filtern, indem man sie als besonders gut oder schlecht bewertet, sie in eine Playlist setzt oder ganz verbannt. Der Sender merkt sich dies und stellt daraufhin das Programm nach eigenen Wünschen zusammen, um am Ende so gut wie möglich den Geschmack des Einzelnen zu treffen. Das Tolle daran: Der User bestimmt selbst, was er sehen möchte, gleichzeitig muss er aber nicht auf redaktionelle Vorschläge verzichten. Im Idealfall sieht und hört man dann so nur das, was man mag und entdeckt vielleicht zusätzlich noch unbekannte Künstler für sich.