Mobiler Satellitenempfang, Teil 2
Das richtige Equipment
Wer unterwegs ist und am Abend fernsehen will, benötigt auf jeden Fall einen Kompass, einen Azimutwinkel und eine Elevationstabelle. Mit dem Kompass lässt sich der Spiegel in südliche Richtung aufstellen. Der Azimutwinkel gibt an, um wie viel Grad die Schüssel von Süden aus gesehen nach Osten oder Westen gedreht werden muss, um die Position des Satelliten einzufangen. Die Elevation beschreibt die Neigung der Sat-Schüssel, also um wie viel Grad der Spiegel nach oben oder unten gekippt werden muss. Klug ist, wer vor der Fahrt die Azimut- und Elevationswerte für die entsprechenden Urlaubsorte herausgesucht hat.
Auf Reisen muss die Sat-Anlage möglichst wenig Platz wegnehmen. Daher bietet der Fachhandel für Camper zum Beispiel Flachantennen an. Diese sind nicht gewölbt wie ein Offset-Spiegel, sondern quadratisch und, wie der Name schon sagt, flach. Das LNB befindet sich dabei hinter der Antenne und ist somit auch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Die Firma Kathrein bietet mit den Modellen BAS 60 und 65 z.B. zwei Flachantennen an, deren Kantenlänge gerade einmal 50 cm beträgt. Mit der BAS 65 können auf Grund des Twin-LNBs auch zwei Receiver angeschlossen werden.
Weniger häufig trifft man Cassegrain-Antennen im mobilen Bereich an. Bei einer Cassegrain-Antenne befindet sich der LNB wie bei der Flachantenne ebenfalls hinter der Reflektorfläche, so dass er keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Nach Angaben von Herstellern besitzen diese Antennen die gleiche Leistungsstärke wie ein herkömmlicher Offset-Spiegel mit 60 cm Durchmesser, wobei sie selbst meist nur einen Durchmesser von 40 cm haben. Der kleinere Öffnungswinkel sorgt zudem für weniger Störstrahlung durch benachbarte Satelliten.
Millimetergenau
Zwar sind beim Digitalempfang weniger große Antennen notwendig, jedoch müssen diese dafür umso exakter ausgerichtet werden. Mit einem Sat-Finder oder Pegelmesser ist dies kein großes Problem. Um ganz auf die manuelle Ausrichtung des Spiegels verzichten zu können, werden im Handel Antennen mit eigenem Positioner angeboten. Innerhalb von 30 bis 60 Sekunden richtet sich die Antenne automatisch auf den gewünschten Satelliten aus. Beim Luxusmodell „CAP 600“ von Kathrein wählt man beispielsweise im Receiver sein gewünschtes TV- oder Radioprogramm aus. Anhand des Programms und der SI-Daten wird die Antenne dann vollautomatisch auf den gewünschten Satelliten ausgerichtet.