Windows – Synonym für Computer und das Internet
Es gibt kaum ein Unternehmen, dass unser tägliches Leben mehr geprägt hat als die Redmonder Softwareschmiede Microsoft. Der Name steht heute nicht nur für das Betriebssystem Windows, sondern auch für Computer und das Internet. Doch die goldenen Zeiten scheinen vorüber, denn mit Apple und Google wächst große Konkurrenz heran.
Es gibt kaum ein Unternehmen, dass unser tägliches Leben mehr geprägt hat als die Redmonder Softwareschmiede Microsoft. Der Name steht heute nicht nur für das Betriebssystem Windows, sondern auch für Computer und das Internet. Doch die goldenen Zeiten scheinen vorüber, denn mit Apple und Google wächst große Konkurrenz heran.
Andere Zeiten
Die Monopolstellung des Konzerns geht in das Jahr 1995 zurück. Mit Windows 95 festigte Microsoft seine Alleinstellung im PC-Bereich und lieferte sogar kostenlos ein Programm für den Internetzugang: den Internet-Explorer. Obwohl für die Kunden keinerlei Nachteile durch die kostenlose Dreingabe entstanden, wertete das Justizministerium der USA den Vorstoß als unrechtmäßig und bezichtigte Microsoft 1997 der Ausnutzung ihrer monopolistischen Stellung.
Zwei Jahre lang hätte Microsoft Anbieter von Computern indirekt gezwungen, neben dem Betriebssystem auch ausschließlich den Internet Explorer anzubieten. Tatsächlich integrierte Microsoft den Internet Explorer nicht ohne Hintergedanken ins eigene Betriebssystem Windows, denn der Hauptkonkurrent Netscape war 1995 der unangefochtene Marktführer.
Infolge der Einspeisung in Windows und zahlreicher Verbesserungen gelang es Microsoft jedoch, 1998 am Erzfeind vorbei zu ziehen und 1999 diese Vormacht zu festigen. Netscape Chef Marc Andreesen musste hingegen den Konkurs seiner Firma bekannt geben. Somit hatte Microsoft in nur vier Jahren den Wettlauf um die Benutzerführung des Internets gewonnen, denn 1995 war der Internet Explorer bestenfalls ein Versuch.
Ein halbes Jahrzehnt später konnte sich Microsoft nicht nur mit dem Marktführer Netscape messen, sondern ihn in Qualität weit überflügeln. Fast 85 Prozent der Menschen weltweit nutzten im scheidenden Jahrtausend den Internet Explorer. An diesem Beispiel erkennt man die Zielstrebigkeit des Konzerns, der nicht als erster einen Markt besetzt, sondern durch sinnvolle Verbesserungen bereits bestehende Produktlinien erweitert.
Microsoft-Strategie
Doch wo Microsoft seinen Platz einfordert, scheint kein Platz für die unmittelbare Konkurrenz. Bill Gates verteidigt die Microsoft-Strategie vehement. So habe das Unternehmen am Beispiel von Netscape keinesfalls den Mitbewerber mit unlauteren Mitteln vom Markt verdrängt, sondern durch die Verbesserung des eigenen Produktes, den Internet Explorer, die technologische Marktführerschaft letztendlich gewonnen. Kritiker werfen dem Unternehmen bis heute jedoch die Geheimhaltung wichtiger Windows-Strukturen vor, sodass einzig Microsoft den vollen Einblick in das Betriebssystem habe und mit seinen Produkten die beste Leistung erzielen könne. Bill Gates bezeichnet solche Vorwürfe jedoch als ungerechtfertigt, schließlich habe Microsoft jederzeit Gespräche mit seinen Partnern, wie auch Marc Andreesen geführt, in denen die Unterstützung durch Windows zugesichert wurde.
Den Vorschlag der Kommission, Netscape vollständig in Windows zu integrieren, sei dagegen absurd. Schließlich sei man in wirtschaftlicher Sicht ein Konkurrent und Windows ist und bleibt ein Microsoft- Produkt. Zudem gibt es neben Netscape noch weitere Mitbewerber, die ebenfalls integriert werden müssten. Die Integration des Internet Explorers in Windows ist dagegen die logische Konsequenz, schließlich erwarte der Käufer eines Betriebssystems, dass dieses vom Start weg Internet fähig sei.