Meridian Komplettanlage, Teil 2
Die Lautsprecher
Meridian DSP 3200
Passend zum Receiver hält Meridian das kompakte Lautsprecherpaar DSP3200
mit dem Vorbild DSP8000 bereit. Die Hochglanz-Regallautsprecher mit gekappter Pyramidenform passen – dank der kompakten Maße – auf ein Stativ oder in eine Anbauwand. Zu den beiliegenden Spikes ist alternativ ein optisch passender Standfuß mit integriertem Kabelmanagement erhältlich. Die Lautsprecherkanten sind vor Schallwandkantenstörungen geschützt deutlich abgerundet. Das geschlossene Gehäuse aus mehrschichtigem Holz arbeitet nach dem 2-Wege-Bauprinzip. Jede Lage Holz ist für maximale Dämpfung und Steifigkeit gebogen und gepresst. Der 165-mm-Tieftontreiber ist aus einer Polypropylen-Konusmembran mit Staubkappe aufgebaut. Seinen Antrieb erhält er durch eine 56-mm-Schwingspule aus vierfach-gewickeltem Kupfer und einem Neodymmagneten. Der Mittel-Hochtöner mit Breitbandprinzip setzt bei seiner Materialwahl wie auch die 85-mm-Konusmembran und die 20-mm-Spule auf Aluminium.
Die Lautsprecher ließen sich ausschließlich über die SpeakerLink-Verbindung in Betrieb nehmen. Per Daisy-Chaining haben wir das Paar in Reihe geschaltet und die gewünschte Seite direkt am Terminal ausgewählt. Im Gehäuseinneren passiert das Audiosignal eine DSP-Frequenzweiche, welche die eingehenden Daten zunächst zwischenspeichert. Über ein Apodizing-Filter werden die Daten anschließend hochskaliert – Einfl uss hat der Nutzer darauf allerdings nicht. Der DSP sorgt dabei für einen Übersteuerungsschutz und gleicht leise Pegel mit einer intelligenten Loudness-Funktion gehörrichtig aus. Im Anschluss wird das Upsampling-Signal direkt an die beiden 75-Watt-Endstufen – je eine pro Treiber – weitergegeben. Vor der ersten Inbetriebnahme werden die einzelnen Komponenten der Reihe nach miteinander verbunden. Eine Anschlussvertiefung an den Gehäusen lässt Kabel und Stecker kaum mehr sichtbar verschwinden. Die Kette wird einmalig am Audio Core 200 konfiguriert, Quellen und Lautsprecher werden zugewiesen.
Mit der beiliegenden Fernbedienung lassen sich alle Komponenten steuern. Für den Zugriff auf den Media-Core-200-Server haben wir uns während des Hörtests für die umfangreiche App entschieden. Im Hörtest machte die Kombination aus Audio Core 200 und DSP-3200-Speakern einen sehr frischen Eindruck. Rockige Titel spielten ohne zu dominanten Bassbereich auf und gaben die unteren Mitten sehr sauber wieder. Bassgitarren wurden mit einer leichten Aggressivität versehen, die die Gitarrenwände mit knorrigem Klang unterstützten. Einzelne Snare-Drum-Schläge hörten wir mit kräftigem Anschlag, hätten uns dabei jedoch noch ein bisschen mehr Grundtonfülle gewünscht. Hi-Hats und Becken lösten sich derweil vom gesamten Schlagzeugsound und rückten in den Vordergrund. Gesangsstimmen erhielten ausreichend Platz zum Atmen, sodass wir deren Artikulationen deutlich vernahmen.
Während sie sich im Gesamtkontext sehr gut präsentierten, erfuhren wir bei Solo-Gesangseinlagen mit hohem Lautstärkepegel im Sibilantenbereich eine leichte Schärfe. In orchestraler Umgebung war es die Impulshaftigkeit der Lautsprecher, die uns an ihrer Größe gemessen überraschte. Zwar erreichte der Tiefgang nicht die Ausmaße ausgewachsener Standlautsprecher, dafür wurden große Kesselpauken sehr straff reproduziert. Ähnlich der Rock- und Blues-lastigen Titel zogen auch hier die Triangeln ihre Aufmerksamkeit auf sich. Trotz hoher instrumentaler Fülle waren einzelne Details jederzeit verlautbar. Die positiven Eigenschaften der Receiver-Lautsprecher-Kombination wurden um eine frequenzabhängige Laufzeitverschiebung ergänzt. Während eine mit einem Jazzbesen gespielte und mit Delay versehene Snare-Drum weit über die Lautsprecher wanderte, war der Bassbereich eindeutig Lokalisierbar.
Fazit: Das sich hochwertige Verarbeitung, augenschmeichelndes Design und verständliche Bedienung nicht ausschließen müssen, beweisen die Briten von Meridian eindrucksvoll. Mit komplett digitalem Signalverlauf und aktuellster Streaming-Technologie hat Audio Reference eine weitere Perle im Programm.
Ausstattung
Technische Daten
(Torsten Pless)