Mehr HDTV für Deutschland

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Ab 2012 neue öffentlich-rechtliche HD-Programme

In einem Interview ließ man es schon vor einigen Wochen durchblicken: ARD und ZDF werden nach der Analogabschaltung weitere HD-Kanäle an den Start bringen. Wir beleuchten das Thema und hören bei der ersten offiziellen Verlautbarung der ARD genauer hin.

Das nächste Jahr wird eine weitere Zeitenwende einleiten. Nach dem Digitaleinstieg folgt nun der Analogausstieg, zumindest via Satellit. Während die deutschen Kabelnetze weiterhin im analogen Winterschlaf liegen und für den „Komfort“ der nicht so anspruchsvollen TV-Kundschaft selbst digitale Programme wieder in analoges Gegriesel heruntergerechnet werden, zeigt die ARD Mut und nutzt frei gewordene Kapazitäten auf der Deutschland-Plattform Astra 19,2 Grad Ost zur HDTV-Ausstrahlung. Die ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) betreibt neben dem Ersten die Digitalkanäle Eins Extra, Eins Plus und Eins Festival.
 
Die einzelnen, oft bundeslandübergreifend agierenden regionalen Anstalten betreiben bisher eigenständige TV-Stationen, liefern zum ersten Programm zu und arbeiten auch untereinander in vielen Bereichen zusammen. Weiterhin gehört die Deutsche Welle zur ARD, deren weltweit verbreitetes Programm von der kommenden Simulcast-Umstellung jedoch offenbar noch nicht betroffen ist.

Aktueller Stand

Bereits seit Februar 2010 bietet die ARD mit Das Erste HD eine hochauflösende Programmvariante an. Die Übertragung von Das Erste HD findet auf einem Sat-Transponder von ZDF Vision statt, das laufende Programm wird dabei simultan in PAL-Auflösung und HDTV ausgestrahlt. Sofern es hochauflösend vorliegt bzw. produziert wurde, ist die HD-Variante in einer besseren Bildqualität zu empfangen. Mehrere dritte Programme planen bereits ab dem Jahr 2012 die hochauflösende Verbreitung. Entsprechende Vorbereitungen bestätigte Monika Piel, WDR-Intendantin und Vorsitzende der ARD, im Anschluss an eine Intendantenkonferenz in Köln.
 
Die Umstellung auf hochauflösendes Fernsehen werde dabei im Zuge der beschlossenen Einstellung der analogen Satellitenausstrahlungen zum 30. April 2012 erfolgen. Ein vorheriger Start ist auf der überlaufenen Plattform Astra 19,2 Grad Ost, die überwiegend von deutschen Zuschauern genutzt wird, logistisch wenig aussichtsreich. Ebenso berücksichtigt werden müssen natürlich die Kosten für die Satellitenverbreitung, die nicht zu unterschätzen sind. Im Moment sind von der ARD und den angeschlossenen Rundfunkanstalten beim Satellitenbetreiber SES fünf digitale und elf analoge Transponder angemietet. Hinzu kommt noch ein weiterer analoger TV-Transponder, der mit dem TV-Sender Sixx im Timesharing-Verfahren genutzt wird. Ein letzter Transponder kommt für Radioübertragung zum Einsatz.

Versteifen auf 720p

Zum beim Publikum verpönten 720p-Format sagte Tillmann, der BR werde wie die anderen ARD-Anstalten künftig 1 080i für die Produktion einsetzen. Das liege unter anderem an den Sportproduzenten, die alle auf die höhere Auflösung zurückgriffen. Es sei nicht sinnvoll, die Signale nachträglich auf 720p umzukonvertieren. Um sich diesen Schritt zu ersparen, sei in der ARD beschlossen worden, in der Produktion sowie bei der Programmzulieferung nur noch mit 1 080i zu arbeiten. Mit 720p sei man in Europa „relativ isoliert“. Das ZDF habe den Schwenk hingegen noch nicht vollzogen. Bei der Ausstrahlung stehe 720p dagegen nicht zur Disposition.

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