Tipps zur Sicherheit vor Cyberkriminellen

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Smartphone Hacker; © metamorworks - stock.adobe.com

Cyberbedrohungen werden in unserer vernetzten Welt nie mehr gänzlich verschwinden, doch manche Nutzer machen es Hackern zu einfach, an ihre Daten zu gelangen oder sie finanziell zu schädigen. Gehören Sie dazu? Dann lesen Sie im Folgenden, welche Fehler Nutzer häufig begehen, und erfahren Sie, welche Maßnahmen und Tools die Cybersicherheit bedeutend erhöhen können.

Fehler 1: Schwache Passwörter – eine Einladung für Hacker

Es ist eines der häufigsten Fehler, den Nutzer begehen: Oft werden schwache Passwörter aus Bequemlichkeit gewählt. Ein kurzes Passwort, das Rückschlüsse auf einen selbst zulässt, lässt sich besser merken als eines, das aus willkürlichen Zeichenfolgen besteht.

Aber diese Bequemlichkeit rächt sich früher oder später. Kennwörter wie 123456 knacken Hacker in Sekundenschnelle. Haben Sie das Passwort dann noch für mehrere Ihrer Accounts gewählt, ist es ein leichtes für den Cyberkriminellen, auch in weitere Konten des Opfers unbefugt einzudringen.

Wählen Sie stattdessen starke Passwörter. Das bedeutet für Sie, dass Ihre Kennwörter aus mindestens zwölf Zeichen bestehen sollten. Selbst wenn es hier unterschiedliche Meinungen gibt, und manche Experten zu sogar 20 Zeichen raten, sind 12 Zeichen ausreichend, wenn Sie sich an bestimmte Kriterien halten.

So muss Ihr Kennwort sowohl Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthalten, und es sollte aus keinem existierenden Wort bestehen oder Rückschlüsse auf Sie zulassen. Ein Negativbeispiel wäre Fahrrad1988!, weil Sie gerne Fahrrad fahren und 1988 geboren sind. Ein positives Beispiel könnte sein: 4#$nEP$rSJCf. Hierbei ist kein existierendes Wort erkennbar, und das Kennwort lässt keine Rückschlüsse auf Sie zurück. Hilfreich kann die Unterstützung durch einen Passwort-Manager sein, ein virtueller Tresor, in welchem Sie Ihre Logindaten und andere sensible Informationen speichern und verwalten können.

Das Deaktivieren einer Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) bedeutet das Fehlen einer zweiten Sicherheitsschicht

Eine 2FA sorgt dafür, dass neben den Logindaten ein zusätzlicher Code notwendig ist, wenn eine Anmeldung von einem fremden Gerät oder Browser erkannt wird. Selbst wenn es Cyberkriminellen also gelingt, an Ihre Anmeldedaten zu gelangen, sind diese nutzlos, da die 2FA sie vom endgültigen Login abhält. Im Online-Banking oder bei Kryptowährungsbörsen ist eine solche zusätzliche Authentifizierung bereits Pflicht, in allen anderen Bereichen mit sensiblen Informationen empfiehlt es sich ebenfalls, sie zu aktivieren.

Fehler 2: Ignorieren von Updates für Soft- und Hardware

Updates bieten nicht nur neue Funktionen für Betriebssysteme und Programme, sondern sie schließen ebenso bekannte Sicherheitslücken, die früher oder später auftauchen. Ignorieren Sie diese Aktualisierungen oder installieren Sie sie erst sehr spät, kann es Ihnen passieren, dass Hacker diese Sicherheitslücken nur allzu gerne ausnutzen.

Aktivieren Sie die Funktion, dass sich Updates automatisch installieren, was bei PCs und Smartphones in der Regel problemlos möglich ist. Meist geschieht dies über Nacht, wenn die Geräte an einer Stromquelle angeschlossen sind. Wenn Sie eine manuelle Aktualisierung bevorzugen, führen Sie diese unmittelbar nach Bekanntwerden einer neuen Version durch.

Vorsicht: Mit dem Update einer App auf Ihrem Smartphone kann es Ihnen passieren, dass auf einmal neue, sensible Berechtigungen beansprucht werden, etwa für den Zugriff auf das Mikrofon, die Kamera oder die Kontakte. Informieren Sie sich vorher genau, was ein Update beinhaltet, um Ihre Privatsphäre nicht zu gefährden.

Fehler 3: Öffentliche WLAN-Hotspots – eine große Gefahr im Alltag

Es ist verlockend, sich unterwegs oder auf Reisen mit einem öffentlichen WLAN-Netzwerk zu verbinden, doch birgt dies gleichzeitig eine große Gefahr für Ihre Cybersicherheit. Das bedeutet nicht, dass Sie es gänzlich vermeiden müssen, aber auf gewisse Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie achten.

Zunächst ist es nicht zu empfehlen, jegliche finanzielle Plattformen zu besuchen und Online-Banking oder Handel mit Kryptowährungen innerhalb eines öffentlichen Netzwerks zu betreiben. Die Gefahr ist zu groß, dass Hacker, die sich im selben Netzwerk befinden, Daten von Ihnen stehlen und in Ihre Konten gelangen.

Wenn Sie solche Hotspots nutzen möchten, verwenden Sie ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk). Es verschlüsselt Ihre Daten und schickt sie durch einen VPN-Tunnel. Cyberkriminelle haben dadurch keine Chance, Ihre Informationen einzusehen. Achten Sie darauf, ausschließlich seriöse Premium-VPN-Anbieter zu wählen, da Sie bei kostenlosen Diensten Gefahr laufen, dass der Anbieter im schlimmsten Fall Ihre Daten weiterverkauft.

Im Jahr 2022 fielen in Deutschland über 21 Millionen Menschen Cyberkriminalität zum Opfer. Davon werden viele in das Visier von Phishing-Attacken geraten sein. Kriminelle schicken dabei gefälschte E-Mails oder SMS, in denen sich entweder Links befinden, die auf ebenfalls gefälschte Webseiten führen; oder aber es befinden sich Anhänge in diesen Nachrichten, die bei einem Öffnen Schadsoftware (Malware) auf dem Gerät des Opfers installieren.

So echt beispielsweise eine Nachricht von Amazon oder PayPal auch sein mag, die Sie davon überzeugen will, dass dringende Schritte für Ihr Konto notwendig sind, klicken Sie niemals unbedacht auf einen Link oder öffnen Sie einen Anhang!

Vergewissern Sie sich, dass die Nachricht seriös und authentisch ist. Bei Ihnen anscheinend bekannten Absendern können Sie diese kontaktieren und Informationen einholen. Bei unbekannten Absendern gilt: Interagieren Sie niemals mit einer E-Mail oder SMS. Wer wirklich wichtige Anliegen hat, kontaktiert Sie offiziell auf dem Postweg.

Bildquelle:

  • smartphone: © metamorworks/stock.adobe.com
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