So klappt’s: Retouren ins Ausland zum Nulltarif

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Große Augen gibt es seit diesem Jahr am Postschalter, wenn man seinen kleinen Fehlkauf nach China & Co. zurückschicken will: Der Briefumschlag kostet über 40 Euro Porto statt 3,70 Euro bisher. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Fehlkäufe dennoch kostenneutral retour schicken können.

Eigentlich ist es fast vorhersehbar: Ein tolles Produkt – ob Smartwatch, Schmuck, intelligenter Fahrradcomputer oder anderes lustiges Gadget – wird im Internet zum Schnäppchenpreis angeboten, obwohl es selbst bei Amazon doppelt so teuer ist. Eigentlich kein Problem, denn bei Onlinekäufen können wir uns auf unser 14-tägiges Rückgaberecht verlassen. Es fallen nur die Portokosten an. Doch genau hier lauert mittlerweile ein sehr großes Frustpotenzial, denn seit 2019 haben sich die Kosten für den internationalen Versand bedrohlich erhöht. Das Stichwort ist hier die Sendungsnachverfolgung, die es für Endkunden auf den ersten Blick in die Preistabelle bei der Post nur für Pakete gibt. Und – egal wie groß die Retour nun wirklich ist – mit 42,99 Euro für ein Paket zu buche schlägt. 

Händler kalkulieren unsere Bequemlichkeit

Es ist eigentlich dreist, mit welchen kriminellen Absichten den Kunden das Geld aus der Tasche gezogen wird. In der Facebook-Anzeige wird der Fahrradcomputer mit Farbdisplay, Android, Bluetooth und allem Schnickschnack zum Sensationspreis von 40 Euro verkauft, im Briefumschlag liegt ein extrem minderwertiges Stück Plastikmüll. Reklamieren funktioniert nur, wenn der Händler ein zuverlässiger Anbieter wie Amazon oder Zwischenhändler wie Alibaba ist. Die kleinen Sensations-Shops mit ihren zwei Produkten sind mitsamt des Geldes so schnell verschwunden wie die Anzeigen im Internet. Alles futsch. Außer man hat über einen Dienstleister die Zahlung abgewickelt der einen Käuferschutz bietet wie Paypal, da bekommt man den Kaufpreis zurückerstattet – mit Hürden.

Richtig bestellen

Der Käuferschutz bei Paypal ist schnell gestellt. Der Anbieter sperrt dem Verkäufer so lange die Auszahlung unseres Geldes, bis der aktiv wird. Das tut er auch sehr gern und bietet die Rücknahme unseres Billigschrottes an. Sobald die Ware wieder bei ihm ist, bekommen wir das Geld zurückerstattet. Jetzt der Haken: Selbst wenn man nur einen Schmuckanhänger im Briefumschlag nach China zurückschicken will, kann er nicht als „Brief“ per Einschreiben verschickt werden. Denn der Weltpostverein hat entschieden, dass in „Briefen“ nur Dokumente verschickt werden dürfen, also alle Arten von Schriftstücken. Den Anhänger können Sie ebenso wenig als Warenpost verschicken, denn dies ist nur noch Geschäftskunden ab 5 Sendungen pro Quartal vorbehalten. Uns bleibt beim Beispiel China auf den ersten Blick einzig der Versand per Paket.

Horrende Versandkosten

Versichert bis 500 Euro müssen wir 42,99 Euro im Onlineshop bezahlen, in der Filiale 43,99 Euro. Das Paket besitzt eine Trackingnummer und wir sowie Paypal wissen, wenn es ankommt und wir das Geld zurückerstattet kriegen. Wenn wir ein Produkt für 40 Euro gekauft haben, werden wir es natürlich nicht für 42,99 Euro zurückschicken. Der nächste Versuch ist das Päckchen: Kostet nach China 8,89 Euro – aber ohne Trackingnummer ist dies für die Katz. Wir müssen also noch für vier Euro für eine Transportversicherung inklusive Nachverfolgung hinzubuchen. Macht also verträgliche 12,89 Euro für ein Päckchen XS Welt bzw. 19,89 Euro für das Päckchen M Welt für etwas größere Dinge.

Versandkosten zurück!

Nach der Pflicht kommt nun die Kür, denn auch die Versandkosten können wir uns zurückholen. Zwar bekommen wir sich nicht vom Händler, in unserem Test aber von Paypal. Das Angebot heißt „Kostenlose Retouren“ und ist in der Tat komplett frei von Gebühren oder sonstigen Zusatzkosten. Der Paypal-Nutzer muss sich lediglich einmalig für diesen Dienst freischalten lassen. Ab diesem Zeitpunkt erstattet Paypal die Rücksendekosten in Höhe bis zu 25 Euro. Den Preis für unser versichertes Päckchen bekommen wir also komplett erstattet. Bei Paketen sind es immerhin die 25 Euro. Wichtig: Vor dem Versand muss das Päckchen noch einmal fotografiert werden. Das Angebot kann pro Jahr zwölfmal in Anspruch genommen werden, gilt aber auch nur dann, wenn die Bestellung via Paypal abgewickelt wurde. Mit diesem Hintergrundwissen sollte nun auch wieder Bestellungen aus der ganzen Welt etwas Risiko genommen sein.

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