Die große Telekommunikations-Reform der EU
Fünf Richtlinien umfasst das Reformpaket der Europäischen Union für den Telekommunikationsmarkt, das Ende November nach zähen Verhandlungen endgültig verabschiedet wurde. Vieles wurde den Entwicklungen in der Telekommunikation und dem Rundfunk angepasst. Dennoch bleiben Fragen offen. Es scheint, als hätte sich Brüssel eine Sisyphosarbeit auferlegt.
Malone ist wieder da
Manchmal kehren sie zurück. So auch im Fall von John Malone, der inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender von Liberty Global ist. CEO und Präsident des US-amerikanischen Kabelriesen ist seit Juni 2005 Michael T. Fries. Die alles entscheidende Person in der Liberty-Übernahme ist jedoch Unitymedia- CEO Parm Sandhu.
DVB-H2 in den Startlöchern
Während die Landesmedienanstalten verkünden, einen neuen Anfang mit DVB-H zu wagen, eilt uns der Rest der Welt davon. Das DVB-Konsortium arbeitet bereits an einem Nachfolger des Standards für mobiles Fernsehen. Bis Ende Februar lief der "Call For Technologies" des Konsortiums. Interessierte Unternehmen konnten ihre Vorstellungen davon einbringen, was der "Next Generation Handheld"-Standard (DVBNGH) leisten soll.
WLAN, Powerline oder ganz was anderes?
Die Vernetzung von Medieninhalten in den eigenen vier Wänden wird von den Herstellern in der Unterhaltungselektronik immer mehr in den Mittelpunkt der eigenen Produkte gestellt. "Die Heimvernetzung wird die dritte Säule für Innovation und Umsatzpotenzial sein", prognostiziert Sony-Geschäftsführer Jeffry van Ede.
Brian Sullivan: Der neue Mann bei Sky
Als der achtjährige Ray weinend vor dem Fernseher sitzt, fragt ihn sein Vater nach dem Grund. "Ich kann mein Programm nicht finden", antwortet er, was zur Folge hatte, dass sein Vater, Brian Sullivan, den Start des neuen EPG von BSkyB verschob. Nun könnte man meinen, der angehende CEO von Sky Deutschland wäre ein neurotischer Egomane, der den Erfolg seines Unternehmens den Launen seiner Familie überlässt.
Totalausfälle im Kabel
Um die zukünftige Nutzung der Digitalen Dividende wird derzeit hart gestritten. Seitdem sicher ist, dass Frequenzen aus dem oberen UHF-Band für mobile Breitbanddienste genutzt werden sollen, ist allerdings keine Ruhe in die Diskussion gekommen. Im Gegenteil: Ein Gutachten im Auftrag des österreichischen Kabelnetzbetreibers UPC Austria sorgt für Wirbel.
Analoge Abschaltung: Wer zahlt die Kosten?
Der Satellitenbetreiber Astra drückt auf die Tube und rührt für den digitalen Fernsehempfang kräftig die Werbetrommel. Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer von Astra Deutschland, rechnet damit, das letzte analoge Signal im Jahr 2012 abschalten zu können. Das Sorgenkind der Digitalisierung bleibt das Kabel. Es stellt sich die Frage, ob nun jeder für sich fröhlich vor sich hin digitalisiert oder ob ein konzertierter Kraftakt aller Beteiligten mit einem konkreten Abschaltdatum Deutschland aus dem analogen Dornröschenschlaf erweckt.
CI Plus: Gerüchte und Halbwahrheiten
Die Diskussion um Common Interface Plus (CI Plus) erreicht emotionale Sphären wie einst die Debatte um Entavio. Wieder einmal wird das Ende des mündigen Verbrauchers durch die Gängelung mit einer neuen Technologie heraufbeschworen. Mit CI Plus könnten keine digitalen Aufnahmen mehr getätigt werden und zudem würden CI-Geräte zu Elektroschrott. Wie immer wird dabei übers Ziel hinausgeschossen. Zurück also zur Sachlichkeit!
3-Stufen-Tests für Telemedien
Anfang Juni 2009 begannen die ARD-Anstalten und das ZDF mit den Ausschreibungen diverser 3-Stufen-Tests für öffentlichrechtliche Telemedien. Der 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag (RÄStV) will es, dass sämtliche Telemedien, angefangen von den Websites der einzelnen Fernsehprogramme über die elektronischen Programmführer bis hin zum Teletext, dem Test unterzogen werden.
Grundverschlüsselung: Von Entavio zu DVB-T
"Wie heute bekannt gegeben wurde, haben der Satellitenbetreiber SES Astra und die RTL-Senderfamilie sowie MTV Networks eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der ab 2007 die Satellitenverbreitung der von diesen Unternehmen veranstalteten Programme verschlüsselt und dafür von den Haushalten eine monatliche Gebühr von bis zu 3,50 Euro verlangt wird." So beginnt die Pressemitteilung der Direktorenkonferenz
der Landesmedienanstalten (DLM) vom 2. August 2006.