Für Fotografen gibt es kaum etwas Schöneres als Momente und Emotionen festzuhalten. Wer in seinem Beruf zwar glücklich ist, sich aber weiterbilden möchte, kann das mit einer Weiterbildung zum geprüften Techniker für Foto- und Medientechnik tun. Wir zeigen, welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen und wie die Perspektiven nach der Qualifikation aussehen.
Solide Basis: die Ausbildung als Fotograf
Wer schon immer gerne die schönsten Momente auf Geburtstagen, im Urlaub oder bei Hochzeiten festgehalten hat, entscheidet sich nach dem Schulabschluss oft für eine Ausbildung zum Fotograf bzw. Fotografin. Immer mit der Kamera im Gepäck, lernt man während der Ausbildung die grundlegende Funktionsweise der Kamera. Dabei gilt technisches Grundverständnis als wichtige Voraussetzung. Schließlich muss man dazu im Stande sein, situationsbedingt die richtigen Kameraeinstellungen vorzunehmen. Ebenso wichtig: Kamera, Film, Objektiv, Beleuchtung und Motiv aufeinander abstimmen können.
In der dreijährigen Fotografen-Ausbildung wird eine solide Basis gelegt um sich später frei entfalten zu können. Je nach Interesse, kann man sich für einen oder mehrere Fotografie-Schwerpunkte entscheiden. Zur Wahl stehen Porträtfotografie, Produktfotografie, Industrie- und Architekturfotografie sowie Wissenschaftsfotografie. Dadurch ergeben sich vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Fotografen
Neue Herausforderungen, ein höheres Gehalt oder mehr Verantwortung – es kann viele Möglichkeiten geben, sich als Fotograf weiterzubilden. Die Frage danach, welche Weiterbildung in Frage kommt, hängt von individuellen Gesichtspunkten ab. Vielleicht konnte man als Fotograf schon mal in den ein oder anderen Nebenzweig reinschnuppern und hat festgestellt, dass man bei der Arbeit einen anderen Schwerpunkt setzen möchte? Zwar bedeutet eine Weiterbildung zunächst einen finanziellen Aufwand, doch mittlerweile gibt es gute Möglichkeiten der Weiterbildungsförderung. Wer die Anforderungen erfüllt, kann mit dem Qualifizierungschancengesetz in die digitale Zukunft starten. Weil diese Förderung vorrangig für Branchen gedacht ist, die von der fortschreitenden Digitalisierung betroffen sind, ist sie bestens für Fotografen geeignet.
Experten sind sich einig: Jetzt ist die beste Zeit für eine Weiterbildung. Grund dafür ist die Corona-Krise, die für eine rasante Entwicklung der Digitalisierung gesorgt hat. Während Finnland schon 2019 damit begonnen hat, die Bevölkerung durch Online-Kurse in Zukunfts-Kompetenzen zu schulen, hinkt Deutschland noch hinterher. Indem man selbst Verantwortung übernimmt und sich im Bereich Digitalisierung weiterbilden möchte, kann man sich bestens auf die Arbeitswelt 4.0 vorbereiten.
Weiterbildungsmöglichkeiten für Fotografen
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Fotografen eigentlich? Viele entscheiden sich nach ein paar Jahren Berufserfahrung dafür, ihren Fotografenmeister zu machen. Er legt den Grundstein, um in Fotostudios, im Fotoeinzelhandel sowie in Fotogroßlaboren verantwortungsvolle Tätigkeiten zu übernehmen. Zu den Weiterbildungsinhalten gehören zum Beispiel Kundenberatung, Gestaltung und Bildkonzeption sowie Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre. Auch wenn dies die höchste Form der Weiterbildung für Fotografen ist, ist der Meister-Titel für eine Karriere nicht unbedingt notwendig. Unter Berücksichtigung der individuellen Karrierepläne kann es auch sinnvoll sein, sich für eine andere Weiterbildung zu entscheiden.
Neben dem Meister kann man sich auch für eine der vier folgenden Weiterbildungsalternativen entscheiden:
- Staatlich geprüfte/r Gestalter/in Fachrichtung Werbe- und Mediengestaltung
- Staatlich geprüfte/r Techniker/in Fachrichtung Foto- und Medientechnik
- Geprüfte/r Medienfachwirt/in Digital
- Geprüfte/r Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung nach der Handwerksordnung
Besonders beliebt ist die Fortbildung zum Foto- und Medientechniker/in. Mit den neu erworbenen Qualifikationen kann man foto- und labortechnische Geräte sowie andere Erzeugnisse der Fototechnik entwickeln, produzieren, warten und reparieren. Weiterhin im Job bleiben und sich parallel weiterbilden? Auch das ist möglich. Die landesrechtlich geregelte Weiterbildung kann man nämlich in Vollzeit oder Teilzeit absolvieren. Entscheidet man sich für eine Vollzeit-Weiterbildung, hat man seinen Abschluss nach 2 Jahren, Teilzeit-Weiterbildende können nach 3 bis 4 Jahren die staatliche Abschlussprüfung ablegen.
Ist die Weiterbildung zum Foto- und Medientechniker für mich geeignet?
Bevor man sich für eine Weiterbildung entscheidet, sollte man sichergehen, dass diese zu einem passt. Wir zeigen, welche Interessen angehende Techniker haben sollten und inwieweit diese bei der späteren Arbeit benötigt werden.
Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten wie:
- sorgfältige Überprüfung von Bildqualitäten sowie Dokumentation von Mängeln
- Organisation und Überwachung von Arbeitsprozessen im Fotolabor zur Einhaltung von Terminen und Qualitätsvorgaben
Interesse an kaufmännisch-organisatorischen Tätigkeiten wie:
- kostenbewusster Einsatz von Kameras, Projektoren, Objektiven etc.
- Einteilung und Anleitung von Mitarbeitern zur Gewährleistung einer effizienten Arbeitsweise bei Wartung und Reparatur von foto- und labortechnischen Geräten
Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten wie:
- Entwerfen, Konstruieren und Testen foto- und medientechnischer Geräte und Anlagen
- Entwicklung und Verbesserung von Bearbeitungsverfahren für Laborarbeiten oder zur digitalen Bildbearbeitung
Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten wie:
- Wartung und Reparatur von Kameras und anderen technischen Geräten
Welche Voraussetzungen braucht man?
Die Weiterbildung zum Geprüften Techniker/in in der Fachrichtung Foto- und Medientechnik findet an einer Fachschule statt. Dementsprechend ist ein Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf erforderlich. Außerdem muss mindestens ein Jahr Berufserfahrung nachgewiesen werden. Was die schulischen Voraussetzungen anbelangt, kann es von Bundesland zu Bundesland Unterschiede geben. An einigen Schulen kann man sich mit einem Hauptschulabschluss bewerben, bei anderen gilt ein mittlerer Bildungsabschluss als Mindestvoraussetzung.
Um die am Ende der Weiterbildung abzulegende Weiterbildungsprüfung zu bestehen, kann es hilfreich sein, vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen zu besitzen:
- Rechnen/Mathematik (u.a. zur Durchführung von Angebotskalkulationen)
- Chemie/Physik (u.a. zur Bestimmung von Materialien)
- Elektrotechnik und Elektronik (Kenntnisse über die Funktionsweise von fototechnischen Apparaten)
- Wirtschaft/Recht (betriebswirtschaftliches Rechnungswesen und Betriebsorganisation)
Die Tätigkeit als Foto- und Medientechniker ist sehr vielseitig und beinhaltet auch körperliche Anforderungen. Welche genau das sind, hängt vom jeweiligen Tätigkeitsprofil bzw. dem Einsatzgebiet ab. Nachfolgend eine Auswahl:
- gutes Farbsehvermögen um Fotografien hinsichtlich ihrer Farbqualität überprüfen zu können
- Nahsehvermögen zur Überwachung und Kontrolle fototechnischer Laborarbeiten
- gesunde, widerstandsfähige Haut beim Arbeiten mit Fixier- und Bleichbändern
- intaktes Nervensystem um in leitender Form Verantwortung für Mitarbeiter, Auszubildende und Fachkräfte übernehmen zu können
Perspektiven für Foto- und Medientechniker
Die Foto- und Medienlandschaft unterliegt einem schnellen und umfassenden Wandel. In den letzten Jahrzehnten hat sich hier einiges getan. Verbraucher stellen mittlerweile vollkommen andere Anforderungen an die Fernseh- und Medienlandschaft als früher. Hier setzen Foto- und Medientechniker an. Mit ihren Qualifikationen haben sie die Möglichkeit, den Wandel der digitalen Welt mitzugestalten.
Aufgrund der großen Nachfrage haben Foto- und Medientechnikern gute berufliche Perspektiven. Potentielle Arbeitgeber können aus den verschiedensten Branchen stammen, zum Beispiel aus dem Öffentlich-rechtlichen oder privaten Rundfunk (Radio und TV), fotografischen Laboratorien oder dem Verlagswesen. Aber auch Ingenieurbüros, Maschinenbauer, Softwareanbieter, Werbeagenturen oder Druckereien könnten potentielle Arbeitsgeber sein.
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