Archos 35 Vision
Ob an der Bushaltestelle oder im Zug: der Archos 35 Vision ist kleiner als eine Zigarettenschachtel und findet überall Platz. Trotz seiner geringen Größe kann der Medienplayer Full-HD-Filme wiedergeben und zeigt sich bei der Formatauswahl flexibel. Willkommen im Hosentaschenkino!
Der mobile Unterhalter der französischen Archos-Schmiede verfügt über einen internen Speicher von 8 Gigabyte (GB). Dank Micro-SDHC-Slot lässt sich das Fassungsvermögen flexibel erweitern. Eine 32-GB-Speicherkarte schlägt derzeit mit rund 40 Euro zu Buche. Auf den Massenspeicher können Sie Fotos, Videos und Musik auslagern, der 35 Vision versteht sich auf nahezu alle gängigen Formate.
Drag & Drop
Dateien werden einfach per Drag-and-Drop-Verfahren kopiert, ein Synchronisierungsprogramm wie etwa iTunes ist nicht vonnöten. Bei Bedarf lässt sich der Player auch mit gängigen Tools wie dem Windows Media Player befüllen. Im Test fror der Kopiervorgang aber reproduzierbar für mehrere Sekunden ein. Für HD-Filme ist der interne Speicher aus unserer Sicht zu knapp bemessen: ein typischer abendfüllender Spielfilm beansprucht in der Regel bereits 7 GB.
Die Bedienung findet über einen Touchscreen statt, der aber immer nur eine Eingabe gleichzeitig erkennt. Gesten mit mehreren Fingern sind so nicht möglich und insgesamt fällt die Handhabung wesentlich ruckeliger als beispielsweise beim iPhone aus. Eingaben müssen stets mit dem Fingernagel und genügend Druck ausgeführt werden. An dieser Stelle hätten wir uns einen Eingabestift als mitgeliefertes Zubehör gewünscht.
Gängige Medienformate
Im Test erkannte der Archos 35 Vision alle verbreiteten Medienformate. Wir konnten, wie auf der Verpackung versprochen, hochauflösende Filme mit 1 920 × 1 080 Bildpunkten im MKV-Container oder Apples Quicktime-Format wiedergeben. Dennoch kam es immer wieder zu Minirucklern und bei schnellen Bewegungen durchbrachen Zeilenverschiebungen die Präsentation. Leider verfügt der Bildschirm nur über eine vergleichsweise geringe Auflösung von 480 × 272 Bildpunkten im 16 : 9-Format. Um von HD-Material zu profitieren, können Sie den Mini-HDMI-Ausgang bemühen und die Zuspielung auf Ihren Flachbildfernseher oder Projektor holen – das geeignete Kabel müssen Sie allerdings nachkaufen.
Die maximal mögliche Ausgabe beläuft sich auf 1 920 × 1 080 Pixel mit 50 Vollbildern pro Sekunde. Da Kinofilme jedoch stets über 23,976 Bilder pro Sekunde verfügen, kommt es auch hier zu Bildzittern. Der Ton wird verlässlich über HDMI übertragen, Mehrkanaltonspuren unterzieht der Archos einem sogenannten Downmix, sodass die Lautsprecher auch in einem Stereoaufb au nicht stumm bleiben. Am TV-Gerät erwartet den Nutzer eine angepasste Menüstruktur. Eingaben finden über einen Mauszeiger statt, der per Touchscreen bewegt wird, was sich aufgrund der Qualität des Bildschirms abermals hakelig anfühlt.
Spiegelndes Display
Im Betrieb fällt als Erstes das extrem spiegelnde Display auf, zudem istder Blickwinkel alles andere als stabil und der Mediaplayer sollteimmer frontal gehalten werden, sonst wird das komplette Bild entwederverdunkelt oder aufgehellt. Der im Testlabor gemessene Kontrast fälltsehr gering aus und ein starker Blauschimmer durchzieht alleHelligkeitsbereiche. Darüber hinaus wird der Farbraum sehr eingeschränktabgebildet, die nicht optimale Durchzeichnung verschluckt vieleDetails.
Insgesamt betrachtet wirkt das Bild dementsprechend sehr flau.In Zukunft sollte Archos vor allem den Bildschirm verbessern und dieFramerate beim Abspielen flexibler gestalten, dann klappt es auch miteiner Spitzenwertung. Dessen ungeachtet findet der Archos 35 Vision füreinen vergleichsweise günstigen Preis den Weg in Ihre Hosentasche unddie Medienvielfalt macht den Player durchaus zu einem attraktivenBegleiter für Unterwegs.
(Dennis Schirrmacher)