Loewe – Qualität und Innovation aus Deutschland

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Loewe – Qualität und Innovation aus Deutschland, Teil 3

Zurück zur Unabhängigkeit in Deutschland

Aus Ton wird Bild

Die Entwicklung des Fernsehens erforderte ein großes Kapitalaufkommen, so dass Loewe die Gründung einer Studiengesellschaft vorschlug. Am 11. Juni 1929 wurde die Fernseh AG gegründet, welche aus Loewe, Baird Television (London), Bosch und Zeiss Ikon AG bestand. Schwerpunkt der Arbeiten der AG lag auf dem Empfängergebiet. Zum Einsatz kamen die Nipkow-Scheibe und die Spiegelschraube nach Okolicsanyi. Die Bildhelligkeit und Zeilenanzahl konnte so gesteigert und die Synchronität verbessert werden.
 
1932 wurde ein Empfänger mit Braunscher Röhre vorgestellt. Mit einem neuen Aufnahmeverfahren (Zwischenfilmverfahren) wurden Sendungen bereits 1932 mit nur 15 Sekunden Verzögerung ausgestrahlt. Gleichzeitig herrschte in den Laboratorien Loewes reges Treiben. Mit einer Investition von über 200 000 Reichsmark fertigte das Unternehmen Braunsche Röhren für Oszillographen auf eigene Rechnung. Der deutsche Naturwissenschaftler Manfred von Ardenne verbesserte die Lebensdauer von 100 Stunden um das zehnfache und eigene Oszillographenröhren erhöhten Helligkeit und Punktschärfe, wovon Loewe dankend profitierte.
 

Zurück zum Erfolg

Dem Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ folgten die auferstandenen Ruinen, deren wirtschaftlicher Aufschwung erst 1967 unterbrochen wurde. Neben der Erholung Loewes sind es besonders die gegründeten Versandhäuser Neckermann und Quelle sowie der Radio- und Fernsehentwickler Grundig, welche die Wirtschaft ankurbelten. Loewe konnte an alte Röhrenradioerfolge nicht anknüpfen. Der Entwicklungsbereich nahm nicht mehr den Stellenwert der Vorkriegszeit ein.
 
Das Unternehmen hatte Schwierigkeiten, andere Geschäftsbereiche wie Tonband- und Videogeräte zu erschließen. Die gescheiterte Markteinführung des Optaphons und Optacords lassen keinen Zweifel daran, dass innovative Produkte zwar vorhanden waren, aber deren Vermarktung nicht gelang. Mit dem Tod Siegmund Loewes am 2. Mai 1962 endete die Geschichte des Unternehmens. Der Gründungsvater war bis ans Ende seiner Tage kinderlos geblieben. Als Erben hatte er seine Frau Clara wie auch seine Geschwister Bernhard und Clara eingesetzt. Es stellte sich rasch heraus, dass an der Weiterführung des Unternehmens kein Interesse bestand.
 
Fernab jeglicher Öffentlichkeit kaufte Philips das deutsche Traditionsunternehmen, machte dies aber erst 20 Jahre später, 1984/85, publik. Im Jahr 1999 dann die rigorose Weichenstellung. Zurück zur Unabhängigkeit, zurück zu Innovationen, zurück nach Deutschland. Heute jagt ein Umsatzplus das nächste und auch fernab jeder Wirtschaftlichkeit braucht sich die neue Geschäftsleitung rund um Dr. Rainer Hecker nicht vor den Gründervätern zu verstecken – sie wären stolz auf ihre Erben und das neu erstarkte Loewe gewesen.
 

Namensfindung

(Christian Trozinski)

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