Universe of Light
Mit dem vorliegenden „Universe Of Light“ haben die Musik-Produzenten Martin und Giorgio Koppehele ihr Meisterstück abgeliefert. War Teil eins ihres ambitionierten „Lichtmond“-Projektes noch ein ungeschliffener Diamant, erstrahlt der zweite Anlauf in nahezu vollem Glanz.
Zugegeben, die Vorgänger-Blu-ray „Lichtmond“ war mit ihrem unvergleichlich abgemischten 7.1-Surround-Sound und den träumerischen Ambient-Songs schon pure Audio-Referenz, die sich jeder Musik-Liebhaber zumindest einmal angehört haben sollte. Die Animationen hingegen und auch die stereoskopische 3D-Präsentation litten an einigen Kinderkrankheiten, die das Hörvergnügen durch ein mittelmäßiges bis anstrengendes Seherlebnis relativierten. Umso erfreulicher ist das rundum beeindruckende Ergebnis, dass die Koppeheles nun mit „Lichtmond 2“ vorlegen.
Was ist neu?
In insgesamt 53 Minuten Laufzeit bekommt das audiophile Publikum 10 brandneue Musik-Titel zu hören, die durch ihre innovative und kreative Natur für regelrechtes Staunen sorgen. Trotz des abwechslungsreichen Song-Bouquets blieben die Musiker ihrer Linie treu und schufen ein ähnlich stimmiges Ambiente wie im Vorgänger, ohne dass auch nur einer der Titel den Eindruck erweckt, schon einmal gehört worden zu sein. War es bei der letzten 3D-Scheibe noch Culture-Club-Ikone Boy George, der mit seinem koproduzierten Titel „Save Me“ den Glamour- und Qualitäts-Faktor nach oben trieb, schaltete sich für die Fortsetzung Alan Parsons ein.
Parsons gilt in der Szene als weltbekannter Musik-Produzent, Tontechnikerlegende und sagenhaftes Keyboard-Talent. Seine Arbeit für Bands wie die „Beatles“ und „Pink Floyd“ machte den Briten zur unvergesslichen Musikgröße und auch die Lieder seiner Band „The Alan Parson’s Project“ genießen heute Kultstatus. Bei „Lichtmond 2“ kümmerte er sich um den Höhepunkt der musikalischen Dramaturgie: Den vorletzten Song „Precious Life“ schrieb er zusammen mit den Lichtmond-Schöpfern und sang zudem die Leadvocals.
Die Klarheit des Anbeginns
Was die Macher seit dem letzten Teil insbesondere im visuellen Sektor hinzugelernt haben, umfasst geradezu Welten und dürfte Musikfans sowie 3D-Jüngern gleichermaßen Begeisterungsrufe entlocken. Zunächst einmal sind die Texturen weitaus detailfreudiger ausgefallen. Lichteinfall und Reflektionen sind realistischer und es gibt generell mehr Partikel bzw. Effektebenen (Feuer, Nebel, etc.) zu sehen. Beispielsweise enthält ein Komet eine scheinbar unendliche Zahl an Elementen in seinem Schweif. Oder es bewegen sich gefühlt Millionen von Solar-Reflektoren wellenförmig in der Wüste. Salvadore Dali hätte seine wahre Freude an der innovativen Gestaltung der surrealen Welten. Zudem bevölkern diesmal mehr Lebewesen die üppig designten Landschaften.
Lebensnah gestaltete Zebras, majestätische Adler und tanzende Blättermenschen bringen ihre ganz eigene Dynamik mit ein. Für letztere griff das spanische Animationsstudio Imago-D wie es scheint sogar auf die Motion Capturing-Technologie zurück, um die Moriskentänze im magischen Wald so mystisch und real wie möglich wirken zu lassen. Kleinere Patzer, wie etwa die manchmal sichtbaren Nahtlinien zwischen den einzelnen Textur-Schichten oder die Treppchenbildung an bestimmten Objektkanten (vermutlich durch die Umwandlung in das HD-Format) sind verzeihbare Fehler, die man glücklicherweise leicht übersieht. Die Schärfe leidet darunter kaum, weshalb dem ultraklaren Sehvergnügen nichts mehr im Wege steht. Weil die Animationen gleich in echten 24 Vollbildern pro Sekunde produziert wurden, erscheint die 24p-Wiedergabe derselben rundum natürlich.