Leinwand für die Hosentasche, Teil 2
Hochwertig ist Trumpf
In der Praxis überraschte der DMP-B200 mit einer sehr guten Bildverarbeitung. Da diese den großen Schwestermodellen von Panasonic in nichts nachsteht, kann man davon ausgehen, dass das technische Interieur nahezu vollständig von der stationären Blu-ray-Player-Klasse übernommen wurde. So besitzt der DMP-B200 die von anderen Panasonic-Geräten bereits bekannte hohe Grundschärfe. Dabei kann selbst ein geübtes Auge nur bei genauem Hinsehen erkennen, ob das Bildmaterial in SD oder HD vorliegt, denn die Skalierung arbeitet sehr sauber.
Wenig zu meckern gibt es auch bei der Vollbildkonvertierung, die selbst von den anspruchsvollsten Testsequenzen nur selten aus dem Tritt gebracht wurde. Wer dennoch das Bild nachregeln will, kann wie bei Panasonic-Playern gewohnt auf eine gesunde Auswahl an Presets sowie einen sehr breit angelegten Video-EQ zurückgreifen und damit noch das letzte Quäntchen Qualität aus dem Basismaterial herauskitzeln.
Selbstverständlich beherrscht das Gerät alle gängigen Bildwiederholraten und stellt die verschiedenen Bildseitenverhältnisse korrekt dar – die automatische Erkennung leistet sich dabei keinerlei Fehler. Dass die gesamte interne Bildverarbeitung sehr potent ist, kann man auch auf großen Bilddiagonalen feststellen, wenn man den Player per HDMI an Fernseher oder Projektor anschließt.
Ringsherum flexible
Das Display lässt sich nahezu beliebig weit nach hinten biegen, was besonders beim Betrieb im Auto sehr praktisch ist. Eine einfach zu bedienende und schnell installierbare Halterung für die Montage am Vordersitz liefert Panasonic praktischerweise direkt mit. Spätestens hier wird auch die Fernbedienung erstmals zum Einsatz kommen. Diese ist flach und leicht, die kleinen Tasten liegen jedoch zu nah beieinander und sind einen Tick zu zahlreich. Eine Blindbedienung erfordert eine längere Eingewöhnungszeit.
Sollte der Kommandostab gerade nicht parat liegen, kann der DMP-B200 nahezu komplett über Tasten direkt am Gerät gesteuert werden. Vom Player selbst geht während des Disc-Betriebs nur eine mittlere Geräuschkulisse aus, die spätestens im fahrenden Auto nicht mehr wahrnehmbar ist. Der Ton kann wahlweise über kleine Lautsprecher im Displayrahmen ausgegeben werden oder über den integrierten Kopfhöreranschluss. Die Lautsprecher geben naturgemäß nur ein dürftiges Klangbild und entbehren jeglicher tiefen Frequenzen.
Dafür ist die Sprachverständlichkeit gelungen und kann bei Bedarf während der Wiedergabe künstlich im Mittenbereich angehoben werden. Trotzdem sei hier die Nutzung guter Kopfhörer oder mobiler Aktivlautsprecher empfohlen. Der DMP-B200 hielt im Test knapp 4 Stunden mit einer Akkuladung durch, bei ausschließlichem SD-Karten-Betrieb erhöhte sich dies noch etwas. Dieser für mobile Videogeräte mit Bildschirm und optischem Laufwerk hohe Wert rundet das vorwiegend positive Gesamtbild des DMP-B200 ab. Die nächste Zugfahrt kann kommen.
(Christian Hill)