Zwergenaufstand – Mobile Wunderwerke
Sie wirken wie die Parodie auf alle ausgewachsenen Projektoren dieser Welt. Die neuen Taschenbeamer sind jedoch kein billiger Zaubertrick, sondern bereits Realität – wir verraten Ihnen, was die Zukunft bringt.
Mit gerade einmal 450 Gramm und den Ausmaßen einer Handfläche ist die alternative Projektorgeneration auf Mobilität und Reiselust ausgelegt. Per Akku werfen die kleinen Wunderwerke ihr Bild für zweieinhalb Stunden gegen das Mauerwerk und ermöglichen so den Genuss eines „Herr der Ringe“ ohne Ladepause. Selbst ein Fußballspiel mit Freunden ist ohne Stromzufuhr möglich. Im Inneren der Mini-Projektoren schlummern die reflektierenden Mikrospiegel von Texas Instruments. Bei der Markteinführung boten die Beamer jedoch nur Chips im 4:3-Format. Mit 800 × 600 Pixel reichen die Reserven somit nicht ganz aus, um PAL im Breitbildformat verlustfrei darzustellen.
Schrumpfkur
Um die geringe Baugröße erreichen zu können, kommen erstmals LEDs zum Einsatz. Die Hersteller verbauen drei LEDs – eines für Rot, Grün und Blau. Somit können nicht nur alle Farben eines Videobilds, sondern auch der Adobe-Farbraum für Drucke perfekt abgedeckt werden. Die Farben wurden nicht zeitgleich, sondern versetzt zur Leinwand geworfen. Sie können sich das System als Hochgeschwindigkeitslichterkette vorstellen.
Im Vergleich zum kreisenden Farbrad erfolgt die Farbdarstellung jedoch rasend schnell und selbst Regenbogen-Geplagte dürfen aufatmen – hier kommen Farbblitzer nur noch im Extremfall vor. Die Erklärung für dieses Phänomen ist einfach: Während bei einem Farbrad alle nicht benötigten Farben den Lichtweg unentwegt kreuzen und der DMD-Chip ständig umschalten muss, wird bei der LED-Technik eine Farbe konstant dargestellt. Soll eine weitere abgebildet werden, so kann die Umschaltung blitzschnell erfolgen.