Largo Winch 2, Teil 2
Multimillionär
Reich, smart, sexy und cool – so wird er definiert und so soll er auch beim Publikum ankommen. Aber ähnlich wie schon im ersten Teil ist das nur die halbe Wahrheit. Sagen wir es mal so: Alle negativen Eigenschaften, die einem bei den eben genannten Schlagworten einfallen, besitzt Largo nicht. Er ist nämlich auch bescheiden, bodenständig, feinfühlig und besitzt ein sehr starkes soziales Gewissen. Damit wäre eigentlich schon die Grenze der Glaubwürdigkeit erreicht. Aber mehr noch als im ers ten Teil weiß Hauptdarsteller Tomer Sisley den jungen Multimilliardär überaus sympathisch und eben auch glaubhaft rüberzubringen.
Fingerspitzengefühl zeigt übrigens auch Sharon Stone bei der Umsetzung ihrer Rolle als ermittelnde Staatsanwältin: Sie zeigt genug Sex-Appeal, um die Zuschauer an ihre früheren Filmrollen zu erinnern, aber sie geht nicht soweit, dass es peinlich wirken müsste. Die Story des Films baut eine durchgehende Spannung auf, auch wenn sich Überraschungen eher in Grenzen halten. Die Handlung ist – trotz einiger leichter Drehbuchschwächen – stimmig. Rasante Actionszenen wechseln sich mit ruhigen Einstellungen ab. Letztere werden zum Teil durch sehr schöne Landschaftsaufnahmen unterstützt und sind ein gutes Beispiel dafür, wie durch die Kameraarbeit der Charakter des Haupthelden unterstrichen wird.
Multisound
Die technischen Parameter der Blu-ray wissen insgesamt zu überzeugen. Hervorzuheben ist hier vor allem der Sound, der mit einer „echten“ 7.1-Abmischung daherkommt, bei der alle Pegel großzügig nach oben gehen. An der Räumlichkeit gibt es nichts auszusetzen, die Signalortung funktioniert sehr gut, auch wenn hier etwas mehr möglich gewesen wäre. Wenn man beim Sound ein bisschen meckern darf, dann vielleicht am Score, der vor allem in den Actionszenen manchem Zuschauer etwas nervig vorkommen kann. Das Bild weist vor allem eine sehr starke Bildschärfe auf.
In manchen Szenen sind allerdings vereinzelt Artefakte zu erkennen, die auf eine leichte Überschärfung hindeuten. Die Farben sind weitgehend natürlich bis gesättigt, was gerade in den Totalen bzw. den Landschaftsaufnahmen zu einem überzeugenden Bildeindruck führt. Der Kontrast ist in Ordnung, der Schwarzwert schwächelt ab und an. Das Bonusmaterial wird nicht ganz so üppig sein, wie auf dem französischen Original, aber mit einem angekündigten 50-minütigen Making-of sowie über 30 Minuten Interviews wird es auf der Bonus-DVD der 2-Disc-Special-Edition einiges an interessanten Hintergründen geben. 3D-Enthusiasten können natürlich auch die räumliche Blu-ray-Variante erstehen.