Krieg den Maschinen! – Terminatoren & Transformatoren, Teil 9
Christian Bale spielt Hauptfigur John Connor
Science-Fiction-Drama
„Terminator: Die Erlösung“ will mehr sein als ein simpler Actionfilm. In einer Welt, in der die Grenze zwischen Mensch und Maschine immer stärker schwindet, stellt sich die Frage, was den Menschen überhaupt so besonders macht. Wenn er keinen freien Willen besitzt und die Maschinenkörper immer makelloser werden, was ist er dann überhaupt noch wert? Letztendlich wäre es doch nur der nächste Schritt innerhalb der Evolutionskette – ein Schritt zum vollkommenen Wesen. Der Kampf ist also evolutionär motiviert. Es herrscht definitiv Krieg.
Anders als bei den Vorgängern gibt es kein Verstecken mehr. John Connor muss an seinen Aufgaben wachsen, sich seiner Verantwortung bewusst werden und vom normalen Soldaten zum Anführer des Widerstands avancieren. Welcher Darsteller könnte sich besser für diese Rolle eignen als derjenige, der auch schon in „Batman Begins“ als Bruce Wayne eine Entwicklung zum couragierten Ordnungselement durchspielte. Von Christian Bale wurde während seiner Schauspielkarriere bereits so einiges abverlangt. Ob als spindeldürrer „Machinist“, als Kriegsopfer in Werner Herzogs „Rescue Dawn“ oder als Bob Dylans Lebensphase in „I’m Not There“ – ständig spielte er Charaktere, die Extremsituationen erleben, daran wachsen oder zugrunde gehen.
Vermutlich ist dies auch seine darstellerische Spezialität, die den gebürtigen Walliser von anderen Hollywood-Größen unterscheidet. Mit ihm als aufstrebenden Widerständler John Connor erhält die „Terminator“-Reihe in jedem Fall eine neue ikonische Hauptfigur, die das ganze Gerüst trägt. Wenn schon nicht Arnie, dann Christian Bale, der spätestens mit „The Dark Knight“ in den Filmolymp aufgenommen wurde.
Überhaupt ist die Ansammlung von Stars bemerkenswert: Helena Bonham Carter legt ihr Hexenkostüm aus den Harry-Potter-Filmen ab und versucht, im Laborkittel der Wissenschaftlerin Dr. Serena Kogen dem Tod ein Schnippchen zu schlagen. Kyle-Reese-Darsteller Anton Yelchin dürfte seit dem neusten „Star Trek“ als Pavel Chekov eine gewisse Bekanntheit erreicht haben. Und auch der „mysteriöse“ neue Charakter Marcus Wright wird von jemandem verkörpert, der durch James Camerons am Jahresende erscheinendes Mammutprojekt „Avatar“ schnell an Popularität gewinnen wird: Sam Worthington.
Das ist natürlich kein Zufall, denn der Terminator-Erfinder sprach selbst die Empfehlung aus, Worthington als Terminator-Darsteller zu engagieren. Ob seine Figur die erhoffte Erlösung bringt oder der Grundstein für die komplette Ausrottung der Menschheit ist, sehen Sie im Kino. Für die Blu-ray-Veröffentlichung wurde zum Nachteil aller Kinogänger bereits eine 20 Minuten längere Fassung angekündigt. Da die Geschichte mit diesem Film noch lange nicht zu Ende erzählt ist, bleibt genügend Stoff für Fortsetzungen. So leicht ist die Menschheit eben nicht unterzukriegen, und das hat auch seinen Grund. Maschinen haben nämlich noch nicht begriffen, was es mit der Lebensfreude auf sich hat, die man z. B. verspürt, wenn man einen guten Film sieht. Zumindest bisher noch nicht …