Kostenlose Musik für jedermann, Seite 2
Von Jamendo über MyOwnMusic bis hin zu SoundCloud
MyOwnMusic
Die deutsche Alternative für Bands und Künstler aller Genres. Durch die geringere Internationalität fällt allerdings auch das Angebot an Musik überschaubarer aus als bei Jamendo. Letztlich können die Künstler nur gegen Bezahlung mehr als zehn Lieder online stellen. Auch die Möglichkeiten zur Lizenzierung fallen wesentlich geringer aus als bei Jamendo, denn das Ziel der Plattform ist es hauptsächlich, die Kommunikation von Künstlern untereinander zu verbessern und die Beziehung zwischen Hörern und Musikern zu pflegen.
Dennoch findet sich beim Stöbern durch die verschiedenen Genres eine Vielzahl an gefälligen und qualitativ hochwertigen Produktionen, welche die private Musiksammlung deutlich bereichern können. Als Download gibt es dann MP3s verschiedener Qualitätsstufen, je nach Upload des Künstlers.
SoundCloud
Der Dienst SoundCloud, dessen Sitz sich übrigens in Berlin befindet, lebt mittlerweile von der Einbindung in soziale Netzwerke wie Facebook. Er ermöglicht es, Audiodateien, sogar im WAV-Format, anzubieten und umgehend im Netzwerk zu teilen, sodass es direkt die Hörer in bereits bestehenden, großen Netzgemeinden erreichen kann. Doch auch auf der eigenständigen Seite kann durch die Genres und Künstler geblättert werden. Der deutlichste Unterschied zu den vorher genannten Plattformen ist die Bereitstellung der Stücke. So können zwar alle Lieder angehört werden, Downloads sind jedoch nicht immer verfügbar.
Dadurch wiederum kommen aber auch kommerziell erfolgreiche Interpreten auf SoundCloud unter, so etwa John Frusciante oder Tenacious D. Das Markenzeichen von SoundCloud ist übrigens die Darstellung des Tracks in der Wellenform. Das ermöglicht den Nutzern auch eine einzigartige Kommunikation, denn Kommentare können direkt in die Wellenform eingetragen werden. Dadurch werden häufig sogar einzelne Teile und Elemente des Songs von den Hörern gelobt oder kritisiert, was die Beziehung zwischen Künstler und Hörer auf eine neue Ebene heben kann.
Alles frei, alles besser?
Kostenlos Musik so viel man möchte. Das klingt nach dem Paradies für Musikfans, doch bringt natürlich nicht nur Vorteile. Zunächst ist es das schiere Fehlen der großen Mainstreamkünstler und all derer, die bei der GEMA bzw. ihren ausländischen Pendants gemeldet sind. Weiterhin wird der audiophile Hörer einwerfen, dass MP3s in durchschnittlicher Qualität auf Dauer nicht die Lösung sein können. Und natürlich möchte eigentlich niemand den „kommerziellen Künstlern“ ihre Daseinsberechtigung nehmen. Sie erschaffen Musik auf einem hohen Niveau, investieren dafür einen großen Teil ihrer Lebenszeit und müssen davon neben der Band an sich auch das eigene Leben finanzieren.
Auch stecken viele Menschen hinter der Musikproduktion, die ebenfalls ihren Lebensunterhalt mit diesen Jobs verdienen und dafür sorgen, dass die Aufnahmen den Hörer in höchstmöglicher Qualität erreichen. Nichtsdestotrotz bieten die Plattformen eine schöne Möglichkeit, den musikalischen Horizont zu erweitern und die bekannten Namen in der privaten Musiksammlung um einige Interpreten zu erweitern – denn so viel Qualität bekommt man selten kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wir wünschen viel Spaß beim Durchstöbern der unendlichen Weiten der freien Musik!
(Martin Heller)