Kleine Elemente der Revolution, Teil 2
Elementare Vierfaltigkeit
An die Stelle des oft zitierten Halbleiterstoffes tritt eine Verbindung aus vier Elementen, welche zeitgleich der neuen Paneltechnologie den Namen verleiht. IGZO ist die Abkürzung für Indium, Gallium, Zink und Sauerstoff (Oxygen), welche den sonst in der Pixelansteuerung von Flüssigkristalldisplays verwendeten amorphen Silizium-Halbleiter ersetzt. Dieses neue Bauteil besitzt einige Eigenschaften, die im Bezug auf zukünftige Anforderungen an moderne Bildschirme unerlässlich sind.
Entscheidend für die wichtige Erhöhung der Pixeldichte ist dabei, dass IGZO bei geringer Temperatur besonders gleichmäßig und in dünneren Schichten auf das Trägermaterial aufgebracht werden kann. Das ermöglicht filigranere Strukturen, und somit dichtere Elementeanordnung im Fertigungsprozess. Die dünnere Halbleiterschicht bedeutet zeitgleich, dass die Profildicke von LCDs noch weiter gesenkt werden kann. Somit erwarten uns vor allem im Mobilgerätesektor noch flachere Alltagsbegleiter.
Ein weiterer Vorteil: Der IGZO-Halbleiter ist vollkommen transparent, so wird weniger Licht von der Hintergrundbeleuchtung geschluckt. In der Folge wird für die Darstellung leuchtstarker Bilder durch LCD-Bildschirme weniger Energie benötigt, da entweder weniger Leuchtdioden zum Erreichen der gleichen Leuchtstärke von herkömmlichen Panels benötigt werden, oder kleinere Leuchtdioden zum Einsatz kommen können. Hier kann somit weiter kräftig Energie beim Betrieb der Displays gespart werden. Nebenbei besitzt der neue Halbleiter eine höhere Elektromobilität als Silizium.
Im Klartext bedeutet dies, dass der IGZO-Halbleiter wesentlich schneller mehr Elektronen hindurchleiten kann. Die Experten sprechen hierbei vom Faktor zehn gegenüber Silizium. Das bedeutet, dass IGZO-basierte Displays auch schneller auf Kommandos reagieren können, verminderte Reaktionszeiten bei Bildschirmen sind hierbei die eine Hoffnung. Durch die Möglichkeit zur besonders gleichmäßigen Verarbeitung sind aber auch komplexere Verschaltungen mit dem Rest der Steuerelektronik sowie komplexere Ansprechalgorithmen denkbar.
