Klein, lautlos und multimedial, Teil 2
Spielgefährte?
Grafikkartenhersteller Nvidia bewirbt die ION2-Grafikprozessor explizit für Computerspieler. So soll der Chip der etablierten GMA-Architektur von Intel den Rang ablaufen und deren Leistung durchschnittlich um den Faktor 10 übertrumpfen. Das klingt auf dem Papier fantastisch und das Versprechen löste die ION2-Architektur auch im Testlabor ein. Nur gibt es einen Haken: So läuft etwa ein Spiel auf einem GMA-Chipsatz mit unspielbaren zwei Bildern pro Sekunde (fps) und dank ION2 werden – wie versprochen – 20 fps wiedergegeben.
Wirklich spielbare Gefilde werden allerdings erst ab 30 Frames erreicht. Im Test konnten wir immerhin den aktuellen 3D-Strategiehit „Starcraft 2“ auf der niedrigsten Detailstufe im 720p-Modus weitestgehend flüssig spielen. Der 2D-Knobler „Bejeweled 3“ entpuppte sich hingegen als unspielbar. Über die kostenlose Anwendung MSI Afterburner gelang es uns zwar, die Grafikkarte zwar um über 20 Prozent stabil zu übertakten, bei Messungen mit verschiedenen Benchmarks war aber kein Leistungszugewinn zu verbuchen.
Der ION2-Chipsatz hält aber in Form der CUDA-Technik noch ein Schmankerl für alle Videofans bereit. Mit einer geeigneten Anwendung, etwa MediaCoder, können Sie die Umwandlung von Videos auf die Grafikkarte (GPU) auslagern, was den Konvertierungsprozess im Schnitt viermal schneller vonstatten gehen lässt.
Computeralltag
Die Windows-7-Oberfläche Aero Glass präsentiert sich auf dem Shuttle stets flüssig, auf Transparenzeffekte und diverse Designs muss nicht verzichtet werden. Für alltägliche Aufgaben ist die Prozessorleistung mehr als ausreichend, auch die 2 GB Arbeitsspeicher schlagen sich wacker, allerdings fehlt es hier an Nachrüstreserven. Dank eingebautem WLAN-Modul nehmen Sie kabellos Kontakt zum Internet auf. An dieser Stelle noch ein Tipp: Anfangs versuchten wir vergeblich, eine kabellose Verbindung zu unserem Netzwerk aufzubauen.
Die WLAN-Funktion muss zunächst über das Icon „ControlAP“ auf dem Desktop aktiviert werden. Im Betrieb präsentiert sich der Mini-PC nahezu lautlos, denn die Hardwarearchitektur des XS 3510MA bassiert auf einem lüfterlosen Design. Die Temperatur steigt selbst unter Vollast nicht über 60 Grad Celsius. Auch bei der Leistungsaufnahme kann der Mini-PC punkten und kommt im Schnitt auf wenig mehr als 20 Watt (W).
Im Energiesparmodus von Windows 7 pendelt sich der Wert bei rund 2,5 W ein, bei längerer Abwesenheit empfiehlt es sich, den Netzstecker zu ziehen, weil auch ausgeschaltet noch 1,3 W beansprucht werden. Aufgrund der vergleichsweise geringen Leistungsaufnahme im Betrieb eignet sich der Mini-PC ideal für den Einsatz als Medienserver und kann als Schaltzentrale Lieblingsmusik oder Filme für Abnehmer im gesamten Haus zur Verfügung stellen.
So geben Sie Full-HD-Videos flüssig wieder
Mit den richtigen Einstellungen im VLC-Player machen Sie Ihren Mini-PC für die Wiedergabe von Full-HD-Filmen mit 1920 × 1080 Pixeln fit. Dafür wählen Sie unter Extras den Menüpunkt Optionen aus und setzen im Reiter Videoeinstellungen die Haken wie im Bild gezeigt.
Außerdem sollte unbedingt die Videoausgabe über DirectX (Direct-Draw) aktiviert werden. Im Anschluss war es uns möglich, Filme im MKV-Container mit höchster Auflösung weitestgehend flüssig abzuspielen.