Klangskulpturen

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Standlautsprecher und Subwoofer

In den vergangenen Jahren hat Loewe speziell durch Fernsehgeräte auf sich aufmerksam gemacht. Die neueste Komplettserie, die dem Auge mehr als je zuvor schmeichelt, ist das Loewe-Reference-System. Wir haben uns die dazugehörigen Standlautsprecher und den Subwoofer etwas näher angesehen.

Beim ersten Anblick der Elektrostaten mit dem langen Namen „Loewe Reference Sound Speaker Slim“ fällt zunächst das extrem schmale Gehäuse auf. Bei einer Größe von 1,2 Metern ist der Lautsprecher mit elf Kilogramm ein echtes Leichtgewicht. Aber nicht nur mit seinen Maßen kann das Lautsprechersystem überzeugen, sondern ebenso mit seinem gesamten Erscheinungsbild, denn das Gehäuse besteht aus poliertem Hochglanzaluminium.
 
Auch die hochwertige Verarbeitungsqualität kann mit sehr sauberen und abgerundeten Kanten punkten. Das Anschlussfeld versteckt sich jeweils auf der Unterseite des Gehäuses hinter einer edlen Blende. Hier finden Sie die beiden vergoldeten Schraubklemmen für die mitgelieferten Lautsprecherkabel sowie die 5-Millimeter-Koaxialbuchse für das Netzteil.
 
Das Lautsprecherprinzip, das dem System zugrunde liegt, ist das eines elektrostatischen Lautsprechers. Dabei schwingt eine hauchdünne Membran in einem Elektrodengitter; dieses benötigt eine Vorspannung über das Netzteil. Prinzipbedingt strahlen die beiden Elektrostaten vorder- und rückseitig ab, was der Richtcharakteristik einer Acht (Form der Ziffer) entspricht.
 
Dies geschieht allerdings auf Kosten der Ortbarkeit in der räumlichen Breite und verringert den Sweetspot. Mit einer leicht angewinkelten Aufstellung versucht man, dem etwas entgegenzuwirken, um eine präzisere Abstrahlung zu erhalten.

Stichwort Subwoofer

Um eine korrekte Basswiedergabe zu gewährleisten, bietet Loewe in seinem Reference-Sound-System einen zusätzlichen Subwoofer an. Auch dieser kommt wie seine Standlautsprecherkollegen in einem komplett aus Hochglanzaluminium bestehenden Gehäuse daher und wartet mit einer ebenso sauberen Verarbeitung auf.
 
Der Reference- Subwoofer funktioniert nach dem Push- Pull-Prinzip, bei dem die Chassis nicht entgegengesetzt, sondern in die gleiche Richtung arbeiten. Dadurch vergrößert sich das effektive Gehäusevolumen. Hinter der etwas schwer abnehmbaren Abdeckung auf der Gehäuserückseite befinden sich sämtliche Einstellungsmöglichkeiten sowie Anschlüsse. An Eingängen stehen sechs Cinch-Buchsen zur Verfügung, die von einem Dolby- Digital-Decoder gespeist werden können.
 
Weiterhin bietet der Subwoofer einen hauseigenen Audio-Link-Anschluss, der dazu dient, das System mit weiteren Loewe-Produkten zu verbinden. Zusätzlich aufgelegte Klangbearbeiter sind ein Phasenumschalter, ein Equalizer, ein Poti zur Festlegung der Grenzfrequenz sowie ein Drehknopf, um die Bassintensität zu regulieren.
 
Ein kleiner Wermutstropfen hingegen ist der Umstand, dass der Reference-Subwoofer aus den beiden Links-Rechts-Kanälen kein eigenständiges Subwoofer-Signal extrahieren kann, falls Sie externe Quellen mit dem analogen Stereoeingang verbinden. Hierfür ist ein zusätzlicher Receiver nötig, der den Subwoofer-Kanal separat zuspielt.

Außergewöhnliche Tiefe

Klanglich betrachtet macht das Komplettsystem aus Reference-Elektrostaten und -Subwoofer einen exorbitanten Eindruck von räumlicher Tiefe, und das unabhängig von der Hörposition. Aufgrund der in Form einer Acht gehaltenen Richtcharakteristik kann man sich frei im Raum bewegen und nimmt sowohl vor als auch hinter den Lautsprechern den Klang wahr.
 
Dies prädestiniert die Elektrostaten beim Filmgenuss natürlich für den Surround-Einsatz, wodurch man noch tiefer in das Geschehen eintauchen kann. Aber nicht nur für Filmfreunde eignet sich dieses System. Bei der Musikwiedergabe glänzten die Lautsprecher mit einer ausgeprägten Tiefenstaffelung. Beim Test eines Rocktitels standen die Vocals deutlich vor den Gitarren und dem Schlagzeug.
 
Lediglich die Stereobreite und die Mittenortbarkeit könnten noch etwas besser sein, was aber ein generelles Erkennungsmerkmal von elektrostatischen Lautsprechern ist. Der Presence-Bereich verläuft laut Messsystem bis zu einer Frequenz von 16 Kilohertz, welche auch der menschlichen Hörgrenze entspricht, relativ linear. Ab dieser Grenze nimmt der Frequenzverlauf aber langsam ab. Klanglich äußerte sich dies in einer leichten Bedecktheit im Hochtonbereich. Von solchen Feinheiten unbeeindruckt bedient der Subwoofer hingegen auf angenehme Weise den Tieftonbereich.
 
Dieser wirkt bei korrekter Einstellung nicht aufdringlich und kann mit einem runden Klang überzeugen. Beim Hörtest groovte die Bassgitarre angenehm vor sich hin und bildete mit der Kick- Drum ein solides Fundament. Insgesamt bietet Loewe mit seiner Reference-Serie ein 2.1-System, dessen Bestandteile sehr gut aufeinander abgestimmt sind und das mit einer außergewöhnlichen räumlichen Darbietung überzeugen kann.

(Torsten Pless)

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