Kein Detail verpassen, Teil 2
4K im Wohnzimmer und Heimkino
Aber auch Nvidia und AMD/ATI bieten mit den aktuellen Topmodellen eine 4K-Unterstützung via HDMI oder Displayport-Schnittstelle an. Alternativ rechnet Sonys aktueller Blu-ray-Player BDP-S790 intern die Blu-ray-Auflösung auf 4K-Niveau und gibt das Signal per HDMI mit 3 840 × 2 160 Bildpunkten aus. Dass nicht überall, wo 4K draufsteht, auch mehr Schärfe drin ist, zeigen günstige AV-Receiver, die sich bereits im Jahr 2011 mit dem wohlklingenden Logo schmückten.
Häufig findet hierbei eine einfache Pixelvervierfachung statt, d. h., statt feinerer Konturen erblicken Sie nur gröbere Pixel. Ebenfalls problematisch: 4K-Signale werden häufig nicht am HDMI-Eingang angenommen, sodass eine native Weiterleitung an ein 4K-Gerät nicht möglich ist. Bevor Sie zwischen 4K-Quelle und 4K-Fernseher oder -Projektor einen AV-Receiver zwischenschalten, sollten Sie vorab klären, ob die HDMI-Eingänge auch die ultrahohe Auflösung verarbeiten.
Allein Sony macht es derzeit mit dem „echten“ 4K-Heimkinoprojektor VPL-VW1000ES allen recht, denn der interne Videoprozessor wandelt Full-HD-Bilder in beeindruckende 4K-Qualität und Bildchips sowie die Optik sind für die ultrahohe Auflösung maßgeschneidert. Zudem ist Sonys Projektor in der Lage, 4K-Signale via HDMI anzunehmen. Demnach kommen Sie um das Gerät aktuell nicht herum, wenn Sie in Ihren eigenen vier Wänden echte 4K-Videoqualität genießen wollen.
Auch die Kameraprofis des Herstellers Red wollen bei der 4K-Darstellung im Heimkino mitmischen und kündigten jüngst einen Player an, der 4K mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde wiedergeben kann. Der Anschluss an passende Geräte findet über vier HDMI-Kabel statt. Zudem wurde ein 4K-3D-Projektor auf Laser-Basis für das Heimkino in Aussicht gestellt, der im Paket mit dem Mediaplayer für unter 10 000 US-Dollar (rund 8 000 Euro) Ende des Jahres zu haben sein soll. Bei den Flachbildfernsehern fällt die Wahl derzeit einzig und allein auf Panasonic Professional, denn diese bieten mit dem TH-152UX1W einen Plasmafernseher mit der unglaublichen Bildschirmdiagonale von 152 Zoll (3,9 Meter) an.
Die hochauflösenden Bilder stellt der Bolide mit 4 096 × 2 160 Bildpunkten dar und selbst aus geringen Betrachtungsabständen sind feinste Details erkennbar, ohne dass Sie einzelne Bildpunkte voneinander unterscheiden können. Toshibas aktuelles Topmodell 55ZL2G verfügt bekanntlich auch über ein 4K- bzw. Quad-Full-HD-Panel, stellt auf diesem aber nur Fotos nativ dar; eine Zuspielung von 4K-Material über den HDMI-Eingang ist ausgeschlossen. Für Präsentationszwecke hat der Hersteller den sogenannten HD-Player X3-B4K im Programm, über den Sie mittels eines proprietären Anschlusses originales 4K-Material zuspielen können.
Laut Hersteller ist der Verkauf dieses Players im Massenmarkt aber nicht angedacht. Zu guter Letzt bietet JVCs aktuelle DLA-Serie ab den Modellen der 70er-Klasse ebenfalls eine höhere Auflösung, doch mit echtem 4K kann das Ergebnis nicht mithalten. Die Ingenieure setzen auf herkömmliche Full-HD-Panels mit zwei Millionen Bildpunkten, die über die sogenannte E-Shift-Technologie minimal zueinander verschoben werden, was die Bildpunkte scheinbar verkleinert. Theoretisch steigt so die Pixeldichte, in der Praxis fällt die Bildverarbeitung aber kaum ins Gewicht und ein echter Auflösungsvorteil ist nicht zu erkennen.
4K im Kino erleben
In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen die neuen UCI-iSens-Kinos mit 4K-DLP-Projektoren von NEC umfassend vorgestellt, aktuell sind Säle mit entsprechender Technik in Düsseldorf und Hamburg verfügbar, ab dem 26. Juli ebenfalls in Bochum. Eine deutlich größere Verbreitung findet Sonys Projektor SRX-R320, der auf die hauseigene SXRD-Technik bei der Bilderzeugung setzt.
Letztlich gelangen auch hier 4 096 × 2 160 Bildpunkte auf die Leinwand und eine maximal 4,2 Kilowatt starke Lampe sorgt für die Darstellung – Diagonalen von bis zu 22 Metern sollen möglich sein. Derzeit wird Sonys 4K-Projektion vor allem in den Kinos der Cinemaxx-Gruppe eingesetzt. Um in den vollen Genuss der 4K-Qualität zu kommen, werden wir in Zukunft vermehrt eine stadionartige Anordnung (siehe Bild) der Sitze vorfinden, denn durch den steileren Winkel wird der Betrachtungsabstand zur Leinwand eines jeden Zuschauers verkleinert und die Detailfülle offenbart sich einem größeren Teil des Publikums.