Umrüstung von Kabel nach Sat noch einfacher
Unicable hat vor rund sieben Jahren die Übertragung von Satellitensignalen in Netzen, in denen eine Baumstruktur vorherrscht, revolutioniert. Dank dieses Standards konnte ohne großen Installationsaufwand in vielen Häusern der Empfangsweg von Kabel nach Satellit gewechselt werden.
Unicable war eine Revolution beim Thema Satellitenfernsehen. Endlich konnten auch Hausnetze auf den Sat-Empfang umgerüstet werden, welche keine Sternverteilung besaßen und das ganz ohne auf Sender oder Programmpakete zu verzichten. Leider ist der EN50494-Standard auf maximal acht Teilnehmer beschränkt, wodurch in dem ein oder anderen Haus auch Unicable nicht ohne zusätzlichen Installationsaufwand integriert werden konnte.
Hinzu kommt, dass Unicable noch immer auf zwei parallel empfangbare Satellitensysteme begrenzt ist, was vor allem in multikulturellen Hausgemeinschaften zum Hemmnis werden kann. Klaus Müller, Geschäftsführer des Verteilerspezialisten Jultec hat das Manko erkannt und in den letzten Monaten eifrig eine Weiterentwicklung des Standards entwickelt. Im September war es dann endlich soweit und JESS (Jultec Enhanced Stacking System) wurde veröffentlicht.
Einsatzgebiet
Aufgrund der zunehmenden Twintuner-Implementierung in Receivern reichen die acht Ableitungen in einem Einkabelstrang oft nicht mehr aus. Sobald mehr als vier Teilnehmer mit Twinreceiver angeschlossen sind, kommt der EN50494-Standard an seine Grenze. Hier knüpft JESS grenzenlos an. Über 30 Tuner können nun an einer Ableitung betrieben werden. Möglich wird dies durch die genauere Frequenzabstimmung, welche nun nur noch 1 Megahertz (MHz) anstatt bisher 4 MHz beträgt. Große Wohneinheiten können somit problemlos über Systeme, welche JESS beherrschen, versorgt werden.
Weitere Vorteile
Während bisher nur maximal acht Satellitenebenen via EN50494 übertragen werden konnten, sind es bei JESS bis zu 256 Empfangsebenen. Im Konkreten lassen sich bis zu 64 verschiedene Satellitensysteme mit dem neuen Standard zeitgleich betreiben. Dies ist ein großer Fortschritt der aktuell von keinem Mehrteilnehmermultischalter unterstützt wird. In Wohnanlagen kann somit jeder Sprachgruppe der entsprechende Satellit zugespielt werden.
Ein weiteres Plus von JESS besteht in der bi-direktionalen Datenübertragung. Darüber kann, sofern die Receiver die bi-direktionale Kommunikation nach dem DiSEqC 2.X-Protokoll unterstützten, eine wesentlich zuverlässigere Installation erfolgen. Der Receiver kann mit dem Multischalter kommunizieren und bekommt von selbigem eine freie Zwischenfrequenz zugewiesen. Mehrfachbelegungen können somit minimiert werden.
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