Großer Vergleich der verschiedenen Standards
Sind kabellose Lautsprechersysteme wirklich eine Alternative zu kabelgebundenen Varianten und welche klanglichen Einbußen muss der Zuhörer bei derartigen Set-ups in Kauf nehmen? Wir zeigen die Möglichkeiten auf, stellen verschiedene Systeme vor und machen den Klangtest.
Kabellose Soundsysteme sind ohne Frage auf dem Vormarsch und Geräte dieser Gattung sind in vielfältigen Ausführungen wie beispielsweise Multi-Room-Konzepten oder Kompaktanlagen erhältlich und bieten für etliche stationäre und mobile Anwendungsbereiche eine passende Lösung. Die Frage nach qualitativen Klangeinbußen steht aufgrund der kabellosen Verbindung natürlich im Fokus. Doch die Netzwerklautsprecher oder dem Bluetooth- Standard gehorchenden Systeme übertragen Musik in der Regel zuverlässig und hochwertig. Dabei kann sogar die Soundqualität einer Audio-CD übertrumpft werden. Bluetooth-Geräte haben durch ihren hohen Kompressionsgrad jedoch die meisten Klangverluste zu verzeichnen. Dieser Übertragungsstandard wird im Grunde bei allen mobilen Lautsprechern eingesetzt und oft sendet man so auch Musik vom Smartphone kabellos an eine Soundbar. Die technische Umsetzung im Zuge der Übertragung fällt von System zu System also unterschiedlich aus.
Widmen wir uns zunächst den funkbetriebenen Lautsprechersystemen. In diesem Fall sind die Geräte mit einem Sender und Empfänger ausgestattet und die Übertragung findet oft im 2,4-Gigahertz-Bereich statt; im Detail bauen die Komponenten ihr eigenes Funknetz untereinander auf. In diesem Frequenzbereich operiert aber auch die WLAN-Verbindung und es könnte je nach Auslastung zu Engpässen kommen. Ein Aufbau von funkbasierten Lautsprechern kann oft auch problemlos um weitere Komponenten ergänzt werden und so ist es etwa denkbar, in der Küche kabellos Musik mit bester Klangqualität zu hören, während im Wohnzimmer etwas anderes läuft. Dabei spielt es den Anschlussmöglichkeiten der Senderbox entsprechend keine Rolle, ob Sie analoge oder digitale Musiksignale in der ganzen Wohnung verteilen möchten. Eine weitere Möglichkeit der kabellosen Musikübertragung bieten die WLAN-gebundenen Lautsprechersysteme an und etwa die Multi-Room-Lösungen von Teufel setzen auf das eigene Heimnetzwerk, um die Musiksammlung für Clients bereitzustellen. Als Übertragungsverfahren kommen das DLNA- oder Apples AirPlay-Prinzip zum Einsatz und auch hier müssen Sie in der Regel keine klanglichen Einbußen im Vergleich zur Audio-CD eingehen. Der Übertragungsbereich ist in diesem Fall natürlich auf die lokale Reichweite Ihres WLAN-Netzwerks beschränkt.
Bluetooth-Systeme finden immer bei sehr kurzen Sendestrecken Verwendung, da sie im Vergleich zum WLAN auf geringfügige Sendereichweiten optimiert sind. Im Zuge der Übertragung kommt der sogenannte Stereoübertragungscodec A2DP (Advanced Audio Distribution Profile) zum Einsatz. In diesem Zusammenhang wird das vorliegende Audiomaterial im ersten Schritt umgewandelt, dann nochmals komprimiert und erst dann den Empfänger gesendet. Das bringt nicht nur klangliche Einbußen mit sich, die auf tragbaren Mini-Lautsprechern jedoch aufgrund der klanglichen Eigenschaften eher zu vernachlässigen sind, vielmehr wird das Signal durch die Verarbeitung verzögert und schauen Sie einen Film, hinkt der Ton hinterher. Dem klanglichen Defizit steuern viele Hersteller mit der Datenreduzierung via aptX entgegen. Dieser Ansatz vermeidet mittels Adaptiv-Differentieller- Pulse-Code-Modulation die doppelte Datenreduktion, was die Soundqualität hörbar steigert.
Hochwertige Wireless-Lautsprecher
Die Xeo-Serie von Dynaudio ist ein funkbasiertes Lautsprechersystem und in einer ausgewachsenen Standlautsprecher- und Kompaktlautsprecher Variante erhältlich. Der externe Transmitter (Sender) sendet dabei das Audiomaterial mit einer Frequenz von 2,4 Gigahertz an den Lautsprecher (Empfänger). Die Wiedergabe von Musikdateien erfolgt mit einer unkomprimierten Datenrate mit bis zu 24 Bit und 48 Kilohertz. Der Xeo-Transmitter bietet Anschlussmöglichkeiten auf digitaler und analoger Ebene und ist zudem als Multi-Room-Konzept erweiterbar. Nach Bedarf lassen sich Zuspieler via TOSLINK oder USB digital verbinden.
Zusätzlich ist ein 3,5-Millimeter-Klinken- sowie ein Chinch-Eingang vorhanden, mit dem sich etwa bestehende Hi-Fi-Anlagen spielend einfach in das Set-up einbinden lassen. Auch die Musikzuspielung mittels AirPlay stellt kein Problem dar. Unter Verwendung einer Airport-Express-Station kann Musik verlustfrei vom iPad an die Lautsprecher gesendet werden. Verbindungsprobleme können sich bei einer zu hohen Belastung des Funknetzes natürlich immer ergeben. Für diesen Fall haben die Ingenieure von Dynaudio jedoch vorgesorgt und im Fall einer überlast im Netzwerk wechseln die Gerätekomponenten automatisch den Funkbereich. Dieser kann im Übrigen auch manuell angepasst werden.