Kabeldschungel ade, Teil 2
Bildqualität fraglich
Dass für einen Preis von knapp 900 Euro für das gesamte Einrichtungsstück aus technischer Sicht Wünsche offenbleiben, liegt auf der Hand. So müssen die Käufer von Uppleva bei den integrierten TVs auf die Darstellung von 3D-Inhalten verzichten. Fraglich ist ebenfalls, wie es um die Bildqualität tatsächlich bestellt ist. In unserem Test der Einsteigermodelle (Heft 2/2012) schnitt ein vergleichbares Modell (von Thomson) am schlechtesten ab, erzielte dabei in Sachen Wiedergabequalität sogar das schwächste Ergebnis unserer Testhistorie.
Vor allem die Farbdarstellung und die Tonwertverteilung zeigten sich stark verfremdet, zudem lag die tatsächliche Qualität der Bewegtbildschärfe lediglich auf 50-Hertz-Niveau. Da das bei Uppleva verwendete Panel in einem Promotion-Clip sogar mit einer Leistung von 400 Hertz (Hz) beworben wurde, besteht Grund zur Annahme, dass es zumindest die später von Ikea angegebenen 100 Hz erreicht. Im Hause TCL gibt es derzeit noch keine TV-Serie, die die beschriebenen Ausstattungsmerkmale über alle Größen hinweg beinhaltet, deshalb ist davon auszugehen, dass Hersteller TCL für Ikeas Uppleva sowohl optisch als auch technisch neue Akzente setzt.
Den Einzelpreis für den Edge-LED-LCD taxiert Ikea mit 440 Euro (32 Zoll), wie viel Qualität dafür seitens TCL letztlich geliefert werden kann, bleibt vorerst abzuwarten. In Deutschland geht Uppleva im Jahr 2012 zunächst nur in Berlin in den Handel, ab Juli im Stadtteil Lichtenberg, ab Oktober in Spandau. Die Kunden der anderen deutschen blau-gelben Möbelhäuser werden sich wohl noch bis zum Frühjahr 2013 gedulden müssen, um den neuesten Streich der Schweden in Augenschein zu nehmen.
Am Ende werden sie es sein, die entscheiden, ob Uppleva nicht nur gut gedacht, sondern auch gut gemacht ist. Denn trotz aller Wünsche nach mehr Integration des Multimediaequipments in die Wohnlandschaft bleibt festzuhalten: Viele Interessenten werden nur dann zugreifen, wenn sie nicht nur von der Optik, sondern auch von der Bild- und Tonqualität überzeugt sind.
Annette Wolfstein im Interview
Frau Wolfstein, wie kam es zu der Idee, mit dem Ikea Uppleva eine echte All-in-one-Lösung zu präsentieren?
Die Idee zu Uppleva entstand durch unsere Besuche weltweit bei den Menschen zu Hause, um ihren Einrichtungsbedarf und ihre Einrichtungsträume verstehen zu lernen. Wir erkannten, dass viele Menschen nach einer attraktiven Lösung suchen, die sich um die verschiedenen Mediageräte auf eine Weise kümmert, die zu ihren Möbeln passt und ihnen den oft unordentlich wirkenden „Kabelsalat“ erspart.
Was macht TCL zu einem perfekten Partner für dieses Projekt?
TCL ist einer der größten Hersteller von TV- und Soundsystemen und damit ein starker Partner, der unsere Vorstellungen komplett erfüllen konnte. Zudem ist TCL führend im Bereich Blu-ray, das hat uns die Entscheidung noch leichter gemacht, denn somit konnten alle unsere Anforderungen aus einer Hand bedient werden. Darüber hinaus bedeutet die Partnerschaft auch für TCL eine natürliche Weiterentwicklung, da sich das Unternehmen der Aufgabe verschrieben hat, ein neues TV-Erlebnis zu ermöglichen und Innovationen erschwinglich werden zu lassen.
Lässt Uppleva sich vielseitig konfigurieren?
TV-Bank, Möbel und Flatscreen mit Soundsystem sind auch einzeln erhältlich, je nach Bedürfnis kann der Kunde zwischen fünf TV-Größen und verschiedenen Möbeln wählen. Zudem kann Uppleva auch in ein bestehendes Besta-Möbelsystem integriert werden.
Vielen Dank für das Gespräch.
(Alexander Mai)