Kabeldschungel ade

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Uppleva als Einrichtungslösung

Das unmögliche Möbelhaus aus Schweden, wie sich das Unternehmen in einer früheren Werbekampagne selbst nannte, hat wieder einmal zugeschlagen. Ausgefallene Ideen sind seit jeher ein Markenzeichen von Ikea, mit ihrer neuesten Erfindung setzen die findigen Schweden noch eins drauf: Uppleva heißt sie und versucht nicht weniger als die organische Verbindung von Wohnen und Home-Entertainment. Wir zeigen Ihnen, wie der Ausweg aus dem Technikdschungel aussehen soll.

Umherliegende Kabel, mehrere Fernbedienungen und aufwendige Geräteanordnungen: Laut einer repräsentativen Onlineumfrage in mehreren europäischen Ländern wünschen sich 71 Prozent der Befragten in ihrem Wohnzimmer weniger sichtbare Kabel, 39 Prozent möchten weniger von ihren technischen Geräten sehen. Ikea nimmt sich dieser Wünsche an und präsentiert unter dem Namen Uppleva eine Einrichtungslösung, die erstmals einen Fernseher sowie ein Soundsystem mit eingebautem Blu-ray-Player in ein Möbelstück integriert.
 
Die spezielle Konstruktion und der Einsatz von Blenden machen es möglich, dass die Verbindungen zwischen den Multimediakomponenten unsichtbar sind. Nachdem das schwedische Möbelhaus bereits seit Jahren mit dem Verkauf eigener Haushaltsgeräte ein neues Geschäftsfeld beackert, markiert Uppleva für Ikea erneut eine Zäsur in der Unternehmensgeschichte: der Einstieg in den Markt der Unterhaltungselektronik. Preislich ein offensiver Start: Für 899 Euro schnürt das Möbelhaus seinen Kunden ein Paket bestehend aus einem LED-LCD in 32 Zoll, einer dazu passenden Fernsehbank sowie einem 2.1-Soundsystem mit integriertem Blu-ray-Player. Inklusive ist zudem eine 5-Jahres-Garantie, die Ikea auch für viele andere Haushaltsgeräte anbietet.

Technik kommt von TCL

Möglich wird dieser Kampfpreis durch die Zusammenarbeit Ikeas mit TCL. Der chinesische Elektronikriese ist einer der größten Hersteller von Fernsehern und Blu-ray-/DVD-Playern. Hierzulande ist der Konzern hauptsächlich durch den Vertrieb seiner Marke Thomson bekannt. TCL spendiert Uppleva sowohl den Edge-LED-LCD in den Größen 24, 32, 40 und 46 Zoll als auch das Audiosystem mit integriertem Blu-ray-Player. Die TVs sind mit 100-Hertz-Panels ausgestattet (Ausnahme 24 Zoll: 50 Hertz), haben einen Triple-Tuner (DVB-C, -S2 und -T) an Bord und sollen allesamt HbbTV-Funktionen unterstützen. Darüber hinaus steht Ihnen mit Uppleva die Nutzung von Video-on-Demand-Diensten und Apps wie Internetradio oder Youtube zur Verfügung.
 
Zudem gibt Ikea an, dass alle Geräte mithilfe eines Adapters Wi-Fi-fähig sind und ihren Sound via HDMI an die Audioanlage senden. Diese kommt in Gestalt einer Soundbar daher und beinhaltet einen wireless Subwoofer sowie einen Blu-ray-Player, der auch das Profi le 2.0 unterstützt. Das Gerät spielt die Formate DivX HD, Xvid, MPEG-1 bis -4, JPEG, AVI und Radio ab. Des Weiteren können über den integrierten USB-Port Audio-, Video- und Fotodateien eingelesen werden. Angesteuert wird die gesamte Multimediaeinheit von einer einzigen Fernbedienung.

Elektronikriese aus China

Nach der vollständigen Privatisierung des vormals staatseigenen Betriebes in den 90er Jahren ist TCL seit der Jahrtausendwende bestrebt, sich am Weltmarkt zu etablieren.
 
Durch die Übernahme der insolventen Schneiderwerke aus Deutschland im Jahre 2002 und der Fernsehersparte von Thomson 2004 wurde der Konzern zu einem der größten TV-Geräte-Hersteller der Welt.
 
Das selbsterklärte Ziel, TCL zu einem „chinesischen Sony oder Samsung“ auszubauen, ist in Europa allerdings noch in weiter Ferne – zu gering die Bekanntheit, zu groß der technologische Rückstand.

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