Kabel setzt auf VoD, Teil 2
Start bei Kabel BW
Abgesehen vom VoD-Dienst der Entertain- Plattform stammen die übrigen Umsätze von Unternehmen, die ihr Video-on- Demand via Internet anbieten. Mit den Kabelnetzbetreibern erhält dieser Markt aber nun eine neue Dimension. Maxdome ist es bislang nicht geglückt, den Fernseher zu erobern. Der ist eine Domäne der Kabelnetzbetreiber.
Den Ankündigungen zufolge wird der erste Startschuss bei Kabel BW fallen. Wie ein Sprecher des Unternehmens in Aussicht stellte, soll der VoD-Dienst in den kommenden Wochen starten. Software-Probleme verhinderten einen früheren Start.
Der auf NDS-Technologie basierende VoD-Dienst von Kabel BW wird zunächst nur über SD-Receiver empfangbar sein. Sobald das Angebot auch HDTV-Inhalte umfasst, sollen die HD-Boxen hinzukommen. Der Rückkanal wird über LAN realisiert, Kabel BW will später aber auch eine WLAN-Lösung anbieten.
Im kommenden Jahr will Unitymedia ebenfalls Video-on-Demand bereitstellen. Hierfür wird bereits jetzt eine Set- Top-Box angeboten, die über eine Festplatte verfügt, deren Funktionen aber erst in der zweiten Jahreshälfte freigeschaltet werden. Bei der Entwicklung der Box hat Unitymedia selbst Hand angelegt.
Sowohl das Chassis als auch die Benutzeroberfläche stammen vom Kölner Kabelnetzbetreiber. Auf der Anga Cable zeigte Unitymedia bereits ein Demo, das vom niederländischen Schwesterunternehmen UPC nach Köln gestreamt wurde und das sowohl Filme als auch TV-Inhalte zum Abruf bereithielt.
Kabel Deutschland dementiert
Video-on-Demand steht auch bei Tele Columbus und Kabel Deutschland auf der Agenda. Tele Columbus visiert Anfang 2011 als Starttermin an. Zunächst steht im Herbst dieses Jahres das zusammen mit Alcatel-Lucent entwickelte Portal für die Wohnungswirtschaft an.
Einen Starttermin für VoD kommuniziert Kabel Deutschland indes noch nicht. Erste Meldungen Ende des letzten Jahres, der Kabelnetzbetreiber wolle im Frühjahr 2010 Video-on-Demand anbieten, wurden gegenüber DIGITAL INSIDER nicht bestätigt.
Trotzdem: Ohne den Service haben die Kabelnetzbetreiber einen deutlichen Nachteil gegenüber IPTV. Auch wenn mit VoD jetzt noch keine großen Sprünge gemacht werden können, so ist es für das Kabel doch unerlässlich, um sich im Infrastrukturwettbewerb zu behaupten.
(Marc Hankmann)