Digitaler Weg wird mit Kunden gemeinsam gegangen
Grundsätzlich ist im Netz des Kabelnetzbetreibers Kabel BW parallel analoges und digitales TV empfangbar, sagt der Unternehmenssprecher von Kabel BW, Maurice Böhler. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit ihm über das Thema Reanalogisierung und über die Notwendigkeit der Darstellung von Mehrwerten.
Die Netze von Kabel BW sind zu 100Prozent digitalisiert. Rund 30 Prozent der Kabel-BW-Kunden nutzenderzeit digitales TV. „Selbstverständlich steht es unseren Kabelkundenfrei, auch das analoge TV-Angebot zu nutzen. Dennoch bietet das digitaleFernsehen entscheidende Vorteile: So sind mehr Programme und das inbesserer Qualität zu empfangen“, sagt Maurice Böhler.
Herr Böhler, wie viel Prozent Ihrer Kabelnetzesind bereits zu 100 Prozent digitalisiert? Wie viel Prozent Ihrer Kundenschauen bereits digital?
Jeder Haushalt, der an unser Kabelnetzangeschlossen ist, kann digitales Fernsehennutzen, die Netze sind zu 100 Prozent digitalisiert. Die digitalenSignale kommen also an jeder Kabeldose im Land an und können von unserenKunden genutzt werden. Ungefähr 30 Prozent unserer Kunden nutzen diesbereits.
Die Nutzung von Free-TV ist bei uns praktisch mit jedem Kabel-Receivermöglich, schließlich gibt es bei uns keine Grundverschlüsselung. Dabeibietet Kabel BW seinenKunden hier ein umfangreiches digitales TV-Angebot an.Selbstverständlich steht es aber unseren Kabelkunden frei, auch dasanaloge TV-Angebot zu nutzen. Dennoch bietet das digitale Fernsehenentscheidende Vorteile: So sind mehr Programme und das in bessererQualität zu empfangen.
Was spricht aus Ihrer Sicht gegen eine Abschaltung deranalogen Signale im Kabel?
Den Umstieg auf digitale Verbreitungswege muss der Kundevollziehen. Wir liefern hierfür Anreize wie größere Programmvielfaltund bessere Bildqualität. Aber natürlich bedeutet der Umstieg für unsereKabelkunden auch eine Herausforderung: Viele müssen sich zum ersten Malmit einem Digital-Receiver auseinandersetzen, hier Berührungsängsteabbauen und sich letztlich für die gegebenenfalls mehreren Fernsehgeräteim Haus Digital-Receiver zulegen. Wir gehen diesen Trend gemeinsam mitunseren Kunden, aber natürlich auch gemeinsam mit unserenSenderpartnern. Kabel BW setzt hier voll auf den nachfragegetriebenenUmstieg.
Wollen Sie reanalogisieren? Wenn ja, wie viele Kabelkundenwürde dies
betreffen? Handelt es sich dabei um eine flächendeckende Maßnahme?
Wir betrachten diese Thematik vor allem aus Kundensicht:Und die Kabel-BW-Kunden, die ihr Programm noch analog empfangen wollen,können – so lange sowohl von Sender- als auch von Endkundenseite eineentsprechende Nachfrage vorhanden ist – auch weiterhin analog empfangen.Ob das Signal dabei aus einer analogen oder digitalen Quelle stammt,ist daher für unsere Kunden unerheblich. Grundsätzlich ist bei uns imgesamten Netz parallel analoges und digitales Fernsehenempfangbar.
Welche Sendersignale erhalten Sie per Glasfaser, welche perSatellit? Was bedeutet es für Sie, wenn ARD und ZDF voraussichtlich am30. April 2012 die Ausstrahlung ihrer analogen Programme über Satellitbeenden?
Vor allem das gesamte Angebot der öffentlich-rechtlichenSender, aber auch vieler privater Anbieter führen wir direkt perGlasfaserkabel zu und verteilen sie in unserem modernisierten Netz (99Prozent der Anschlüsse). Hier sind wir also bereits heute von derSatellitenverbreitung, bis auf einige wenige kleine Netze, vollkommenunabhängig. Bis zur geplanten Abschaltung werden wir auch für dieverbleibenden Bereiche eine Lösung finden.