Actiongeladene Comicverfilmung
Er ist das Enfant Terrible der Avengers, ein liberaler Industriemagnat, der sich als ehemaliger Waffenproduzent gegen jede Form der Kriegshetze stellt und bewaffnet mit seinem High-Tech-Anzug sowie seinem gnadenlosen Zynismus potenziellen Weltherrschern gehörig in die Suppe spuckt: Er ist IRON MAN!
Die Terror-Anschläge des Mandarin (Ben Kingsley) erschüttern die westliche Welt und bringen deren Grundfeste ins wanken. Vor diesem Hintergrund erhalten Pepper Potts und Tony Stark Besuch von einem alten Bekannten. Aldrich Killian demonstriert ihnen die Möglichkeiten der Gen-Manipulation. Doch Potts lehnt jedwede Kooperation mit ihm ab, da sie eine zu große Gefahr in dieser Technologie sieht.
Während der Beschattung Killians wird Tonys treuer Gefährte Happy Hogan durch eine Explosion stark verletzt. Kurz darauf zerstören Kampfhubschrauber Starks geliebtes Domizil, wobei er dem Anschlag nur mit Mühe entkommen kann. Totgeglaubt beginnt Tony seine Nachforschungen bezüglich der Anschläge des Mandarins und macht eine überraschende Entdeckung.
Erfolg hoch drei
Teil drei der „Iron Man“-Kinoreihe spielte weltweit bislang rund 1,2 Milliarden Dollar ein und ist damit auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Somit übertrumpfte er den Vorgänger um fast das Doppelte, was natürlich auch an den erhöhten Preisen für die 3D-Kino-Vorstellungen liegt. Zudem verdankt der Film seinen Erfolg seiner überaus positiv aufgenommenen Mischung aus Action, Spannung und Komik, die hier schon allein durch die separat funktionierenden, KI-gesteuerten Iron-Man-Rüstungen (wir erinnern uns an Ivan Vankos Schöpfungen in Teil zwei) hervorgerufen wird.
Durch dieses Element entstehen zum einen skurrile Situationen wie etwa Tony Stark, der im Bett von seiner Iron-Man-Suit überrascht wird. Zum anderen gibt es neue Spannungs-Elemente und kreative Spielarten wie z. B. die unbemannte Rüstung als Personenschutz zu verwenden. In jedem Fall ist also der Spaß garantiert, auch wenn Tony diesmal ganz schön zu knabbern hat und an dieser Stelle eines seiner dunkelsten Kapitel durchleben muss.
Ein paar Neuerungen
Statt Jon Favreau übernahm nun erstmals Regielegende Shane Black („Lethal Weapon“) das Ruder, wodurch der Film einen sichtlich neuen Anstrich bekam. Favreau agierte lediglich als ausführender Produzent und konzentrierte sich stärker auf seine anderen Projekte konzentrieren und hatte auch als Happy Hogan sichtlich Spaß vor der Kamera. Vielleicht ist es nur Zufall, das die Handlung wie in vielen Black-Filmen zu Weihnachten spielt. Oder aber es handelt sich tatsächlich um eine Art Markenzeichen Shane Blacks, mit dem er seine Helden mit etwas Festlichem in Verbindung bringen möchte. Auf jeden Fall hat er es mal wieder geschafft, Iron Man zum wahrscheinlich beliebtesten Marvelhelden auf der großen Kinoleinwand zu machen.
Gewechselt hat auch das Team hinter den visuellen Effekten: Statt Industrial Light and Magic kümmerten sich diesmal Weta Digital und Digital Domain um die perfekte Illusion. Doch es sind nicht nur die Effekte, die fesseln. Die Story ist diesmal einen Tick Thriller-mäßiger als sonst. Die Bedrohung ist nicht von Anfang an klar definiert und muss erst noch durch Tonys Recherche-Arbeit aufgedeckt werden. Zudem wird sein Privatleben angegriffen und es steckt eine systematische Verschwörung hinter dem Ganzen. All diese Faktoren arbeiten hervorragend mit den Actionsequenzen zusammen, die die Lösung des Rätsels erschweren, aber auch nicht zu sehr von ihm ablenken. Müsste die Handlung auf ein elementares Faktum abstrahiert werden, so bliebe am Ende ein Beziehungsspiegel zwischen Pepper und Tony übrig. Insgeheim geht es nämlich einzig und allein um diese beiden Turteltauben, deren größtes Problem derzeit die Technikbesessenheit ihres Partners ist. Seit den Geschehnissen in „Marvels Avengers“ hat Stark ernsthafte Probleme mit Panik-Attacken und sucht daher die Nähe seiner Rüstungen, die ihm Sicherheit versprechen.
Wird Pepper am Ende siegreich sein und ihren Lover zu einem Pantoffelhelden erziehen, dem die bessere Hälfte wichtiger ist als der glatte Stahl seines sicheren Superanzugs? Oder wird Tony seinen Ängsten erliegen und sich für immer hinter dieser Fassade verstecken?