Horror auf Blu-ray

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Horror auf Blu-ray, Teil 8

Zum Totlachen

Dass Untote auch komödiantische Züge besitzen, beweist „Shaun Of The Dead“ (2004), die sehr britische Hommage an alle existierenden Zombiefilme wie „Night Of The Living Dead“ (1968), „28 Days Later“ (2002), „Armee der Finsternis“ (1992) und insbesondere an „Dawn Of The Dead“ (2004). George A. Romero selbst war so begeistert davon, dass er die beiden Autoren des Films, Simon Pegg und Edgar Wright, als Foto-Zombies in „Land Of The Dead“ auftreten ließ.
 
Alles könnte so schön sein für Shaun, wenn er nicht mit seinem schludrigen Kumpel Ed in einer Lotter-WG zusammenleben, wenn ihn seine Freundin Liz nicht verlassen und wenn seine komplette Nachbarschaft nicht komplett aus Zombies bestehen würde. Scheinbar stellt sich die ganze Gesellschaft gegen Shaun.Zuerst nimmt er die Untoten gar nicht wahr. Und mal ganz ehrlich, so groß ist der Unterschied zwischen einem Sturzbetrunkenen und einer lebenden Leiche auch wieder nicht.
 

Was also tun? Shauns Plan ist abenteuerlich: Zuerst schleudern er und Ed Shauns komplette Plattensammlung auf die Eindringlinge im Garten (irgendwie muss man die Dinger ja köpfen können), danach schlagen sie sich zum Auto ihres dritten Mitbewohners durch, holen Shauns Mutter und seine Exfreundin ab und genießen den Rest des Tages bei einer zünftigen Tasse Tee. Soweit der Plan, die Realität sieht allerdings ganz anders aus – mehr Blut, weniger Tee. Kurioserweise vermeiden es die Figuren, das Z(ombie)-Wort zu nennen. Diese Regel stammt aus den Romero-Filmen und ist einfach unumstößlich.

Fortführung

Vom Prinzip her ist „Shaun Of The Dead“ jedoch hauptsächlich so etwas wie eine Fortführung der britischen Comedy-Kultserie „Spaced“ (1999–2001), in der Simon Pegg und Nick Frost ebenfalls Hauptrollen bekleiden. In dieser illustren Aneinanderreihung des kuriosen WG-Alltags der gescheiterten Fast-Autorin Daisy (Jessica Hynes) und des erfolglosen Comiczeichners Tim (Pegg) gibt es jede Menge Referenzen auf alle möglichen Filme und Videospiele. Die dritte Folge dieser Serie („Art“) kann sozusagen als geistige Vorlage für „Shaun Of The Dead“ gesehen werden.
 
Die Folge beginnt mit Tims Gewalttraum, in dem er einen WG-Zombie nach dem anderen abknallt. Ursache für seine kranke Fantasie ist der ausgiebige Konsum des Videospiels „Resident Evil“ (1996), das sein ganzes Denken beeinflusst. Beispielsweise stammt die auf die Pumpgun montierte Kamera aus dieser Folge, ein aufregendes Stilmittel, das an einen Ego-Shooter erinnert. Witzigerweise tritt in „Shaun Of The Dead“ Jessica Hynes als Shauns frühere Mitbewohnerin auf, nur eine von vielen Referenzen auf die „Spaced“-WG. Leider wird die 14 Folgen umfassende Kurzserie derzeit nicht auf dem deutschen Markt vertrieben, weshalb hier nur der günstige UK-Import empfohlen sei.
 

Die Blu-ray zu „Shaun Of The Dead“ gibt es aber in Deutschland und sie sieht klasse aus. Helle, klare Bilder präsentieren exzellentes Zombie-Make-up fast ohne unnötige CGI-Effekte. Das viele Geröll, das Shauns alltäglichen Weg zu seinem Zeitungskiosk säumt, bietet sich für HD nahezu an. Aber auch sonst gibt es visuell und transfertechnisch nichts zu bemängeln, weshalb wir hier die volle Punktzahl vergeben können. Der Soundmix klingt hervorragend, reißt uns jedoch nicht gänzlich vom Hocker. Punktabzug gibt es für die durchschnittliche Räumlichkeit und die verlustbehaftete deutsche Tonspur. An Extras wurde nicht gespart – zahlreiche Audiokommentare, ein einblendbares Storyboard und ein Zomb-O-Meter liefern während des Films horrormäßige Infos. Das äußerst umfangreiche Bonusmaterial lässt sich nur schwer ganz fassen. Es schließt sogar die letzten Plot-Lücken mit zusätzlichen Storyboard-Entwürfen. Löblich, löblich!

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