Horror auf Blu-ray

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Horror auf Blu-ray, Teil 5

Veränderte Wahrnehmung

Das Sehen ist der entscheidende Faktor, der entweder durch das Löschen des Lichtes beeinträchtigt wird oder sich mit der Zeit verändert. Stellen Sie sich vor, Sie schauen in den Rückspiegel Ihres Autos und sehen eine Gestalt hinter sich sitzen. Oder ein selbst geschossenes Foto offenbart Ihnen, dass Sie mit einem Geist abgelichtet wurden. Filme wie „The Eye“ oder „Mirrors“ spielen sehr intensiv mit diesem Gedanken und schockieren mit der Erkenntnis, dass es mehr geben könnte, als wir wahrnehmen. Erst die Recherche bringt die Wahrheit ans Tageslicht und damit die Erlösung. Manchmal ist die Wahrheit jedoch noch viel schlimmer als die Lüge, die man zuvor lebte.
 
In „Der Fluch der zwei Schwestern“ leidet die erzählende Hauptfigur Anna (Emily Browning) unter Schizophrenie. In ihrer Gegenwart geschehen merkwürdige Dinge und sie hat Visionen von ihrer invaliden Mutter, die bei einem Hausbrand ums Leben kam. Zwei für sie wichtige Figuren geraten in den Verdacht, etwas mit den Ereignissen zu tun zu haben.
 

Zum einen benimmt sich ihre Schwester Alex (Arielle Kebbel) in letzter Zeit ziemlich kühl, zum anderen hat die neue Flamme ihres Vaters, Rachel (Elizabeth Banks), einen ausgesprochen ominösen Lebenslauf. In Annas Visionen taucht nämlich ein mörderisches Kindermädchen auf, das dieselbe Kette wie Rachel trägt. Als ein brutaler Mord geschieht – Annas Freund Matt (Jesse Moss) wird das Rückgrat gebrochen –, werden die Geschwister hellhörig. Wie es aussieht, ist Rachel jedes Mittel recht, das Herz von Annas und Alex’ Vater allein für sich zu beanspruchen.
 
Am Ende kommt natürlich alles ganz anders, als man denkt, und die zuvor so einfach zurechtgelegte Erklärung greift nicht mehr. Wenn selbst der Zuschauer nicht mehr ganz genau weiß, ob die im Film gesehenen Ereignisse übernatürlichen Ursprungs sind oder ob es sich stattdessen um einen Thriller handelt, der den vermeintlichen Spuk nur vorgibt, dann hat der Film sein Ziel erreicht.

Aus Angst geboren

Auch „The Unborn“ verunsichert mit einem veränderten Blickwinkel, der die paranormale Ursachenforschung der Hauptfigur beeinflusst. Die hübsche Casey (Odette Yustman) gerät auf die Spur eines Dybbuks bzw. eines ruhelosen Geistes, der schwache Menschen besetzt. Als Reaktion auf einen unerwarteten Schlag mit einem Spiegel ins Gesicht reagieren ihre Augen mit einer ungewöhnlichen Farbveränderung, die sich zunehmend ausweitet. Solch ein Wandel tritt in seltenen Fällen bei Zwillingen auf, weshalb sie ihren totgeborenen Bruder hinter den immer häufigeren Albträumen vermutet. Vielleicht täuscht sie sich aber auch und bildet sich das Ganze nur ein. Stets in der surrealen Welt zwischen Wachen und Träumen umherwandelnd, begegnen ihr Hunde mit verdrehtem Kopf und manchmal auch ein Junge mit leuchtend blauen Augen.
 

Offenbar möchte er in die Welt der Lebenden zurückkehren und dafür ihren Körper einnehmen. Dafür muss er sie allerdings erst psychisch schwächen. Mit wachsendem Unbehagen stellt Casey fest, dass die Menschen ihrer Umgebung einer unerklärlichen Todeswelle unterliegen. Doch es verbirgt sich ein viel größeres Geheimnis hinter der dunklen Macht, die schon so viele Todesopfer gefordert hat.
 
Wie bei dem William-Friedkin-Film „Der Exorzist“ von 1973, der immer noch als einer der unheimlichsten Streifen seiner Art gilt, versucht sich ein Heiliger an der Austreibung des Dämons. Gary Oldman spielt Rabbi Sendak, der mit seinem Exorzismus die letzte Hoffnung Caseys darstellt. Die Auflösung erfolgt also nicht über medizinische oder psychologische Hilfe, sondern wie so oft in Horrorstreifen auf der metaphysischen Ebene, in diesem Fall über die Kirche.
 

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