Horror auf Blu-ray, Teil 2
Fast völlig ungefährlich
Der Vorteil von irrealem Horror liegt klar auf der Hand: Egal wie unheimlich oder grausig das Gesehene auch sein mag, insgeheim weiß der Zuschauer, dass er vor dem Schrecklichen sicher ist – denn immerhin handelt es sich nur um einen Film, der etwas in unserer Welt Unmögliches zeigt. Die Fiktion spielt hier also eine entscheidende Rolle. Bestes Beispiel hierfür ist „Jack Brooks: Monster Slayer“.
Ähnlich wie in dem Kultfilm „Armee der Finsternis“ basiert die Idee auf einem Alltagstypen, der von seiner Umgebung so sehr gestresst wird, dass ihn selbst mit Geschwüren übersäte Ekelviecher nicht mehr schocken können. Abstumpfung pur, könnte man sagen. Für den Zuschauer ergibt sich durch die unerschrockene Figur des Klempners Jack (Trevor Matthews) die Freiheit, dem Splatter mit unbeschwertem Vergnügen und frei von jedwedem Angstgefühl zuzusehen.
Wenn dann auch noch so ein Star wie Freddy-Krüger-Darsteller Robert Englund auftritt, um einen besonders monströsen Nachhilfelehrer zu spielen, ist der Kultfaktor garantiert. Was wird wohl passieren, wenn der Lehrer das verfluchte Herz eines asiatischen Dämons verspeist?
Nun, wer japanische Animes kennt, dürfte schon des Öfteren fette Tentakelmonster gesehen haben, deren Auswüchse durch Schulkorridore sausen, um panische Studenten zu packen und mit Schleim zu besudeln. Sympathiepunkte erhält der Streifen, weil er ausschließlich Old-School-Horror bietet und statt der Computereffekte auf liebevoll modellierte Monsterkostüme sowie animatronisch bewegte Puppen setzt.
Als galante Tötungsarten, die keinerlei elektronischer Nachbearbeitung bedürfen, kommen der Nackenbiss und das Hinter-den-Tisch-ziehen-und-Blutfontänen-spritzen-lassen zum Zuge, zwei ebenso klassische wie simple Methoden, um eine Ab-16-Freigabe zu erwirken. Eine Fortsetzung ist bereits für 2010 angekündigt.