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Wer eine individuell zugeschnittene Leinwandlösung mit exzellenter Verarbeitung und einer Referenz-Bildqualität erwartet, der ist beim Profihersteller Stewart genau an der richtigen Adresse.
Neben dem Raum und dem Projektor bestimmt die Leinwand maßgeblich die Qualität der Großbildwiedergabe im Heimkino. Nur wenn alle Faktoren optimal zusammenspielen, wird die Bildqualität der eingesetzten Technik tatsächlich ausgereizt.
Um nahezu allen Kundenwünschen gerecht zu werden, ist im Leinwandangebot von Stewart nicht nur eine Tuchsorte zu finden, sondern der Profi-Anbieter setzt auf mehr als 25 unterschiedlich angepasste Oberflächen, um eine maßgeschneiderte und perfekt angepasste Großbildprojektion zu realisieren.
Ob schneeweiße Tücher mit neutraler Abstrahlcharakteristik oder dunkelgraue Tücher mit zusätzlicher Kontrastoptimierung für eine Großbildprojektion bei Umgebungslicht: Stewart bietet für jeglichen Einsatzzweck eine passende Lösung.
Zu den großen Stärken der peniblen Fertigung von Stewart zählt, dass für viele Tuchsorten eine akustisch transparente Lösung angeboten wird, selbst wenn es sich um Tücher mit verstärkter Lichtreflexion (Gain >1.0) handelt.
Wer seine Lautsprecher lieber hinter der Leinwand versteckt, als diese zu präsentieren, sollte sich die Leinwandtücher von Stewart, darunter auch das getestete Studiotek 130 G4, in der akustisch transparenten Ausführung nicht nur anschauen, sondern auch „anhören“.
In unserem Fall begnügten wir uns mit der klassischen Leinwandausführung und platzierten die fantastisch klingenden Heimkinolautsprecher Cinergy von Monitor Audio neben und unter der Leinwandfläche.
Leistungsschub nicht nur für neue Heimkinobeamer
Anstatt auf einen aktuellen HDR-Projektor mit potenter Laserlichtquelle zu setzen, der von Haus aus eine hohe Lichtleistung liefert, wählten wir für den Stewart-Leinwand-Test einen ungewöhnlichen Spielpartner.
Ein zehn Jahre alter, aber hochwertiger 3-Chip-Beamer mit 4K-e-Shift-Funktion und klassischer Lampentechnik musste für unseren Testversuch herhalten.
Als Qualitätsmaßstab wählten wir die Anforderungen, die für echte Kinosäle definiert werden. So ist für eine SDR-Darstellung im Kinosaal bereits eine punktuelle Helligkeit von 48 Nits ausreichend. Entsprechende Kinomastering-Vorgaben finden sich auch in Color-Grading-Softwarelösungen wie Davinci-Resolve (DCI-Farbumfang, Gamma 2.6, 48 Nits Peak-White).
Unser zehn Jahre alter, aber immens kontraststarker 3-Chip-Projektor liefert auch heute noch eine bessere Bildqualität als 1-Chip-DLP-Projektoren mit 0,47-Zoll-DMD-Chip. Zwar zeigen die modernen DLP-Beamer in der Preisklasse bis 5000 Euro eine deutlich höhere Bildhelligkeit (Laserlichtquelle), doch beim nativen Kontrastumfang und der Schwarzdarstellung ist unser 3-Chip-Projektor meilenweit voraus.
Zudem liefert unser 3-Chip-Projektor vorbildliche RGB-Farbluminanzwerte, ganz im Gegensatz zu vielen 1-Chip-DLP-Projektoren, die häufig Weißlichtinhalte bzw. farblose Details künstlich hervorheben.
Das größte Problem stellt allerdings die limitierte Spitzenhelligkeit unseres Heimkinobeamers dar: Mit 1000 Ansi-Lumen im Kinomodus (D65) liefert unser 3-Chip-Beamer nicht genügend Reserven, um eine kinofonforme Helligkeit bei XXL-Leinwandgrößen mit einem klassischen Leinwandtuch zu erreichen.
Mit einer neutralen Tuchoberfläche (Gain 1.0) müssten wir uns bei der Bilddiagonale künstlich einschränken, doch unser Ziel ist das genaue Gegenteil: Wir möchten eine XXL-Bildbreite von mehr als 3 Metern umsetzen, um unserem Heimkinosaal gerecht zu werden.
Hier kommt die Leinwand Studiotek 130 von Stewart ins Spiel. Stewarts Studiotek 130 orientiert sich am internationalen Industriemaßstab Studiotek 100.
Im Gegensatz zum Tuch Studiotek 100 bündelt das Studiotek 130 das einfallende Licht minimal, sodass wir auf den Sitzplätzen unseres Heimkinos eine höhere Bildhelligkeit erzielen sollten. Zugleich werden Streulichteinflüsse minimiert, weshalb der effektive Bildkontrast noch etwas mehr überzeugen dürfte.
Um das allerletzte Quäntchen Lichtleistung aus unserem 3-Chip-Projektor herauszupressen, wählten wir die maximale Zoom-Einstellung und die geringste Distanz zur Leinwand: Durch die Anfangsblende des Objektivs von F3.2 arbeitet unser Projektor in der Weitwinkeleinstellung lichtstärker als in der Tele-Einstellung (Blende F4).
Bei einer Bilddiagonale von fast vier Metern müssen wir unseren Projektor auf weniger als fünf Meter an die Leinwand heranrücken, um von der Weitwinkeleinstellung des Objektivs mit bester Lichtleistung zu profitieren.
Diese Aufstellung ist durchaus kritisch, denn kontraststeigernde Leinwände setzen höhere Projektionsdistanzen voraus, um die Bildausleuchtung homogen zu gestalten. Je weiter entfernt der Projektor aufgestellt wird (bzw. im Telebereich projiziert wird), desto geringer sind die Winkelabweichungen (Bildränder im Verhältnis zur Bildmitte) und umso gleichmäßiger gelingt die Ausleuchtung ohne Hotspot- oder Vignette-Effekte.
Das Studiotek 130 eignet sich trotz der Lichtbündelung exzellent für unseren Aufbau: Für unsere angestrebte Bildbreite wird ein minimaler Projektionsabstand von 4,4 Metern empfohlen, den wir trotz der Weitwinkeleinstellung des Projektors mühelos übertreffen. Damit ergeben sich bei der Bildausleuchtung keine wahrnehmbaren Nachteile und es treten keine irritierenden Hotspot-Effekte auf.
Heimkino, wie man sich es wünscht
Auf dem Papier ist damit alles perfekt für unser Heimkino angerichtet, doch wie schlägt sich unser Testaufbau in der Praxis? Die womöglich langweiligste aller Antworten: Alles funktioniert wie berechnet und wie es vom Leinwandhersteller Stewart innerhalb der Leinwandspezifikationen angegeben wird.
Doch natürlich gibt es mehr zu berichten, als nur das Offensichtliche. So konnten wir aus unserem 3-Chip-Projektor mit klassischer Lampen-Lichtquelle alles an Helligkeit herauspressen, was die eingesetzte Technik hergibt. Zudem haben wir unser Ziel, eine kinokonforme Helligkeit für unsere Großbildprojektion zu erreichen, fast punktgenau umgesetzt (punktuelle Helligkeit von 45 Nits im Randbereich und 60 Nits im Bildzentrum).
Für einen kontrastoptimierten Heimkinobeamer mit lediglich 1000 Ansi-Lumen im Kinomodus und einer Leinwandbreite von fast 3,5 Metern ist das eine hervorragende Leistung. Im Gegensatz zu einer klassisch neutral-weißen Leinwandoberfläche wie dem Tuch Studiotek 100 konnten wir die Bildhelligkeit über die gesamte Bildfläche gerechnet um mehr als 20 Prozent durch das Studiotek 130 steigern. Zugleich erscheinen kontrastmindernde Streulichteinflüsse reduziert.
Doch wie sieht es mit den potentiellen Nachteilen einer helligkeitsoptimierten Leinwandoberfläche wie den Glitzereffekten aus? Die Mikropartikel sind direkt an der Leinwand erkennbar, doch der Glitzereffekt ist bereits bei 1,5 Metern Distanz so stark abgeschwächt, dass selbst auf den vordersten Sitzreihen nichts vom Bildinhalt ablenkt. Bereits das minimale Pixelraster unseres 3-Chip-Projektors fällt im Vergleich stärker auf als der geringfügige Glitzereffekt der Studiotek-130-Oberfläche.
Ein Vergleich zwischen der älteren G3-Variante und der aktuellen G4-Version der Studiotek 130 Oberfläche zeigt in beiden Fällen die exzellente Fertigungsqualität von Stewart. Das neue G4-Tuch „glitzert“ noch etwas weniger als die G3-Variante und die Helligkeits- und Farbtemperaturunterschiede zwischen den Tuch-Generationen fallen minimal aus (gemessener Helligkeitsunterschied zwischen 5 und 10 Prozent, Farbtemperaturunterschied von ca. 100 Kelvin).
Kein anderes Tuch mit verstärkter Lichtreflexion kam bislang der Referenz Studiotek 100 derart nah: Auch das Studiotek 130 G4 „verschwindet“ während der Filmwiedergabe komplett und man kann voll und ganz ins Filmerlebnis eintauchen, ohne von Oberflächenstrukturen abgelenkt zu werden.
Gerade bei Kameraschwenks erscheint die Bildausleuchtung unserer XXL-Leinwand sogar deutlich homogener als beispielsweise mit QLED-LCD-TVs, die häufig unregelmäßige Schatteneffekte aufgrund der nicht perfekten Lichtverteilung nach sich ziehen.
Eine Stewart-Leinwand ist womöglich nicht die allererste Lösung, die im eigenen Heimkino angestrebt wird. Dafür sind die Chancen groß, dass es die letzte Leinwandlösung ist, die Sie benötigen werden. Getreu dem Motto: Die Heimkinotechnik kommt und geht, doch die Stewart-Leinwand bleibt.
Das Studiotek-130-G4-Leinwandtuch von Stewart ist unsere neue Referenz, wenn eine praxistaugliche Kontrastoptimierung im Heimkino angestrebt wird, ohne die wesentlichen Tugenden einer neutralen Tuchoberfläche zu vernachlässigen.
Testurteil: Highlight, Heimkino-Referenz
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