Bei einem Festplattenlaufwerk (Hard Disk Drive = HDD) handelt es sich um ein herkömmliches Speichermedium, um auf Daten zugreifen zu können. Bei SSDs (Solid State Drives) handelt es sich hingegen um neuere, schnellere Laufwerke, welche die Daten auf Chips speichern. SSDs und HDDs sind also beides Speichermedien, die sich jedoch in ihrer Funktionsweise deutlich unterscheiden. Das ist wichtig zu wissen, wenn es um die Anschaffung und somit die Auswahlkriterien eines neuen Computers geht. In diesem Artikel werden die Unterschiede der beiden Speicherlaufwerke erläutert.
Funktionsweisen SSD und HDD
HDD-Festplatten bestehen aus Metallscheiben, die mit ferromagnetischer Beschichtung versehen sind. Ähnlich wie bei einem Schallplattenspieler werden die Daten mithilfe von hin- und herfahrenden Schreibe-/Leseköpfen gelesen oder geschrieben. Dabei handelt es sich um fragile mechanische, also bewegliche Teile, weshalb eine HDD-Festplatte die empfindlichste Komponente eines Computers darstellt. SSD-Festplatten ersetzen die herkömmlichen HDD-Festplatten. Diese nutzen einen Flash-Speicher, der aus einzelnen Zellen besteht. Dort werden Bits gespeichert, auf die der Controller sofort zugreifen kann. Sie sind wesentlich schneller und stoßfester als die HDD-Festplatten. Der Nachteil ist allerdings, dass sie teurer sind und über weniger Speicherplatz verfügen.
Geschwindigkeit
Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen den beiden Speicherlaufwerken ist enorm. Der Grund dafür ist, dass die Grenzen der HDD-Festplatte aufgrund der physischen Grenzen limitiert sind, weil für das Lesen und Schreiben des herkömmlichen Speichermediums mechanische Bewegungen notwendig sind. Dieser Unterschied wird besonders deutlich, wenn es um das Kopieren und Verschieben von größeren Dateien geht. Als Vergleich: HDDs können in etwa zwischen 30 und 150 MB/s kopieren, wohingegen standardmäßige SSDs beim Kopiervorgang auf etwa 500 MB/s kommen. Auch der Stromverbrauch ist bei einer HDD deutlich höher als der einer SSD. So liegt beispielsweise der Arbeitsstromverbrauch für eine SSD bei etwa 0,5 bis 5,8 Watt und für eine HDD bei circa 6 Watt und mehr.
Datenverlust-Risiko
HDDs sind, bei korrekter Anwendung, sehr zuverlässige Speichermedien. Sollte allerdings der Fall eintreten, dass die Festplatte beispielsweise auf den Boden fällt, kann der Schreibe-/Lesekopf mit den rotierenden Scheiben kollidieren. Doch auch Wasserschäden zählen zu häufigen Schadensarten der HDD-Festplatte. Ein Datenverlust-Risiko besteht vor allem dann, wenn das Speichermedium für eine längere Zeit im Wasser eingetaucht ist und dieses in die Festplatte eindringen kann. Ein weiterer Risikofaktor sind Brände. So können Temperaturen von über 200 Grad größere Schäden verursachen und zu einem Datenverlust führen. Ist die HDD-Festplatte für eine kurze Zeitspanne Temperaturen von 100 Grad ausgesetzt, können größere Schäden hingegen noch abgewendet werden. Auch wenn SSD-Festplatten robuster als die herkömmlichen Festplatten sind, können auch hier verschiedene Faktoren zu unterschiedlichen Beschädigungen und einem Datenverlust führen. Fällt eine SSD beispielsweise herunter, so ist das im Vergleich zu einer HDD weniger problematisch. Eine Beschädigung ist in diesem Fall jedoch nicht vollkommen ausgeschlossen. Von großer Relevanz ist auch die Lagerung der SSDs, da zum Beispiel hohe Umgebungstemperaturen oder eine hohe Luftfeuchtigkeit ebenfalls zu einer Beschädigung des Speichers führen können. Weitere Risikofaktoren bei SSDs sind Überspannungsschäden. Werden diese über einen längeren Zeitraum nicht genutzt, können solche Schäden entstehen. Deshalb empfiehlt es sich, die SSD-Festplatten regelmäßig zu nutzen oder zumindest zu booten. Ob Daten von einer SSD wiederhergestellt werden können, hängt vom Schadensbild ab. Im Falle einer Beschädigung lohnt es sich, sich von einem Recovery-Unternehmen beraten zu lassen und eine Anfangsdiagnose mit einem Kostenvoranschlag geben zu lassen.
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