HD-Halbbild vs. HD-Vollbild

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HD-Halbbild vs. HD-Vollbild, Teil 2

HD-Fernseher: Bilder im Vollbildformat Pflicht

In 720p bleibt das Bild jederzeit scharf, ganz gleich, wie schnell die Aufnahmen ablaufen. Obwohl ARD und ZDF sich auf den 720p-Standard einigten, sind bereits in Testausstrahlungen Bildmängel festzustellen. Liegt das Aufnahmematerial nur in 1080i vor, bringt eine 720p-Ausstrahlung keine Vorteile, im Gegenteil: Das Bild wird in der Auflösung reduziert, womöglich fehlerhaft in Vollbilder gewandelt und anschließend vom HD-Fernseher auf zwei Millionen Bildpunkte aufgebläht. 720p macht nur dann Sinn, wenn die Aufnahme auch in 720p oder 1 080p vorliegt, also in Vollbildern gespeichert wurde.

Ausnahme Film

Bei der Ausstrahlung eines Spielfilms zeigt das Bildformat 1080i keinen Schärfeverlust, da zwei aufeinanderfolgende Bilder ein vollständiges Ganzes ergeben. Stellen Sie sich einfach ein fahrendes Auto vor, das sich von links nach rechts bewegt. Eine Filmkamera zeichnet 24 Bilder pro Sekunde auf, eine TV-Kamera 50. Zwei halbierte Videoaufnahmen unseres Autos können nicht zu einer kompletten zusammengefügt werden, da sich der Wagen vom ersten zum zweiten Bild bereits bewegt hat.
 
Filmaufnahmen können dagegen halbiert übertragen und anschließend zusammengebaut werden, denn das Auto befindet sich bei beiden Halbbildern an der gleichen Stelle. Filmmaterial erzeugt bei schnellen Schwenks allerdings leichte Bildruckler, da 24 Aufnahmen nicht ausreichen, um jederzeit geschmeidige Bewegungen zu erzeugen.

Blu-ray und dann?

Wenn Sie die optimale Bildschärfe Ihres HD-Fernsehers auskosten möchten, sind Bilder im Vollbildformat Pflicht. Derzeit liefert lediglich das Blu-ray-Format Full-HD in Vollbildern, meist jedoch nur mit 24 Bildern pro Sekunde.
 
TV-Ausstrahlungen fallen in der Bildqualität bereits ab, denn weder 1080i noch 720p können den ebenbürtigen Detailgrad aufweisen. Noch ernüchternder sind die HD-Angebote im Internet.
 
Diese weisen zwar durchweg Vollbilder in 720p oder 1 080p auf, doch die starke Komprimierung provoziert meist Klötzchen- und Artefaktbildung. HD steht somit nicht stellvertretend für eine gleichbleibend hohe Bildqualität. Ausschlaggebend ist, wie hochwertig die Quelle produziert und das Bildmaterial ausgegeben wird.
 
Solange die Kapazitätsprobleme ungelöst bleiben, müssen Sie mit wechselnden Detailgraden während der TV-Ausstrahlungen auch im HD-Zeitalter vorliebnehmen.
(Christian Trozinski)

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