HbbTV bei codierten Sendern

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Österreich und Schweiz legal sehen

HbbTV vereint das lineare Fernsehen mit der individuellen Welt des Internets. TV-Sender stellen über den Breitbandanschluss begleitende Inhalte zu ihren Programmen zur Verfügung, die man nutzen kann, wann und wie man möchte. Soweit sind die Grundfunktionen des hybriden Fernsehens bereits bekannt.

Wie funktioniert HbbTV bei verschlüsselten Sendern? Kann man es auch bei Programmen nutzen, für die man keine Smartcard, wie etwa für den ORF aus Österreich, das SRF aus der Schweiz oder etwa die Niederländer, besitzt? Welche Hindernisse sind dabei zu überwinden?

Mehr sehen mit HbbTV

So richtig spannend wird HbbTV, wenn man damit mehr sehen kann als normal über die Senderliste. Denn HbbTV funktioniert nicht nur bei sichtbaren, sondern auch bei codierten Kanälen. Was sich sehr gut beim erst im November gestarteten HbbTV des österreichischen ORF eindrucksvoll zeigt. Die hybriden Zusatzdienste unserer südlichen Nachbarn beschränken sich einstweilen noch auf eine ausführliche Wettervorschau und die Mediathek, beim ORF TVthek genannt.
 
Sie enthält so gut wie alle eigenproduzierten Sendungen und solche, bei denen der ORF als Koproduzent aufgetreten ist. So findet sich hier so gut wie die gesamte Sendefolge von ORF2. Weiter werden auch Sendungen von ORFeins, ORF3 und ORF Sport+ zum Nachsehen geboten. Ein kleines Highlight sind zudem ausgesuchte Inhalte aus dem ORF-Archiv. Die ältesten über die TVthek zugänglich gemachten Sendungen stammen aus den späten 1950er-Jahren.

Voraussetzungen

Zunächst braucht es einen Receiver oder Fernseher, der HbbTV unterstützt. Er ist mit dem Heimnetzwerk und somit dem Breitbandanschluss zu verbinden. Meist ist dazu ein LAN-Kabel zu verlegen. Zunehmend verstehen sich neuere Geräte auch auf die drahtlose Variante mittels WLAN.

Wie empfangen

Um zur Mediathek des ORF zu gelangen, ist der Receiver auf ORFeinsHD oder ORF- 2HD zu schalten. Ohne freigeschaltete Smartcard machen die Receiver mit einer Einblendung darauf aufmerksam, dass es sich hier um einen codierten Sender handelt oder dass eine gültige Smartcard in das Gerät zu schieben ist. Entscheidend: die Red-Button-Einblendung erfolgt auch ohne Karte binnen weniger Sekunden. Beim ORF ist sie in der Mitte des rechten Rands mit einem roten Punkt, der mit Portal beschriftet ist, kenntlich gemacht. Mit drücken der roten Farbtaste der Fernsteuerung wird das HbbTV-Hauptmenü eingeblendet.
 
Schön überlagert mit dem von der Box generierten Hinweis, dass der ausgewählte Sender codiert ist. Die Funktionen im HbbTV-Menü sind dadurch aber in keiner Weise eingeschränkt. Man muss nur die Härte besitzen, einfach weiter die ORF-Mediathek zu starten. Auch in ihr bleibt die nervige Receiver-Einblendung erhalten. Sie begleitet uns auch bei der Auswahl der gewünschten Sendung weiter. Nachdem diese mit drücken der OK-Taste ausgesucht wurde, startet die Wiedergabe zunächst in einem kleinen Fenster am linken Bildrand. Daneben kann man eine Inhaltsangabe nachlesen.

Entscheidend aber: Mit erreichen des Wiedergabemodus verschwindet dernervige Hinweis des Receivers, es hier mit einem verschlüsseltenProgramm zu tun zu haben. Damit steht dem ungehinderten Fernsehvergnügennichts mehr im Wege. Nach unseren Erfahrungen blenden längst nicht alleReceiver Dauerhinweise auf das codierte Programm ein. Damit gibt esauch Geräte, mit denen man den HbbTVService verschlüsselter Kanäle ohneüberlagerte Hinweistafeln nutzen kann. Auch das schweizer HbbTV stehtuns zur Verfügung.
 
An die vom Receiver eingeblendeten Hinweise auf denverschlüsselten Kanal oder die fehlende Smartcard müssen wir uns auchhier gewöhnen. Alternativ bietet sich für solche Empfänge ein Receiveran, der das Bild nicht ständig mit solchen Einblendungen ziert.Sinngemäß funktioniert mit allen von uns getesteten Receivern dieMediatheken- Wiedergabe auch auf den holländischen Sendern Nederland 1bis 3. Damit kann man, wenn auch nicht live, hierzulande holländischesFernsehen ohne Karte sehen. Und zwar ganz legal!

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