Gut vernetzt im ganzen Haus

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Gut vernetzt im ganzen Haus, Teil 3

Über Sat ins Netz

Für alle Anwender, die kein LAN-Kabel in ihren Räumen verteilt haben, aber auch kein WLAN oder DLAN haben möchten, gibt es noch eine alternative Technologie, die weiterhelfen kann. Seit geraumer Zeit sind nämlich sogenannte Multischalter auf dem Markt, mit denen man über die bestehenden Antennenkabel normales Fernsehen, DSL und IPTV laufen lassen kann. Unabhängig davon, wie Fernsehsignale in die eigenen vier Wände gelangen (über Kabel-TV, Satellit oder terrestrisch), liegen in fast allen Wohnungen Antennenleitungen in der Wand. Die dafür genutzten Koaxialkabel eignen sich ideal zur Übertragung hoher Bandbreiten und lassen sich deshalb auch zur Heimvernetzung einspannen. Bei dieser Technologie spricht man auch von der sogenannten CoaxLAN-Lösung.

So funktioniert CoaxLAN

 
Die CoaxLAN-Technik beruht im Prinzip auf der Plug-and-Play-Technik genau wie bei der Powerline-Technologie, die die Netzwerktechnik via Stromleitung definiert und dort auch angewendet wird. Auch hier sollen Datenraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde (MBit/s) möglich sein.
 
Darüber hinaus soll der Internetzugang via CoaxLAN nahezu störungsfrei sein, da die Datenübertragungen im sogenannten Rückkanalbereich bei 1,8 bis 30 Megahertz (MHz) bzw. 1,8 bis 68 MHz erfolgen und damit weit von den anderen üblichen Signalen in einer Sat-ZF-Anlage entfernt sind, sodass eine Störungswahrscheinlichkeit sehr gering ist.

Simpler Aufbau

Ähnlich wie bei der DLAN-Technik gestaltet sich die Installation ebenfalls recht einfach: Als Netzwerkumsetzer gibt es in der Regel wahlweise eine Vierfach-Einspeiseweiche oder einen Achtfach-Multischalter mit Netzwerkanschluss. Falls Sie bereits über einen Multischalter verfügen, muss er lediglich gegen den CoaxLAN-Multischalter ausgetauscht werden. Dieser erlaubt den Anschluss von zwei LNBs für verschiedene Orbitalpositionen. Die TV-Signale und Netzwerkdaten können an bis zu acht TV-Empfänger verteilt werden. Die Einspeiseweiche setzt einen vorgeschalteten Multischalter oder ein Quad-LNB an der Schüssel voraus und schleift die TV-Signale folglich nur durch. Hier werden die vier anschließbaren Empfangsgeräte nur zusätzlich mit Netzwerksignalen versorgt.
 
Der Nutzer verbindet den DSL-Router je nach Anwendungsbereich mit dem Multischalter oder der Einspeiseweiche. Dank Homeplug- AV-Technik soll sich das System daraufhin automatisch konfigurieren. Besonders interessant im Hinblick auf einen wichtigen Trend in der Unterhaltungselektronik: CoaxLAN ist kompatibel zu allen HbbTV-Set-Top-Boxen und TV-Geräten mit Internetanschluss. Zudem soll die Kommunikation aller angeschlossenen Geräte untereinander ermöglicht werden.

Teuere Angelegenheit

Je nachdem, wie viele Antennendosen gebraucht werden, kann eine Umrüstung zu CoaxLAN ziemlich teuer werden. Pro Dose werden abhängig vom Hersteller zwischen 90 und 100 Euro fällig. Falls Sie bereits einen Multischalter haben, empfiehlt sich die Einspeiseweiche (160 bis 200 Euro), die zwischen Multischalter und den vier Ausgängen eingeschleift wird. Wer sich einen CoaxLAN-Multischalter zulegen möchte, muss mit einem Kaufpreis von 220 bis 300 Euro rechnen. Die derzeit bekanntesten Anbieter der CoaxLAN-Technologie sind die Hersteller Schwaiger, Skytronic und der Fachgroßhändler Satland mit seiner Eigenmarke Satix.

Fazit zu CoaxLAN

Wer eine Satellitenverteilanlage mit Multischalter besitzt, der sollte sich das CoaxLAN-System ruhig einmal genauer anschauen und abwägen, ob diese Art der Heimvernetzung für ihn infrage kommt. Das Ganze ist zwar ähnlich wie bei der Powerline-Variante nicht ganz billig, doch gerade die Verteilung vom zentralen Router an jeden Ort im Haus, an dem ferngesehen oder im Internet gesurft wird, ist eine interessante Möglichkeit der Heimvernetzung.

Vor- und Nachteile von CoaxLAN

 
Vorteile:

  • Nutzung der bestehenden Sat-Antennen-Verkabelung
  • störungsfreier Betrieb aufgrund abgeschirmter
  • Koax-LeitungenGeschwindigkeiten von bis zu 200 MBit/s
  • Einfache Inbetriebnahme/Plug and Play durch automatische Konfiguration

 
Nachteile:

  • Kostenfaktor

 
 
Link zur Bildquelle: www.pixelio.de
(Maria Hollwitz)

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